Die Rettungskarte beim Auto: Lebensretter nach Verkehrsunfällen

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Schwere Verkehrsunfälle kosten jedes Jahr vielen Menschen das Leben. Je schneller jedoch die Bergung der Verunfallten durchgeführt werden kann, desto höher sind meist auch deren Überlebenschancen, weil Erste Hilfe und Versorgung im Krankenhaus früher stattfinden können. Eine Rettungskarte kann maßgeblich dazu beitragen, die Bergung von Insassen zu beschleunigen.

FAQ: Rettungskarte

Was ist eine Rettungskarte?

Rettungskarten enthalten wichtige technische Informationen zum Fahrzeug. Diese Daten helfen den Rettungskräften, Fahrzeuginsassen nach einem Unfall aus dem Auto zu bergen.

Gibt es für alle Autos Rettungskarten und wo bekomme ich sie?

Noch sind nicht für alle Modelle Rettungskarten verfügbar, aber es werden immer mehr. Allerdings bieten Autohersteller wie VW, Audi und BMW zum Download im Internet an. Links zur den Karten, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Wo im Wagen sollte ich die Rettungskarte aufbewahren?

Platzieren Sie die Karte am besten hinter der Fahrersonnenblende. Sie können außerdem einen Aufkleber am Rand der Windschutzscheibe anbringen, der auf das Vorhandensein der Rettungskarte hinweist. Diesen erhalten Sie z. B. beim ADAC. Informationen zur Sinn und Funktion der Rettungskarte, bietet auch das Video hier.

Rettungskarten verschiedener Hersteller

Beachten Sie unbedingt, dass verschiedene Pkw-Modelle ggf. auch verschiedene Rettungskarten erfordern. Vergewissern Sie sich, dass die jeweilige Rettungskarte für Ihr spezifisches Auto (Typ, Baujahr etc.) ausgelegt ist!

Wie funktionieren Rettungskarten?

Für Einsatzkräfte sollte die Bergung möglichst einfach sein - dazu trägt die Rettungskarte bei.
Für Einsatzkräfte sollte die Bergung möglichst einfach sein – dazu trägt die Rettungskarte bei.

Seit der Erfindung des Autos hat sich einiges getan. Ottomotor, mehr PS, mehr Sicherheit. Vor allem durch den Verbau von verstärkenden Elementen in der Fahrzeugkarosserie konnte die Anzahl der Verkehrstoten drastisch reduziert werden. Auch komplexe Sicherheitstechnik trägt dazu bei, bei einem Unfall den Lebensraum im Cockpit zu erhalten.

Das hat aber auch zur Folge, dass die Bergung deutlich erschwert ist. Besonders bei Fahrzeugmodellen des 21. Jahrhunderts dauert es mitunter über eine Stunde, ehe die Einlieferung ins Krankenhaus erfolgen kann. Damit reduzieren sich die Überlebenschancen enorm.

Auch für andere Fahrzeuge ist die Rettungskarte verfügbar - etwa Lkw oder Loks.
Auch für andere Fahrzeuge ist die Rettungskarte verfügbar – etwa Lkw oder Loks.

Die Rettungskarte bietet den Einsatzkräften wichtige Informationen zum jeweiligen Fahrzeug, beispielsweise

  • wo Airbags verbaut sind und
  • Spreizer und Schere angesetzt werden können,
  • an welchen Stellen die Karosserie verstärkt ist und
  • wo Batterie, Gasgenerator, Kraftstofftank, Gurtstraffer usw. sitzen.

Insbesondere bei neuartigen Antrieben wie Gas-, Hybrid- oder Elektroautos ist es wichtig, dass eine Pkw-Rettungskarte im Fahrzeug mitgeführt wird, denn oftmals kennen die Rettungskräfte solche alternativen Antriebe noch nicht im Detail. Außerdem ist es kaum möglich, die Konstruktion jedes Fahrzeugmodells auf dem Markt im Kopf zu behalten.

Häufig gestellte Fragen zur Rettungskarte

Ist die Rettungskarte für jedes Fahrzeug erhältlich?

Der Initiative von Automobilclubs, eine Rettungskarte zu erstellen, sind viele Fahrzeughersteller bereits gefolgt. Die meisten etablierten Hersteller kennen die Rettungskarte (VW, BMW, Audi und Mercedes Benz bspw.) und bieten sie auch als Download an.

Sollte der Hersteller Ihres Fahrzeugs noch keine Auto-Rettungskarte zur Verfügung stellen, sollten Sie ihn darauf direkt ansprechen und die Erstellung anregen! Bei einem Unfall wie einem Frontalzusammenstoß kann die Karte Leben retten.

Wo wird die Rettungskarte für mein Auto platziert?

Die Rettungskarte sollte zur Sicherheit immer in Farbe ausgedruckt werden, damit Problembereiche sofort ersichtlich sind. Dargestellt wird außerdem immer die maximal mögliche Airbag-Ausstattung eines Automodells.

International einheitlich wird die Rettungskarte ausschließlich hinter der Fahrersonnenblende platziert! Ist keine Lasche vorhanden, genügt ein Kreppband zum Anbringen.

Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob es sich um eine Audi-, VW-, oder BMW-Rettungskarte handelt. Außerdem sollten Fahrzeughalter die Rettungskräfte nochmals durch einen Aufkleber auf die Rettungskarte im Fahrzeug hinweisen – diese werden von Automobilclubs wie dem ADAC angeboten. So ist es für Rettungskräfte direkt ersichtlich, dass eine Rettungskarte vorhanden ist. Aufkleber sollten am linken oberen oder unteren Rand der Windschutzscheibe zu finden sein.

Ist ein QR-Code statt der Rettungskarte empfehlenswert?

Jeder Hersteller sollte eine Rettungskarte anbieten - ob Skoda, BMW oder Dacia -, um die Überlebenschancen der Insassen zu verbessern.
Jeder Hersteller sollte eine Rettungskarte anbieten – ob Skoda, BMW oder Dacia -, um die Überlebenschancen der Insassen zu verbessern.

Einige Hersteller bieten neben oder statt der klassischen Rettungskarte einen QR-Code an, der gescannt werden kann, wodurch die lebensrettenden Informationen auf ein Smartphone der Rettungskräfte gesendet werden können.

Als zusätzliches Feature spricht nichts gegen die Verwendung eines QR-Codes. Eine physische Rettungskarte in Papierform sollte jedoch immer an der Fahrersonnenblende befestigt sein. Denn für die Nutzung des QR-Codes ist mindestens eine Internetverbindung und ein Smartphone nötig. Davon kann aber nicht überall ausgegangen werden.

Außerdem garantiert die ausgedruckte Rettungskarte durch die Piktogramme, dass auch im Ausland ohne Sprachkenntnisse des Heimatlandes mit Sicherheit auf die Informationen zugegriffen werden kann.

Video zur Funktion der Rettungskarte

Warum die Rettungskarte für die Feuerwehr wichtig ist, wird im Video erläutert.

Über den Autor

Murat Kilinc (Rechtsanwalt)
Murat Kilinc

Murat Kilinc studierte Jura an der Uni Bremen. Sein Referendariat führte ihn in den Landgerichtsbezirk Verden sowie das OLG Celle. Seine Zulassung als Anwalt erhielt er 2014. Seit 2018 ist er zudem Fachanwalt für Verkehrsrecht und befasst sich umfassend mit diesem Rechtsgebiet.

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