Möchten Sie eine Fahrerlaubnis beantragen, müssen Sie dem entsprechenden Antrag diverse Unterlagen beifügen, damit diesem stattgegeben wird. Dazu gehören unter anderem ein biometrisches Passbild sowie der Nachweis der Teilnahme an einer Schulung in Erster Hilfe. Weiterhin vorgeschrieben ist ein Sehtest, um einen Führerschein erwerben zu können. Informationen rund um die Untersuchung der Sehleistung finden Sie im Ratgeber.
FAQ: Sehtest für den Führerschein
Welchen Wert muss man beim Sehtest erreichen?
Sie können zwar den Sehtest für den Führerschein mit oder ohne Sehhilfen, wie beispielsweise einer Brille oder Kontaktlinsen, absolvieren, der sogenannte „Visus“ muss allerdings bei 0,7 auf jedem Auge liegen. Dies entspricht einem Sehvermögen von ungefähr 70 Prozent.
Ist der Sehtest für alle Führerscheinklassen gleich?
Um eine Fahrerlaubnis der Klassen AM, A1, A2, A, B, BE, L oder T zu erwerben, reicht ein einfacher Sehtest. Bei den Klassen C, C1, CE, C1E, D, D1, DE oder D1E hingegen ist eine augenärztliche Untersuchung des Sehvermögens vorgeschrieben.
Wie lange dauert ein Sehtest und wie viel kostet er?
Ein Sehtest für den Führerschein dauert ca. 10 bis 15 Minuten. Die Kosten hängen vom Anbieter ab.
Wie sehen die Vorschriften zum Sehtest für den Führerschein aus?
Inhalt
Da die Sicherheit im Straßenverkehr stets an erster Stelle steht, muss jeder Kraftfahrer über ein gewisses Maß an Sehvermögen verfügen. Schließlich würde es sonst schnell zu Unfällen kommen, weil beispielsweise Entfernungen oder Abstände schlichtweg falsch eingeschätzt werden würden.
Doch welchen Wert müssen Anwärter auf einen Führerschein beim Sehtest mindestens erreichen? Die Vorschriften zum Sehvermögen sind in § 12 bzw. detaillierter in der Anlage 6 der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) definiert. Mit oder ohne Sehhilfen, wie beispielsweise einer Brille oder Kontaktlinsen, muss der sogenannte „Visus“ bei 0,7 auf jedem Auge liegen. Dies entspricht einem Sehvermögen von etwa 70 Prozent.
Dies ist darin begründet, dass das Gefährdungspotenzial aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts um einiges höher ist, sollte es mit einem Bus oder einem Lkw zu einem Unfall im Straßenverkehr kommen. Unabhängig davon, ob Sie aufgrund der jeweiligen Fahrerlaubnisklasse eine augenärztliche Untersuchung oder einen Sehtest für den Führerschein benötigen: Beide Nachweise dürfen nicht älter als zwei Jahre sein, wenn Sie den Antrag stellen (§ 12 Absatz 7 FeV).
Wie läuft ein Sehtest für den Führerschein ab?
Anwärter können den Sehtest für den Führerschein bei einem Optiker oder direkt beim Augenarzt vornehmen lassen. Es reicht nicht aus, der jeweiligen Fahrschule einen Sehtest vorzulegen, den Sie im Internet kostenlos durchgeführt und im Anschluss ausgedruckt haben. Schließlich schreibt § 12 Absatz 2 FeV vor, dass der Test von einer „amtlich anerkannten Sehteststelle“ durchgeführt werden muss.
Folgender Ablauf ist bei einem Sehtest für den Führerschein denkbar:
- Beschließen Sie, den Test bei einem Optiker zu machen, benötigen Sie in der Regel nicht extra einen Termin. Beim Augenarzt bietet es sich allerdings an, im Vorfeld nachzufragen, wann Sie vorbeischauen können.
- Mithilfe Ihres Personalausweises bzw. Reisepasses muss der Augenarzt oder Optiker zunächst einmal Ihre Identität feststellen. Dazu ist er gesetzlich verpflichtet.
- Mithilfe sogenannter „Landoltringe“ wird im Anschluss die Sehleistung überprüft. Diese Ringe sind entweder links, rechts, oben oder unten geöffnet und werden Ihnen in verschiedenen Größen gezeigt. Sie müssen erkennen, wo sich die Öffnung befindet, um den Sehtest für den Führerschein zu bestehen.
Was kann ein Sehtest für den Führerschein kosten?
Bis 2018 legte die Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt) die Kosten bei einem Sehtest für den Führerschein auf 5,40 Euro fest. Hinzu kamen 19 Prozent Mehrwertsteuer, was letztendlich zu Kosten in Höhe von 6,43 Euro führte.
2018 wurde diese Regelung jedoch abgeschafft. Seitdem ist es dem jeweiligen Optiker freigestellt, selbst die Gebühren zu bestimmen. Einige entscheiden sich dafür, den Sehtest kostenlos durchführen zu lassen.
Bedenken Sie: Wie bereits erwähnt, ist der Sehtest für den Führerschein an eine Gültigkeit von maximal zwei Jahren gebunden.
Sie haben den Sehtest für den Führerschein nicht bestanden?
Was bedeutet es für den Führerschein, wenn der Sehtest nicht bestanden wurde? Können Sie ihn dann überhaupt noch beantragen? Oder ist es erlaubt, den Test zu wiederholen? Die Antwort auf diese Frage liefert § 12 Absatz 2 FeV. Dort heißt es:
[…] Ergibt der Sehtest eine geringere Sehleistung, darf der Antragsteller den Sehtest mit Sehhilfen oder mit verbesserten Sehhilfen wiederholen.“
Sind Sie beim Sehtest für den Führerschein durchgefallen, sollten Sie sich dementsprechend zunächst einmal einen Termin beim Augenarzt besorgen. Nach einer eingehenden Untersuchung kann Ihnen dieser eine entsprechende Sehhilfe verschreiben und ein Gutachten Ihrer Sehleistung ausstellen. Dieses fungiert dann als Sehtestbescheinigung und muss dem Führerscheinantrag beigelegt werden.
Besteht die Möglichkeit, beim Sehtest für den Führerschein zu schummeln?
Die meisten Anwärter möchten wohl die gerade beschriebene Eintragung im Führerschein verhindern. Beim Sehtest zu schummeln, ist allerdings keine gute Idee. Ist Ihnen bereits bewusst, dass Sie eigentlich eine Sehhilfe benötigen, Sie die Brille jedoch beim Sehtest einfach durch Kontaktlinsen austauschen, wird dem Optiker bzw. dem Augenarzt dies schnell auffallen.
Grundsätzlich dient die Eintragung der Sehhilfe im Führerschein auch Ihrer eigenen Sicherheit und ist keine Schande.