Springt das Auto nicht mehr an, lässt sich dies in den meisten Fällen auf eine defekte bzw. leere Autobatterie zurückführen. Liefen Radio, Beleuchtung oder Sitzheizung versehentlich über Nacht, kann dadurch die benötigte Energie zum Starten des Motors fehlen. Abhilfe kann eine Überbrückung schaffen, allerdings gilt es bei der Starthilfe für ein Auto allerhand zu beachten.
FAQ: Starthilfe
Will das Fahrzeug nicht anspringen, liegt dies oft an der Autobatterie. Durch die Starthilfe erhält der Pkw die notwendige Energie, um den Motor wieder in Gang zu bringen. Nach dieser Nothilfe sollten Sie ggf. in einer Werkstatt abklären, ob die Batterie einen Defekt aufweist und ein Austausch oder eine Autoreparatur notwendig sind.
Klassischerweise erfolgt die Starthilfe mithilfe entsprechender Kabel und einem zweiten Kfz, welches als Spender fungiert und die notwendige Energie zum Überbrücken liefert. Worauf Sie beim Kauf der Kabel achten sollten, erfahren Sie hier. Alternativ dazu können Sie für die Starthilfe beim Auto auch eine Powerbank nutzen. In diesem Fall können Sie die Panne eigenständig beheben, denn es wird kein zweites Fahrzeug benötigt.
Damit die Überbrückung gelingt und sicher erfolgt, müssen Sie das Starthilfekabel richtig anschließen. Wie Sie dabei Schritt für Schritt vorgehen, erfahren Sie hier.
Video: Richtig Starthilfe geben
Das richtige Equipment für die Starthilfe
Inhalt
Damit Sie Starthilfe geben und ein Auto überbrücken können, ist die richtige Ausrüstung unabdingbar. Haben Sie das passende Equipment nicht zur Hand, können Sie alternativ dazu auch den Pannendienst rufen oder auf einen freundlichen Helfer hoffen, der entsprechend ausgerüstet ist.
Üblicherweise werden für die Starthilfe zwei Kabel – je eins in Rot und Schwarz – verwendet. Beim Kauf sollten Sie auf folgendes achten:
- Kabel entsprechen der DIN-Norm 72.553 oder der ISO-Norm 6722
- Querschnitt der Kabel von 25 oder 35 mm2 bevorzugen
- Länge der Kabel beträgt mindestens 3 m
- Kabel und Polzangen sind komplett mit Kunststoff überzogen
Alternativ zum klassischen Kabel ist beim Auto die Starthilfe auch per Powerbank möglich. Hierbei handelt es sich um einen starken Akku, den Sie mithilfe von Polzangen an die Autobatterie anschließen können. Ein zweites Fahrzeug ist bei dieser Methode als Energiegeber somit nicht mehr erforderlich. Allerdings ermöglicht eine Powerbank die Starthilfe nur, wenn diese auch geladen ist. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Überprüfung des Akkustandes sinnvoll, um in Ernstfall auch von diesem Gerät profitieren zu können.
Auto überbrücken: So gehen Sie vor!
1. Absicherung
Ist das Auto an einer befahrenen Straße oder einer unübersichtlichen Stelle liegengeblieben? In diesem Fall sollten Sie den Platz unbedingt absichern und auch sich selbst schützen. Bevor Sie mit den Arbeiten beginnen, gilt es daher eine Warnweste anzulegen und das Warndreieck aufzustellen.
2. Vorbereitung
Damit die Starthilfe möglichst zügig erfolgen kann und andere Verkehrsteilnehmer möglichst wenig behindert werden, sollten Sie sich für die Pannenhilfe vorbereiten. Dazu gehört etwa das Auspacken der Starthilfekabel und auch der Blick in die Betriebsanleitungen der beiden Fahrzeuge. Zudem gilt es die Fahrzeuge unter Berücksichtigung der Kabellänge zu platzieren. Schalten Sie dann bei beiden Fahrzeugen den Motor aus, nehmen Sie den Gang heraus, betätigen Sie die Handbremse und öffnen Sie die Motorhaube. Überprüfen Sie auch, dass alle Verbraucher (Beleuchtung, Sitzheizung, Radio) ausgeschaltet sind.
