Wohnmobile sind höher und breiter gebaut als PKW und wiegen darüber hinaus oft mehrere Tonnen. Deshalb endet ein Unfall mit einem Wohnwagen nicht selten tödlich. Dieser Ratgeber erläutert, wie sich sich nach einem Verkehrsunfall mit dem Wohnwagen als Unfallbeteiligter oder Zeuge verhalten sollten. Außerdem erfahren Sie hier, mit welchen Vorkehrungen und Sicherheitsmaßnahmen Sie Unfällen vorbeugen können.
FAQ: Unfall mit dem Wohnmobil
Einer der häufigsten Unfallgründe ist, dass Fahrer ihr Wohnmobil
überladen Dies kann beispielsweise dazu führen, dass die Bremsen des Fahrzeugs nicht mehr richtig funktionieren, wodurch es zu einem Auffahrunfall kommen kann. Aus diesem Grund sollten Fahrer darauf achten, eine Überladung des Wohnmobils zu vermeiden und die Ladung ordnungsgemäß zu sichern. Auch die Reifen sollten vor längeren Fahren unbedingt überprüft werden.
Sind Sie mit ihrem Wohnmobil in einen Unfall geraten, sollten Sie die üblichen Verhaltensweisen bei Verkehrsunfällen befolgen. Bilden Sie zudem unbedingt eine Rettungsgasse, wenn Sie dem Unfall als Umstehender beiwohnen.
Es gibt verschiedene Kfz-Versicherungen für Wohnmobile (Haftpflicht, Voll- und Teilkasko etc.) Damit die Versicherung für Unfallschäden aufkommt, benötigen Sie mindestens eine Wohnwagen-Haftpflichtversicherung.
Video: Das richtige Verhalten bei einem Unfall
Ein Unfall mit dem Wohnmobil kann schnell passieren
Inhalt
Es ist nicht selten, dass ein Wohnwagen in einen Unfall verwickelt ist, der tödlich endet. Die Fahreigenschaften von Wohnwägen können für Fahrer ohne hinreichende Fahrpraxis eine große Herausforderung darstellen: Die Fahrzeuge sind höher und breiter als ein PKW, während die Sicht des Fahrers nach hinten eingeschränkt ist. Zudem ist ein Wohnmobil aufgrund seines höher liegenden Schwerpunkts und der größeren Seitenfläche besonders windfällig.
Gerade in Kurven kann es aufgrund der stärkeren Seitenneigung eines Wohnwagen zu gefährlichen Fahrsituationen kommen; im Extremfalls kann das Fahrzeug so stark aufschaukeln, dass es kippt. Auch auf Autobahnbrücken oder beim Überholen von Lkw ist äußerte Vorsicht geboten, da die hier wirkenden Seitenwinde eine Spurversatz des Gefährts herbeiführen können.
Darüber hinaus ist auch der Bremsweg eine Wohnwagens deutlich länger als der eines Pkw. Gerade unerfahrene Fahrer unterschätzen diesen, was fatale Auswirkungen haben kann, wenn sie das Endes eines Staus ansteuern.
Unfall mit dem Wohnwagen: So verhalten Sie sich korrekt
Wenn Sie mit Ihrem Wohnmobil in einen Unfall verwickelt werden, sollten Sie wie bei jedem Verkehrsunfall handeln:
- Schalten Sie die Warnblinkanlage des Wohnwagens ein und ziehen eine Warnweste an
- Sichern Sie den Unfallort und stellen in mindestens 100 Metern Entfernung ein Warndreieck auf. Ist ihr Wohnwagen nur geringfügig beschädigt, können Sie ihn aus dem Gefahrenbereich bewegen.
- Verständigen den Rettungsdienst und leisten Sie Erste-Hilfe, insofern es Verletzte gibt. Sind Personen beim Unfall zu Schaden gekommen, sind Sie dazu verpflichtet, die Polizei zu verständigen.
- Tauschen Sie Ihre Kontaktdaten mit dem Unfallgegner aus.
Bilden Sie als Umstehender bzw. als Ersthelfer unbedingt eine Rettungsgasse, falls der Unfall mit dem Wohnmobil sich auf der Autobahn ereignet hat.
Unterwegs mit dem Wohnwagen: Wie Sie Unfälle vermeiden können.
In einer 2016 veröffentlichen Untersuchung über schwere Unfälle mit Wohnmobilen, stellte die Unfallforschung der Versicherer (GDV) fest, dass in etwa jeder zweite Unfall mit einem Wohnmobil auf eine Überladung des Fahrzeugs zurückgeführt bzw. mit damit in Zusammenhang gebracht werden konnte.
Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie die zulässige Anhängelast sowie das zulässige Gesamtgewicht des Wohnwagens auf keinen Fall überschreiten. Diese sind im ihm Fahrzeugschein vermerkt. Sorgen Sie zudem dafür, dass Sie die Ladung ordnungsgemäß – wie in § 22 Abs. 1 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) angeführt -sichern:
Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können.
§ 22 Abs. 1 StvO
Diesbezüglich raten Experten ebenfalls dazu, schwere Gepäckstücke im Wohnmobil weit unten und gut gesichert unterzubringen. Verstauen Sie Gepäck beim Beladen eines Caravan möglichst im Kofferraum des Zugfahrzeugs.
Beachten Sie! Halten Sie sich zudem stets an die Höchstgeschwindigkeit für Wohnmobile, um ein instabiles Fahrverhalten bei Ihrem Fahrzeug zu verhindern. Sollten Sie einen Unfall mit ihrem Wohnmobil verursachen, weil Sie die für Sie geltende zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten haben, kann dies dazu führen, dass Sie Ihren Versicherungsschutz verlieren.