Wie in deutschen Städten inzwischen üblich, gibt es auch in Frankreich sogenannte Umweltzonen, deren Befahren nur mit Umweltplaketten möglich ist. Das gilt nicht nur für französische Fahrzeuge, sondern auch für ausländische. Urlauber müssen sich also damit befassen, ob sie eine Umweltplakette in Frankreich benötigen und welche Sanktionen auf sie zu kommen können.
Sanktionen für das Fahren ohne Plakette in Frankreich
Verstoß | Geldbuße (in Euro) |
---|---|
PKW, Motorrad ohne Plakette | 68 |
LKW ohne Plakette | 135 |
FAQ: Grüne Umweltplakette in Frankreich
Brauchen Sie eine französische Umweltplakette, um in Frankreich fahren zu dürfen?
Umweltplaketten sind meist nur in größeren Städten Pflicht. Aber auch in Departements können Gebiete zu einer vorübergehenden Umweltzone erklärt werden. Hier dürfen Sie nur mit einer Umweltplakette fahren. Ob Sie eine französische brauchen oder die deutsche Umweltplakette ausreicht, ist nicht eindeutig geklärt. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie sich daher eine französische Umweltplakette („Certificat qualité de l’air“ oder „Crit’Air“) besorgen. Diese können Sie beim französischen Umweltministerium beantragen.
Wo gibt es aktuell Umweltzonen in Frankreich?
Umweltzonen gibt es aktuell in Paris, Lyon, Grenoble, Lille, Toulouse und Straßburg.
Was kostet eine französische Umweltplakette?
Wenn Sie sich die Umweltplakette per Post schicken lassen, kostet sie 3,11 € (innerhalb Frankreichs), 4,21 € (EU & Schweiz) oder 4,41 € (außerhalb der EU).
Wer braucht in Frankreich eine Umweltplakette?
Jedes Fahrzeug, das eine Umweltzone fahren will, benötigt eine Plakette. Für Einsatzfahrzeuge, Menschen mit Behinderung oder Motorräder gibt es keine Ausnahme. Einzig landwirtschaftliche Maschinen und Baumaschinen brauchen keine Umweltplakette.
Was genau ist die Umweltplakette in Frankreich?
Inhalt
Bei der sogenannten Umweltplakette in Frankreich handelt es sich wie in Deutschland, um einen Aufkleber, der am Fahrzeug angebracht werden muss und eine Erlaubnis darstellt, eingerichtete Umweltzonen zu befahren.
Die Zonen werden seit 2016 in französischen Städten eingerichtet und sollen dazu beitragen, dass sich die Luftqualität verbessert und die Verschmutzung durch Abgase und Feinstaub reduziert. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Frankreich verschiedene Arten von Umweltzonen. Einige bestehen permanent, weshalb sie als „Zones à Circulation Restreinte“ (ZCR) (Zonen beschränkten Einfahrens) bezeichnet werden.
Zonen, die je nach Witterungslage und Luftverschmutzung Bestand haben, heißen entweder „Zones de Protection de l’Air“ (ZPA) (Zonen zum Schutz der Luft) oder „Zones de Protection de l’Air départmentale“ (ZPAd) (regionale Zonen zum Schutz der Luft). Hier spielen der Grad der Verschmutzung sowie die Dauer dieser und die Lage des Gebiets eine Rolle. Wird eine solche Zone durch die Behörden ausgerufen, nennen diese in der Regel auch all jene Plaketten, die für diese Gebiete zulässig sind.
Die Umweltplakette wird in Frankreich als „Certificat qualité de l’air“ oder auch als „Crit’Air“ bezeichnet, was übersetzt so viel heißt wie „Zertifikat über die Luftqualität“. Um ein solches Zertifikat zu erhalten, müssen Fahrzeuge bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Je nach Baujahr und Schadstoffklasse, erhalten sie eine entsprechende Umweltplakette, die in Frankreich entweder dazu berechtigt, Umweltzonen zu befahren oder dies untersagen.
