Kfz-Versicherungsklassen: Wie beeinflussen sie den Versicherungstarif?

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Bei der Versicherung Ihres Autos gibt es eine Menge Faktoren, die Ihren Tarif unterschiedlich stark beeinflussen. Insbesondere die Autoversicherungsklassen variieren je nach Versicherungsart, Nutzer, Fahrzeugtyp und Zulassungsbezirk.

Wichtige Informationen zu Kfz-Versicherungsklassen

FAQ: Kfz-Versicherungsklassen

Welche Leistungen kann ich von den Haftpflicht, Voll- und Teilkasko erwarten?

Je nach Versicherung, werden die Kosten im Schadensfall nur teilweise übernommen. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick.

Spielt Art und Marke meines Kfz für die Versicherungsklasse eine Rolle?

Tatsächlich spielen die Typ- und Regionalklasse eine wesentliche Rolle und wirken sich auf die Beitragshöhe aus.

Was ist die Schadenfreiheitsklasse?

Wer mehrere Jahre hintereinander unfallfrei Auto fährt, erhält Rabatte, da er in eine bessere Schadenfreiheitsklasse eingestuft wird.

Kfz-Haftpflichtversicherung, Teilkasko und Vollkasko

Kfz-Versicherungsklassen können das Verhalten auf der Straße widerspiegeln.
Kfz-Versicherungsklassen können das Verhalten auf der Straße widerspiegeln.
Versicherungsklassen: Sie bestimmen, wie hoch der Beitrag ist, wenn Sie mit Ihrem Pkw auf die Straße wollen.
Versicherungsklassen: Sie bestimmen, wie hoch der Beitrag ist, wenn Sie mit Ihrem Pkw auf die Straße wollen.

Bevor Sie sich anschauen, in welche Versicherungsklasse Ihr Kfz gehört, müssen Sie sich entscheiden, wie Sie ihr Fahrzeug generell versichern wollen. Um die Kfz-Haftpflichtversicherung kommen Sie dabei nicht herum: Die ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Ohne sie wird das Auto gar nicht erst für den Straßenverkehr zugelassen.
Häufig entscheiden sich Fahrzeugbesitzer zusätzlich für eine der Kaskoklassen. Welche Versicherung davon sich für Ihren Pkw eignet, hängt wiederum von dessen Zustand ab.

Eine schnelle Übersicht über die Leistungen, die in den jeweiligen Versicherungen enthalten sind, finden Sie im Folgenden:

Kfz-Haft­pflicht­versich­erungTeil­kasko-Ver­sich­er­ungVoll­kasko-Ver­sich­er­ung
Leis­tun­gen- Personen-, Sach- und Vermögens­schäden, die Sie anderen zufügen

- Verteidigung gegen evtl. ungerechtfertigte Zahlungs­forderungen Ihres Unfall­gegners

- Schaden­freiheits­rabatt
- Schäden am eigenen Auto, die nicht durch Eigen­ver­schul­den entstehen (z. B. Glas­bruch, Un­wetter­schä­den oder Wild­unfälle)

- Diebstahl des Autos oder seiner Teile

- Ausnahme: Van­dalismus

- ersetzt i. d. R. nur Zeitwert des Autos

- Festlegung der Selbst­beteiligung

- alle Leistungen der Teilkasko

- Van­dalismus

- Schaden­freiheits­rabatt

- Schäden, die durch Eigen­verschulden entstehen

- Festlegung der Selbst­beteiligung
Eig­nun­gen - jedes Fahrzeug (gesetzlich vorgeschrieben)

- ausreichend für sehr alte Autos
- Autos, die älter als fünf Jahre sind- Neuwagen bis etwa fünf Jahre

- bei Finan­zierung über Kredit o. Leasing

Die Kfz-Haftpflichtversicherung – Wieso ist sie vorgeschrieben?

