Vignette entfernen: Weg mit dem überflüssigen Aufkleber

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Um nachzuweisen, dass Autofahrer die verlangte Pkw-Maut im Urlaubsland ihrer Wahl gezahlt haben, erhalten sie eine sogenannte Vignette. Diese wird von innen an die Windschutzscheibe des Fahrzeugs geklebt. Da sie den Aufkleber zurück in Deutschland nicht mehr benötigen, beschließen wohl die meisten Fahrer, die Vignette wieder zu entfernen. Wie sie dabei am besten vorgehen, erklären wir im folgenden Ratgeber.

FAQ: Vignette entfernen

Wie kann ich eine Vignette am besten vom Auto entfernen?

Es gibt einige Hausmittel, die beim Entfernen einer Vignette helfen könne. Dazu zählen Fensterreiniger, Feuchttücher, Nagellackentferner und Bremsenreiniger. Tipps dazu finden Sie hier.

Kann ich die Vignette entfernen und wiederverwenden?

Nein, dies ist in aller Regel verboten.

Was nutzen spezielle Vignettenschaber?

Diese Schaber sind normalerweise speziell für das Entfernen der Vignette entwickelt und eignen sich sehr gut. Sie sollten dennoch vorsichtig vorgehen, da leicht Kratzer entstehen können.

Vignette von der Autoscheibe entfernen: Welche Optionen gibt es?

Gibt es Möglichkeiten, eine Vignette einfach zu entfernen, um die Windschutzscheibe wieder frei zu haben?
Gibt es Möglichkeiten, eine Vignette einfach zu entfernen, um die Windschutzscheibe wieder frei zu haben?


Wie bereits erwähnt, muss eine Vignette von innen an der Frontscheibe eines Kfz befestigt werden, um gültig zu sein. Daher sind die Mautaufkleber mit einer extra Klebefläche ausgestattet. Sollte bei einer Kontrolle auffallen, dass Sie die Vignette nicht korrekt angebracht haben, kann in einigen europäischen Ländern ein Bußgeld auf Sie zukommen.

Sie sollten daher darauf verzichten, spezielle Folien oder zusätzliche Klebestreifen zu benutzen, um die Vignette erst entfernen und dann wiederverwenden zu können. Sie darf ohnehin nicht für mehrere Fahrzeuge genutzt oder ausgetauscht werden.

Grundsätzlich gilt: Wurde sie nach Vorschrift aufgeklebt, ist es praktisch nicht möglich, die Vignette zu entfernen, ohne sie zu zerstören – möglicherweise gerade aus dem Grund, um ein mehrfaches Verwenden zu verhindern. Daher müssen Sie normalerweise gar nicht erst versuchen, die Vignette durch Abziehen vom Auto zu entfernen.

Sie lässt sich in der Regel ohnehin nicht in einem Stück abtrennen, da sie an manchen Stellen fester klebt als an anderen. Versuchen Sie, die Rückstände mit den Fingernägeln abzukratzen, ist die Chance, sich einen Nagel abzubrechen, meist höher, als durch dieses Vorgehen die Reste der Autovignette zu entfernen. Welche Hausmittel jedoch möglicherweise Erfolg versprechen, erfahren Sie im Folgenden.

Lästige Mautaufkleber entfernen: 5 nützliche Tipps

Sie können eine Autobahnvignette nicht entfernen und wiederverwenden.
Sie können eine Autobahnvignette nicht entfernen und wiederverwenden.

Es existieren Unmengen an Tipps und Tricks, wie Sie eine alte Vignette am besten entfernen. Die einen Autofahrer schwören auf spezielle Schaber, andere sind überzeugt davon, dass bestimmte Hausmittel ausreichen, um die überflüssige Mautplakette zu entfernen.

Die gängigsten Ratschläge haben wir Ihnen hier zusammengefasst:

  1. Feuchttücher: Der erste Tipp zum Entfernen der Vignette von der Windschutzscheibe ist die Verwendung von Feuchttüchern. Dabei müssen Sie den Sticker erst einmal gut anfeuchten und anschließend Druck darauf ausüben, während Sie mit dem Tuch darüber reiben, bis er sich ablöst.
  2. Föhn: Wärme kann ebenfalls hilfreich sein, wenn es darum geht, am Auto eine Vignette zu entfernen. Nutzen Sie dazu einen Föhn, um den Aufkleber zunächst an einer Seite zu erwärmen, bis sie sich zum Teil ablösen lässt. Während Sie sich langsam unter weiterem Föhnen vorarbeiten, sollten sich auch die übrigen Vignetten-Reste entfernen lassen. Doch Vorsicht: Denken Sie daran, den Föhn nicht zu heiß einzustellen, da Sie die Frontscheibe Ihres Fahrzeugs sonst zu stark erhitzen und so beschädigen könnten.
  3. Fensterreiniger: Tipp Nummer drei besteht aus dem Einsatz von Fenster- oder Glasreiniger. Um die Vignette von der Scheibe zu entfernen, sollten Sie diese damit einsprühen und abwarten, bis das Mittel Zeit hatte, um einzuwirken. Sobald genug Zeit vergangen ist, müssten Sie die Mautplakette einfach mit der Hand abziehen können. Eine Rasierklinge kann vor allem hilfreich dabei sein, die Ecken zu lösen. Befinden sich danach noch Reste des Klebers an der Scheibe, können Sie diese mit einem Baumwolltuch beseitigen.
  4. Nagellackentferner oder Brennspiritus: Geben Sie etwas Brennspiritus oder Nagellackentferner auf einen alten Lappen und feuchten den Sticker damit gut an. Im Anschluss können Sie mit einem Ceranschaber vorsichtig versuchen, die Vignette zu entfernen. Bleiben Reste an der Scheibe zurück, können Sie diese einfach mit dem Lappen wegwischen.
  5. Bremsenreiniger: Der letzte Tipp in unserer Zusammenfassung dreht sich darum, wie Sie die Vignette mit Bremsenreiniger entfernen können. Einige Kraftfahrer haben den Reiniger ohnehin im Haus, ansonsten ist er im Baumarkt oder einer Werkstatt erhältlich. Sprühen Sie ihn auf ein Zewa oder ein älteres Tuch und reiben damit über den Aufkleber, bis Sie ihn schließlich ablösen können.