Permanente Zonen gibt es derzeit in Paris, Lyon, Grenoble, Lille, Toulouse und Strasbourg. Einen Überblick zu den bestehenden Zonen und zu den temporären, die in den Departments eingerichtet werden können, bieten unter anderem auch Apps zu den europäischen Umweltzonen. Einen Überblick zu den Zonen bzw. zur notwendigen Umweltplakette in Frankreich kann eine Karte des französischen Umweltministeriums geben. In der Regel wird bei den Zonen auch angezeigt, welche Fahrzeuge mit welcher Plakette diese befahren dürfen.
Tipp: Auf der Seite des französischen Umweltministeriums können Sie eine Umweltplakette beantragen und sich per Post zuschicken lassen.
Was bedeuten die Farben und Kategorien?
Es gibt derzeit sechs verschiedene Kategorien für die Umweltplakette. In Frankreich sind diese an den verschiedenen Farben erkennbar, welche die unterschiedliche Einteilung der Fahrzeuge verdeutlichen.
Gemäß den Vorgaben des französischen Umweltministeriums werden die Farben wie folgt zugeordnet:
- Grün – Kategorie 0
- Lila – Kategorie 1
- Gelb – Kategorie 2
- Orange – Kategorie 3
- Weinrot – Kategorie 4
- Grau – Kategorie 5
Für die Einteilung der Fahrzeuge gilt entweder die EURO-Abgasnorm oder das Jahr der erstmaligen Zulassung. Darüber hinaus wird bei der Vergaben der Umweltplakette in Frankreich auch unterschieden, um welches Fahrzeug es sich überhaupt handelt. Es spielt also eine Rolle, ob Urlauber mit einem Motorrad, einem PKW, Wohnmobil oder Bus unterwegs sind. Soll beispielsweise eine Umweltplakette in Frankreich für ein Wohnmobil erworben werden, ist das Gesamtgewicht von Bedeutung. Bis 3,5 t gilt das Fahrzeug als PKW, bei einem Gewicht darüber ist es mit einem LKW gleichgestellt.
In die Kategorie 0 werden Fahrzeuge eingestuft, die emissionsfrei unterwegs sind. Dazu zählen unter anderem Fahrzeuge mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb. Auch wenn hier keine Schadstoffe ausgestoßen werden, muss die grüne Plakette in Frankreich angebracht werden. Ohne diese dürfen auch Autos oder Motorräder der Kategorie 0 nicht in die Zonen einfahren.
Fahrzeuge mit Gas- oder Hybridantrieb bzw. Verbrennungsmotor werden, wie erwähnt, je nach Schadstoffklasse oder Datum der Erstzulassung eingeteilt. Welche Kategorie für ihr Fahrzeug zutrifft, können Urlauber auf der Seite des französischen Umweltministeriums (https://www.certificat-air.gouv.fr/de/) in Erfahrung bringen.
Allerdings gibt es auch Fahrzeuge, die keine Umweltplakette in Frankreich erhalten und somit weder in die permanenten noch in die temporären Umweltzonen einfahren dürfen. So sind unter anderem Motorräder ohne EURO-Norm bzw. mit einer Erstzulassung vor dem 01.06.2000 davon betroffen. Auch PKW mit EURO-1-Norm oder ohne Norm sowie LKW und Busse mit EURO 1, EURO 2 oder ohne Norm erhalten in der Regel keine Umweltplakette in Frankreich. Hinzu kommen hier PKW mit einer Erstzulassung früher als 01.01.1997 und LKW bzw. Busse mit einer Erstzulassung früher als dem 01.10.2001.
Wer muss eine Umweltplakette in Frankreich anbringen?
Eine Umweltplakette muss in Frankreich für ein Motorrad, Trike, Quad, PKW, Wohnmobil, LKW oder einen Bus erworben werden, wenn eine Umweltzone befahren wird. Dies gilt für alle Verkehrsteilnehmer unabhängig von ihrer Herkunft. Ohne eine Plakette ist das Einfahren in die Zone nicht zulässig, auch wenn die technischen Voraussetzungen es erlauben würden.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Unter bestimmten Umständen können sich Privatpersonen von der Pflicht einer Umweltplakette in Frankreich befreien lassen. Ein solcher Antrag muss jedoch immer bei der zuständigen Kommune bzw. Stadt gestellt werden. Oftmals können so Oldtimer von der Pflicht ausgenommen werden. Urlauber sollten sich hier jedoch genauestens informieren und sich eventuell ausführlich bei einem Automobilclub oder der französischen Botschaft beraten lassen.