Eigentlich ist laut allgemeinem Rechtsgrundsatz Schadenersatz nur bei eigenem Verschulden zu leisten. Paragraph 7 des Straßenverkehrsgesetz bildet allerdings eine Ausnahme. Nicht nur der Fahrer haftet für verursachte Schäden, sondern auch der Fahrzeughalter, auch wenn er an dem Schaden keine Schuld trägt:

(1) Wird bei dem Betrieb eines Kraftfahrzeugs oder eines Anhängers, der dazu bestimmt ist, von einem Kraftfahrzeug mitgeführt zu werden, ein Mensch getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Halter verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.
(2) Die Ersatzpflicht ist ausgeschlossen, wenn der Unfall durch höhere Gewalt verursacht wird.
(3) Benutzt jemand das Fahrzeug ohne Wissen und Willen des Fahrzeughalters, so ist er anstelle des Halters zum Ersatz des Schadens verpflichtet; daneben bleibt der Halter zum Ersatz des Schadens verpflichtet, wenn die Benutzung des Fahrzeugs durch sein Verschulden ermöglicht worden ist. (…)

Versicherungsklassen zum Schutz des Autos: Teilkasko vs. Vollkasko

Welche dieser privaten Versicherungsklassen für Ihr Auto die richtige ist, bleibt letzten Endes Ihre Entscheidung. Die obenstehende Tabelle über die Versicherungsklassen für einen Pkw ist eine allgemeine Orientierung.

Bevor Sie sich festlegen, sollten Sie aber mehrere Anbieter vergleichen. Achten Sie genau darauf, welche Schäden tatsächlich abgedeckt sind. Manche Versicherungen übernehmen bestimmte Schäden (z. B. Schäden durch Marderbisse an der Verkabelung) nur teilweise.

Die Schadenfreiheitsklassen – wenn Sie jahrelang unfallfrei unterwegs sind

Versicherungsklassen: Eine davon ist die Schadenfreiheitsklasse.
Versicherungsklassen: Eine davon ist die Schadenfreiheitsklasse.

Die Schadensfreiheitsklassen sind ein weiterer sehr wichtiger Faktor, die Ihren Versicherungstarif stark beeinflussen. Sowohl in der Haftpflichtversicherung als auch in der Vollkasko werden Sie mit einem Schadenfreiheitsrabatt belohnt.

Je länger Sie unfallfrei unterwegs sind, desto höher wird Ihr Auto in den Versicherungsklassen für den Rabatt eingestuft. Sobald Sie einen Defekt melden, wird der Beitrag für Ihre Kfz-Versicherung eine Klasse heruntergestuft.

Übrigens: Je nachdem wie hoch Ihr Schadenfreiheitsrabatt ist, kann es für Sie günstiger sein, die Vollkasko-Versicherung weiterzuführen, auch nachdem Ihr Pkw die fünf-Jahres-Altersgrenze überschritten hat. Da es ihn in der Teilkasko nicht gibt, könnte ein hoher Schadenfreiheitsrabatt den Versicherungstarif der Vollkasko günstiger machen als den der Teilkasko.

Für die Schadenfreiheitsklasse zählt allerdings auch, wer das Auto regelmäßig durch den Straßenverkehr steuert. Sind mehrere Personen auf das Fahrzeug zugelassen und/oder Fahrer in der Probezeit damit unterwegs, kann sich das negativ auf den zu zahlenden Beitrag auswirken. Darüber hinaus spielt die Höhe der Selbstbeteiligung eine Rolle.

Die Typklassen – Schadensbilanzen je Automodell

Zu den Pkw-Versicherungsklassen gehören auch die Typklassen.
Zu den Pkw-Versicherungsklassen gehören auch die Typklassen.

Eine weitere Kfz-Versicherungsklasse, die Ihren Tarif beeinflussen kann, ist die Typklasse. Dabei gibt es unterschiedliche Versicherungsstufen für jedes Kfz-Modell. Denn der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wertet alljährlich jedes Modell hinsichtlich Diebstählen, Reparaturkosten und Unfällen neu aus.

