Warnweste in Ungarn: Wann ist sie Pflicht?

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Wer mit seinem Auto nach Ungarn aufbricht, muss im Vorfeld allerhand beachten. So dürfen zum Beispiel die notwendigen Papiere nicht fehlen und auch die Ausstattung des Fahrzeugs muss sowohl den deutschen als auch den ungarischen Vorschriften entsprechen. Doch benötigen Sie eine Warnweste in Ungarn? Die Antwort auf diese Frage liefert der nachfolgende Ratgeber.

Bußgeldtabelle: Verstoß gegen die Warnwestenpflicht in Ungarn

TatbestandSanktionen in Forint (HUF)
Verstoß gegen die Tragepflicht einer Warnwestebis 30.000 (≈ 90 Euro)

FAQ: Warnweste in Ungarn

Gibt es in Ungarn eine Warnwestenpflicht?

Ja, in Ungarn sind alle Insassen, die das Fahrzeug außerhalb geschlossener Ortschaften wegen eines Unfalls oder einer Panne verlassen, zum Tragen einer Warnweste verpflichtet.

Wie sieht die Regelung für Motorradfahrer aus?

Die ungarische Warnwestenpflicht schließt neben den Insassen von Autos auch Motorradfahrer ein. Darüber hinaus sind auch Fahrradfahrer, wenn diese außerorts fahren, nachts sowie bei schlechten Sichtverhältnissen zum Tagen einer Warnweste verpflichtet.

Welche Sanktionen drohen, wenn ich in Ungarn keine Warnweste trage?

Ein Verstoß gegen die Verpflichtung zum Tragen einer Warnweste zieht in Ungarn ein Bußgeld nach sich. Wie hoch dieses ausfällt, können Sie dieser Tabelle entnehmen.

Gut zu wissen: Alles Wichtige zur Warnwestenpflicht in Deutschland

Für wen gilt die Warnwestenpflicht und welche Anforderungen muss eine Warnweste erfüllen? Das und noch mehr erfahren Sie in diesem Video!
Für wen gilt die Warnwestenpflicht und welche Anforderungen muss eine Warnweste erfüllen? Das und noch mehr erfahren Sie in diesem Video!

Sind Warnwesten in Ungarn vorgeschrieben?

Wer muss in Ungarn eine Warnweste tragen?
Wer muss in Ungarn eine Warnweste tragen?

Gemäß der Straßenverkehrsordnung von Ungarn besteht eine generelle Warnwestenpflicht für alle Fahrer und Insassen von Kraftfahrzeugen. Allerdings müssen Fahrzeugführer, die keine oder nicht ausreichende Westen mitführen, bei einer Verkehrskontrolle nicht automatisch mit Sanktionen rechnen.

Denn anders als in Deutschland, besteht in Ungarn keine Mitführpflicht. Eine fehlende Warnweste wird in Ungarn somit erst dann zum Problem, wenn sie im Ernstfall tatsächlich benötigt wird. Es handelt sich hierbei also um eine sogenannte Tragepflicht. Konkret bedeutet dies, dass alle Personen, die beispielsweise bei einem Unfall oder einer Panne das Auto verlassen, eine Warnweste anlegen müssen. Kommt die Polizei zur Unfallstelle und stellt fehlende Westen fest, zieht dies entsprechende Bußgelder nach sich.

Doch schreibt der Gesetzgeber für Warnwesten in Ungarn eine konkrete Farbe vor? Prinzipiell muss die Weste in der Europäischen Union der Norm EN ISO 20471 entsprechen. Diese schreibt unter anderem die Breite der reflektierenden Streifen vor und erlaubt als Grundfarbe grundsätzlich Rot, Orange und Gelb. Allerdings sind nicht in allen Staaten auch alle Farben für Privatpersonen erlaubt, denn mitunter kennzeichnen diese Straßenarbeiter oder Polizeibeamte. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte daher in Ungarn vor allem die gelben Westen bevorzugen.

Ist beim Radfahren in Ungarn eine Warnweste anzulegen?

Die Warnwestenpflicht in Ungarn kann auch für Fußgänger und Fahrradfahrer gelten, wenn diese nachts unterwegs sind.
Die Warnwestenpflicht in Ungarn kann auch für Fußgänger und Fahrradfahrer gelten, wenn diese nachts unterwegs sind.

Tatsächlich beschränken sich die Vorschriften zur Warnweste in Ungarn nicht nur auf die Fahrer und Insassen von Kraftfahrzeugen. Stattdessen müssen auch andere Verkehrsteilnehmer zur Erhöhung der Sichtbarkeit ein solches Leibchen aus reflektierendem Material anlegen.

So müssen zum Beispiel Personen, die in Ungarn mit dem Fahrrad fahren eine Warnweste anlegen, wenn außerhalb geschlossener Ortschaften schlechter Sichtverhältnisse herrschen oder sie nachts unterwegs sind. Eine solche Verpflichtung gilt zudem auch für Fußgänger, wenn sich diese bei entsprechenden Bedingungen auf der Straße oder dem Seitenstreifen aufhalten.

Über den Autor

Mathias Voigt (Rechtsanwalt)
Mathias Voigt

Mathias Voigt studierte an der juristischen Faktultät in Rostock und ging anschließend für sein Referendariat nach Nordrhein-Westfalen. Seine anwaltliche Zulassung erhielt er 2013. Seine Interessensschwerpunkte liegen u. a. in den Bereichen Verkehrs- und Strafrecht.

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