Die ADAC Unfallforschung stellte in einer Studie fest, dass 18- bis 24-Jährige weitaus mehr Verkehrsunfälle verursachen als ältere Autofahrer. Begründet sei dies unter anderem darin, dass Fahranfänger komplexe Situationen im Straßenverkehr aufgrund ihrer fehlenden Erfahrung nicht richtig einschätzen könnten. Im Vergleich zum Jahr 2007 sei die Zahl der Unfälle, die durch junge Fahrer verursacht wurden, jedoch gesunken – um ganze 28 Prozent.
Wie, wo und warum ereigneten sich Unfälle durch junge Fahrer?
Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge ereignen sich doppelt so oft Unfälle, wenn junge Fahrer am Steuer sitzen, als dies bei älteren Verkehrsteilnehmern der Fall ist. Auf dieser Tatsache aufbauend hat die ADAC Unfallforschung jetzt 16.000 Datensätze der ADAC Luftrettung einer Analyse unterzogen.
Die Auswertung bezieht sich also ausschließlich auf die Unfälle, an denen junge Fahrer beteiligt waren und bei denen ein Hubschrauber der ADAC Luftrettung angefordert wurde.
Die Ergebnisse sehen folgendermaßen aus:
- Knapp 30 Prozent der Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren verursachen Unfälle, ohne dass andere Kraftfahrzeuge daran beteiligt waren. Zum Vergleich: Bei älteren Fahrern liegt der Anteil der Alleinunfälle bei ca. 19 Prozent.
- Die Ursachen dafür, dass junge Fahrer von der Straße abkommen, ins Schleudern geraten oder mit diversen Objekten zusammenprallen, liegen der Studie zufolge häufig in einer überhöhten Geschwindigkeit (ca. 30 Prozent), Fehlern beim Überholen (ca. 4 Prozent) oder Alkohol am Steuer (3,4 Prozent), wobei Letzteres auch bei älteren Fahrern ein Problem darstellt (3,3 Prozent) .
- Unfälle, bei denen junge Fahrer mit anderen Kfz ineinander krachen, sind ebenfalls meist auf ein zu hohes bzw. ein nicht angepasstes Tempo zurückzuführen (ca. 18 Prozent). Jeder fünfte dieser Verkehrsunfälle ereignet sich außerdem beim Abbiegen (ca. 16 Prozent), was der fehlenden Erfahrung von Fahranfängern geschuldet ist.
Dennoch ergab die Studie auch positive Auswirkungen: Im Jahr 2008 ging noch jeder dritte Unfall innerhalb der ADAC Unfalldatenbank auf das Konto eines jungen Fahrers, 2017 bereits nur noch jeder fünfte.
Einen möglichen Grund für weniger Unfälle durch junge Fahrer sieht die ADAC Unfallforschung unter anderem in der Einführung des „Begleiteten Fahrens“ im Jahr 2008.
Welche Konsequenzen drohen in der Probezeit?
Nach dem Erwerb einer Fahrerlaubnis befinden sich Fahranfänger zwei Jahre lang in der Probezeit. Innerhalb dieser Zeit drohen ihnen neben den Sanktionen aus dem Bußgeldkatalog außerdem spezielle Maßnahmen, wenn sie gegen Verkehrsregeln verstoßen. Wie diese aussehen können, erfahren Sie im Detail in unserem Probezeit-Ratgeber.