Weitere Ausnahmen bilden unter anderem auch die Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes, wie Feuerwehr, Krankenwagen oder Polizei. Auch Fahrzeuge, die mit einem Parkausweis für Behinderte ausgestattet sind, benötigen keine Umweltplakette in Frankreich. Da diese Ausweise europaweit einheitlich sind, gilt dies auch für ausländische Fahrzeuge mit einem solchen.
Umweltplakette für Frankreich richtig beantragen
Wichtig im Zusammenhang mit den Umweltzonen ist, dass Reisende eine Umweltplakette in Frankreich nicht vor Ort kaufen können. Dies ist ausschließlich online möglich. Über die offizielle Seite des französischen Umweltministeriums ist die Bestellung einer Plakette auch auf Deutsch möglich.
Urlauber rufen die Seite unter https://www.certificat-air.gouv.fr/de/ auf und geben dort die Daten für ihr Fahrzeug ein. Wichtig ist, dass sie dies rechtzeitig tun, denn die Bearbeitung sowie das Zusenden können bis zu 15 Tage in Anspruch nehmen. Handelt es sich um eine kurzfristige Bestellung, sollten Fahrer immer die Bestellbestätigung mit sich führen, um einen Nachweis für den Erwerb bei Kontrollen vorzeigen zu können.
Die Umweltplakette für Frankreich kann per Formular auch bei anderen Anbietern bestellt werden, allerdings ist hier in der Regel mit zusätzlichen Gebühren zu rechnen. Diese übernehmen die Antragstellung und senden die Plakette dann an den Käufer. Bei einer Beantragung über die offizielle Seite fallen derzeit Gebühren von 3,11 Euro zuzüglich der Versandkosten an. Bei anderen Portalen können diese Kosten durchaus auch wesentlich höher ausfallen.
Die Umweltplakette für Frankreich hat unbegrenzte Gültigkeit, läuft also erst dann ab, wenn das Fahrzeug, für welches sie erteilt wurde, außer Betrieb ist. Wird das Fahrzeug allerdings umgemeldet und erhält ein neues Kennzeichen, ist eine neue Plakette notwendig.
Das eingetragene Kennzeichen auf dem Aufkleber muss, wie in Deutschland auch, immer zu erkennen sein. Ist das nicht der Fall, sollten Reisende die Bestätigung der Bestellung mitführen und sich gegebenenfalls an die zuständigen Behörden wenden.
Nicht vorhandene Umweltplakette: In Frankreich droht ein Bußgeld
Richtiges Abringen der Plakette
Seit Januar 2017 werden Bußgelder verhängt, wenn beim Befahren einen Umweltzone die notwendige Umweltplakette für Frankreich nicht vorhanden ist. Werden also Urlauber ohne eine Plakette erwischt, kann das teuer werden.
Für PKW werden 68 Euro fällig. Für LKW (also auch Wohnmobile über 3,5 t) und Busse sind es dann schon 135 Euro. Da es ein Vollstreckungsabkommen innerhalb der EU gibt, können diese Bußgelder, sollten sie nicht vor Ort bezahlt werden, auch in Deutschland gültig sein. Eine Vollstreckung nach dem Urlaub ist also möglich.
Hallo und guten Tag,
wir fahren ein Wohnmobil, Fiat Ducato, Bj.6/2006,bis 3,5T T. Der Antreib erfolgt durch einen 2,3 ltr, 88 KW, Diesel Motor, für den es z. Zt. immer noch keinen Kat gibt. Dem entsprechend also auch keine Umweltplakette.
Wir dürfen somit keine der vorgenannten Umweltzonen befahren ??
Mit freundlichen Grßen
Johannes