Was taugen spezielle Schaber zum Entfernen der Vignette?

Vignette entfernen: Bei einem Motorrad sollten Sie keinen Schaber dafür verwenden.
Vignette entfernen: Bei einem Motorrad sollten Sie keinen Schaber dafür verwenden.

So seltsam es für manche Autofahrer auch klingen mag: Zum Teil werden spezielle Vignettenschaber sogar zusammen mit dem Mautaufkleber selbst angeboten. Es scheint also, als ob es kein einzelnes Problem wäre, nach dem Urlaub in einem mautpflichtigen Land die entsprechende Vignette wieder zu entfernen.

Die praktischen Werkzeuge ähneln einem Ceranschaber und sind sowohl auf Rastplätzen als auch in Tankstellen erhältlich.

Auch wenn es sich dabei um ein Produkt handelt, welches speziell hergestellt wurde, um die Autobahnvignette zu entfernen, sollten Sie bei der Anwendung dennoch vorsichtig sein. Schließlich besteht stets die Möglichkeit, dass durch das Schaben kleine Kratzer entstehen. Gerade wenn Sie die Vignette von einem Mietwagen entfernen möchten, sollten Sie aufpassen, die Scheibe mit dem Schaber nicht zu zerkratzen.

Achtung: Waren Sie mit dem Motorrad in einem mautpflichtigen Land unterwegs waren, sollten Sie keinesfalls versuchen, die Vignette zu entfernen, indem Sie den dazugehörigen Schaber verwenden. Da Motorräder über keine Windschutzscheibe verfügen, wird der Sticker im Regelfall direkt auf dem Lack angebracht. Anstatt diesen mit einem Schaber enorm zu beschädigen, sollten Sie hier auf milde Hausmittelchen setzen.

Nie wieder Vignette entfernen dank elektronischem Mautsystem

In der heutigen Zeit kommen vermehrt elektronische Systeme zum Einsatz, welche die Zahlung der entsprechenden Mautgebühr kontrollieren. Dazu gehört auch die praktische E-Vignette, die unter anderem in Ungarn, Rumänien und der Slowakei Anwendung findet. Beschließen Sie, mit dem Auto in einem dieser Länder Urlaub zu machen, müssen Sie sich demzufolge später keine Gedanken darüber machen, wie Sie die Vignette wieder entfernen.

In einigen mautpflichtigen Ländern gibt es bereits eine E-Vignette. Über das Entfernen müssen Sie sich in diesem Fall keine Gedanken machen.
In einigen mautpflichtigen Ländern gibt es bereits eine E-Vignette. Über das Entfernen müssen Sie sich in diesem Fall keine Gedanken machen.

In diesem Fall wird schließlich kein Aufkleber an der Windschutzscheibe des Fahrzeugs befestigt. Vielmehr müssen Sie Ihr Auto vor Reiseantritt registrieren lassen.

Ihr Kennzeichen wird dabei verschlüsselt in einer Datenbank abgespeichert. Passieren Sie im Anschluss eine Mautstrecke, wird es gescannt und mit dieser Datenbank abgeglichen.

Auf diese Weise kann innerhalb weniger Sekunden festgestellt werden, ob Sie die Straßennutzungsgebühr entrichtet haben.

Sie sparen sich also nicht nur das Anbringen der Vignette, sondern das Entfernen gleichermaßen, wenn Sie in einem EU-Land unterwegs sind, das auf eine E-Vignette setzt.

Über den Autor

Dr. Philipp Hammerich (Rechtsanwalt)
Dr. Philipp Hammerich

Dr. Philipp Hammerich studierte an der Universtät Hamburg und absolvierte sein Referendariat am OLG Hamburg. Er promovierte beim damaligen Richter am BVerfG, Prof. Dr. Hoffmann-Riem. Zugelassen als Rechtsanwalt ist er seit 2007. Seine thematischen Schwerpunkte liegen u. a. in den Bereichen Straf-, Zivilrecht.

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