Wenn das Navi Fehler macht: Unfälle, Irrfahrten und andere Kuriositäten

In Oldenburg hat am Sonntagabend ein 69-Jähriger sein Auto in einen Kanal gelenkt – weil er blind auf die Anweisungen seines Navigationsgeräts vertraut hat. Solche Unfälle sind keine Seltenheit, denn auch einem Navi kann ein Fehler unterlaufen. Wer dann ohne nachzudenken tut, was es sagt, findet sich womöglich kurz darauf in einer misslichen Lage wieder. Wir stellen Ihnen die kuriosesten Navi-Irrtümer vor.

Blind vertraut: Wenn der Navi-Irrtum zum Unfall führt

Auch einem Navi kann ein Irrtum widerfahren, was den Fahrer manchmal ganz schön in Schwierigkeiten bringt.

Auch einem Navi kann ein Irrtum widerfahren, was den Fahrer manchmal ganz schön in Schwierigkeiten bringt.

Der 69-jährige Oldenburger, der sich glücklicherweise unverletzt aus seinem Auto befreien konnte, ist nicht der einzige, der durch einen Navi-Fehler auf Abwege geriet. Immer wieder kommt es vor, dass Fahrzeugführer blind auf die Technik vertrauen, statt ihren gesunden Menschenverstand einzuschalten oder auch nur auf die Beschilderung zu achten.

An dieser Stelle eine Auswahl, in welche Nöte Fahrzeugführer bereits durch einen Navi-Irrtum geraten sind:

  • Über einen Steg durchs Moor zu fahren, ist schon mit einem Pkw bedenklich. Ein Paketzusteller im Schwarzwald kam im Mai 2018 auf die Idee, dies mit seinem Transporter zu wagen, weil sein Navi diese Route vorschlug. Es kam, wie es kommen musste: Das Fahrzeug blieb im Moor stecken und musste aufwendig geborgen werden.
  • Im Juni 2018 nahm eine Autofahrerin eine falsche Autobahnauffahrt und erhielt von ihrem Navi die Anweisung zu wenden: mitten auf der A8. Dies tat sie prompt und wurde damit zur Geisterfahrerin. Letztendlich durchbrach sie einen Zaun und fuhr ins Gebüsch.
  • Im Juni 2013 verursachte ein Navi-Fehler in Bayern rund 70.000 Euro Schaden. Ein Lkw-Fahrer, dessen Transporter mit zwei Pkws beladen war, vertraute blind dem Gerät. Dadurch blieb er nicht nur an einer Eisenbrücke hängen, die er zum Einsturz brachte, sondern beschädigte obendrein mehrere Verkehrsschilder, Leitpfosten und einen Stall.

Ziel knapp verfehlt: Vertrauen ins Navi kann zur Irrfahrt führen

Nicht immer führt ein Navi-Fehler zu einem Unfall. Mitunter kommt es auch vor, dass ein Autofahrer einfach nur nicht dort ankommt, wo er hin wollte, was ihm oft nicht zum Vorwurf gemacht werden kann. Verfehlt er sein Ziel dabei aber gleich um ein paar hundert Kilometer, ist doch anzuzweifeln, ob er nicht irgendwann während der Fahrt hätte stutzig werden sollen.

Auf eine solche Navi-Irrfahrt wurde z. B. ein Paar aus Nordrhein-Westfalen geschickt, als es im Urlaub nach St. Gallen in Österreich fuhr. Dumm nur, dass sie eigentlich ins gleichnamige Dorf in der Schweiz wollten – rund 600 Kilometer weiter westlich.

Ein anderer Navi-Fehler führte 2013 einige Touristen sogar 800 Kilometer von ihrem eigentlichen Reiseziel fort. Sie wollten eigentlich in die Stadt Lourdes im Südwesten Frankreichs, gelandet sind sie jedoch in einem Dorf in der Bretagne – deren Kapelle „Notre-Dame-de-Lourdes“ offenbar für den Navi-Irrtum gesorgt hatte.

Das größte Vertrauen in ihr Navi bewies jedoch 2013 eine Belgierin. Diese wollte eigentlich ins 90 Kilometer entfernte Brüssel, ließ sich aber stattdessen von ihrem Navi 1300 Kilometer weit bis nach Kroatien in die Hauptstadt Zagreb lotsen. Dabei durchquerte sie Frankreich, Deutschland und Österreich und war mehr als einen Tag lang unterwegs.

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Über den Autor

Mathias Voigt (Rechtsanwalt)
Mathias Voigt

Mathias Voigt studierte an der juristischen Faktultät in Rostock und ging anschließend für sein Referendariat nach Nordrhein-Westfalen. Seine anwaltliche Zulassung erhielt er 2013. Seine Interessensschwerpunkte liegen u. a. in den Bereichen Verkehrs- und Strafrecht.

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