Mithilfe dieser Statistiken wird jedes Modell einer Typklasse zugeordnet. Automodelle mit mehr Schäden und hohen Versicherungsleistungen werden höheren Klassen zugeordnet: je höher die Typklasse, desto höher die Beitrags-Einstufung Ihrer Kfz-Versicherung. An den Einstufungen in die jeweiligen Versicherungsklassen, welche die GDV jedes Jahr herausgeben, orientieren sich die Versicherungsanbieter in der Berechnung ihrer Tarife. Dennoch: Die Statistiken der GDV sind für sie unverbindlich.

Diese Autoversicherungsklassen gibt es sowohl in der Haftpflicht als auch in beiden Kaskoklassen. Dabei orientiert sich aber jede Kfz-Versicherung bei der Einstufung an unterschiedlichen Kriterien.

Bei der Haftpflicht ermittelt sich die Typklasse hauptsächlich anhand des Fahrzeugtyps und der Fahrweise des Nutzers. Bei den Kaskoversicherungen zählen außerdem Brände, Autodiebstähle und Glas- oder Katastrophenschäden.

Dementsprechend gibt es verschieden viele Typklassen bei jeder Versicherung:

  • Kfz-Haftpflicht: 16 Typklassen
  • Teilkaskoversicherung : 24 Typklassen
  • Vollkaskoversicherung : 25 Typklassen

Dieses Typklassenverzeichnis für Pkws können Sie als Print-Ausgabe für 12 Euro bei der GDV bestellen.

Wenn Sie die Typklasse Ihres Wagens erfahren wollen, können Sie alternativ die einfache Suche der GDV nutzen. Dazu benötigen Sie die Schlüsselzahl des Herstellers und die des Autotyps. Beide Nummern finden Sie auf Ihrem Fahrzeugschein. Sollten Sie die Schlüsselzahlen nicht haben, können Sie die Typklasse Ihres Wagens auch mithilfe anderer Daten (z. B. Name des Herstellers, Leistung und Hubraum) über die komplexe Suche der GDV finden.

Die Regionalklassen – Schadensbilanzen je Zulassungsbezirk

Die Statistiker der GDV werten darüber hinaus jedes Jahr die insgesamt 413 deutschen Zulassungsbezirke aus. Daraus entstehen die Regionalklassen, die ebenfalls einen Einfluss auf Ihre Kfz-Versicherung haben. Auch sie gehören zu den Versicherungsklassen, die sowohl in der Haftpflicht als auch in der Teil- und Vollkasko eine Rolle spielen, jedoch nach unterschiedlichen Punkten gewichtet werden.

In der Haftpflicht zählt das Fahrverhalten der Fahrer des jeweiligen Bezirks. Für diese Versicherungsklassen wird die durchschnittliche Schadenshöhe je Region ausgewertet und die Anzahl der Schäden ins Verhältnis zur Menge der dort zugelassenen Pkws gesetzt.

In den Versicherungsklassen der Kasko fließen zudem Faktoren wie die Häufigkeit der Diebstähle, der Unwetterschäden und der Wildunfälle ein.

Dementsprechend gibt es abermals unterschiedliche regionale Versicherungsklassen, je nachdem, welche Autoversicherung Sie für Ihr Fahrzeug gewählt haben:

  • Haftpflicht: 12 Klassen
  • Teilkasko: 16 Klassen
  • Vollkasko: 9 Klassen

In dem folgenden Video erfahren Sie genauer, wie die Regionalklasse funktioniert:

Über den Autor

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Cynthia W.

Cynthia ist seit 2016 Online-Redakteurin bei bussgeldkataloge.de. Mit einem umfangreichen Hintergrundwissen zu Rechtsthemen und der Fähigkeit, komplexe rechtliche Konzepte verständlich zu erklären, unterstützt sie unser Redaktionsteam bei der Erstellung von informativen und spannenden Artikeln rund ums Verkehrsrecht.

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