3. Rotes Kabel
Zuerst müssen Sie bei der Starthilfe das rote Kabel anschließen. Klemmen Sie dafür eine Polzange an den Pluspol der Batterie des Spenderautos und das andere Ende an den Pluspol des Pannenautos.
4. Schwarzes Kabel
Mit dem schwarzen Kabel verbinden Sie danach den Minuspol der Batterie des Spenderautos mit einem sogenannten Massepunkt beim Pannenauto. Hierbei kann es sich grundsätzlich um eine blanke, metallische Stelle im Motorraum handeln.
Wichtig! Schließen Sie das schwarze Kabel an die Batterie des Pannenfahrzeugs an, kann es zu einem Funkenflug kommen.
5. Motor des Spenderautos starten
Lassen Sie den Motor des Spenderfahrzeugs für einige Minuten laufen.
6. Motor des Pannenautos starten
Versuchen Sie das Pannenfahrzeug zu starten. Gelingt dies noch nicht, versuchen Sie es nach ein paar Minuten noch einmal. Ist der erneute Versuch dann ebenfalls erfolglos, sollten Sie die Starthilfe abbrechen und den Pannendienst verständigen. Denn weitere Startversuche können am Fahrzeug Schäden verursachen.
Startet der Pkw dank Starthilfe, sollten Sie beide Fahrzeuge noch einige Minuten laufen lassen.
7. Verbraucher anschalten
Um die Bordelektronik zu schützen und mögliche Spannungsspitzen zu vermeiden, gilt es als nächstes im Pannenauto Verbraucher wie Lüftung, Licht oder Gebläse einzuschalten.
8. Kabel entfernen
Trennen Sie als nächstes das schwarze Kabel erst vom Pannen- und dann vom Spenderauto. Anschließend wiederholen Sie dies mit dem roten Kabel.
9. Verbraucher ausschalten
Schalten Sie die nicht benötigten Verbraucher nun wieder aus. Lassen Sie dabei aber den Motor des Pannenautos weiterlaufen.
10. Vorsichtig fahren
Um die Batterie nach der Starthilfe wieder aufzuladen, empfiehlt es sich, etwa 30 Minuten mit dem Fahrzeug zu fahren. Achten Sie dabei unbedingt auf mögliche Fehlermeldungen des Kfz, da unter Umständen die elektrische Unterstützung von Fahrfunktion ausfallen kann. Leuchten entsprechende Kontrolllampen auf, sollten Sie umgehend eine Werkstatt aufsuchen.
Macht die Autobatterie immer mal Probleme, sodass Sie wiederholt Starthilfe benötigen, sollten Sie ggf. die Batterie erneuern. Experten raten alle fünf Jahre zu einem Austausch. Hilft diese Maßnahme nicht oder ist die Batterie noch relativ neu, sollten Sie am besten eine Werkstatt aufsuchen, um der Ursache für die Störungen auf den Grund zu gehen.
Können auch E-Auto Starthilfe benötigen?
Tatsächlich verfügen auch E-Autos über eine reguläre 12-Volt Starterbatterie, die dazu dient, dass restliche System zu aktivieren. Daher ist es auch bei Elektrofahrzeugen möglich, dass die leere Batterie Starthilfe braucht. Die Überbrückung erfolgt dabei eigentlich genauso wie bei einem Verbrennungsmotor.
Allerdings sollten Sie im Vorfeld unbedingt einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen. Denn viele Hersteller erlauben es nicht, dass ihre E-Auto Starthilfe geben. So besteht etwa die Gefahr, dass die Batterie des E-Spenderautos Schaden nimmt oder beim elektrischen Bordnetz ein Defekt auftritt. Der Empfang von Starthilfe ist hingegen in der Regel problemlos möglich.