Reifen besitzen bestimmte Eigenschaften, die das Fahrverhalten beeinflussen. Dadurch sind bestimmte Autoreifen für einige Jahreszeiten besser oder schlechter geeignet. Doch unabhängig davon, welche Art der Bereifung genutzt wird, gilt: Mit guter Pflege können Reifen lange Zeit gute Dienste leisten.
Bußgeldtabelle: Gesetzesverstöße in puncto Reifen
Verstoß | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
Trotz winterlicher Witterungsbedingungen ohne Winterreifen gefahren | 60 € | 1 |
... mit Behinderung | 80 € | 1 |
... mit Gefährdung | 100 € | 1 |
... mit Unfall | 120 € | 1 |
Kfz (kein Mofa) bzw. Anhänger geführt, obwohl die Reifen nicht die vorgeschriebene Profiltiefe oder Profilrillen hatten | 60 € | 1 |
... die Inbetriebnahme eines solchen Kfz als Halter angeordnet oder zugelassen | 75 € | 1 |
Mofa gefahren, obwohl dessen Reifen nicht über die vorgeschriebene Profiltiefe oder Profilrillen verfügten | 90 € | 1 |
... die Inbetriebnahme eines solchen Mofas als Halter angeordnet oder zugelassen | 35 € |
FAQ: Reifen
Ja, die Straßenverkehrsordnung (StVO) schreibt unter anderem vor, unter welchen Bedingungen Winterreifen anzuwenden sind.
Ja, sowohl die Profiltiefe als auch der Geschwindigkeitsindex sind Punkte, die in Bezug auf die Bereifung unbedingt zu beachten sind.
Ja, werden abgenutzte, defekte oder unpassende Reifen werden, können Bußgelder zwischen 35 und 120 Euro anfallen. In fast allen Fällen wird auch ein Punkt in Flensburg fällig.
Wichtige Informationen zu Reifen
Mit Pkw-Reifen richtig umgehen: Das will gelernt sein
Inhalt
Ein Kfz kann ohne Autoreifen unmöglich fahren. Dabei erfüllen die „Gummifüße“ verschiedenste Funktionen. So sorgen sie mitunter dafür, dass ein Fahrzeug eine sichere Bodenhaftung besitzt und sich präzise lenken lässt. Doch damit Reifen verlässlich funktionieren, müssen Fahrer diese pflegen und dabei auf verschiedene Aspekte achten.
Im Folgenden erhalten Sie detaillierte Infos zu den wichtigsten Gesichtspunkten zum Thema „Reifen“. Hier lesen Sie, was Winterreifen und Sommerreifen unterscheidet, wofür der Geschwindigkeitsindex auf Autoreifen steht, welche Profiltiefe unbedingt bestehen sollte und wie sich alte Reifen am besten entsorgen lassen. Zu guter Letzt geben wir Ihnen einige Tipps zum Reifenwechsel.
Weiterführende Ratgeber zur Kennzeichnung von Reifen
Sommerreifen vs. Winterreifen
Grundsätzlich können Fahrer eines Pkw oder eines anderen Kraftfahrzeuges selbst entscheiden, welche Art von Autoreifen sie nutzen. Der Fahrzeugtyp und dessen Maße sind dabei natürlich auch entscheidend. Nähert sich jedoch die kalte Jahreszeit, mischt sich der Gesetzgeber in Deutschland in die Reifenfrage mit ein.
Die deutsche Winterreifenpflicht bezieht sich also nicht direkt auf einen bestimmten Zeitraum im Jahr, sondern auf die Witterung. Und da diese ab einem bestimmten Zeitpunkt schnell umschwenken kann, empfehlen Experten, schon im Oktober die Sommerreifen abzuziehen und auf Winterreifen aufzurüsten. Zwar kann es zu dieser Zeit tagsüber noch recht warm sein, in der Nacht und in den Morgenstunden sorgen niedrige Temperaturen jedoch schnell für Frost und Glätte. Sommerreifen sind dann nicht mehr zulässig.
Sobald die „kalte Zeit“ vorüber ist, dürfen Autofahrer wieder selbständig entscheiden, welche Autoreifen sie nutzen. So stellt es gesetzlich kein Problem dar, Winterreifen im Sommer zu nutzen. Sommerreifen sind im Winter auch in Ordnung, solange das Wetter trocken bleibt und es nicht zu den oben genannten Witterungserscheinungen kommt. Im letzteren Fall ist aber, wie bereits erwähnt, das Risiko eines Wetterumschwungs zu groß. Aus diesem Grund sollten Kfz-Halter gewissenhaft handeln. Darüber hinaus gilt es zu beachten:
- Die Nutzung von Winterreifen im Sommer ist zwar nicht verboten, birgt jedoch einige Nachteile.
- Winter- und Sommerreifen unterscheiden sich nämlich in Bezug auf Ihre Gummimischung und das Profil.
- Winterbereifung sorgt im Sommer für schlechteres Bremsverhalten auf trockenen Fahrbahnen, einen höheren Spritverbrauch und einen stärkeren Verschleiß.
- Eine Alternative: Fahrzeugführer können das gesamte Jahr unabhängig von der Wetterlage auf Ganzjahresreifen zurückgreifen. Das spart Kosten und sorgt dafür, dass ein Reifenwechsel seltener notwendig ist. Da es sich dabei jedoch um einen dauerhaften Kompromiss handelt, müssen Pkw-Fahrer vor allem bei winterlichen Verhältnissen vorsichtig fahren. Die Haftung ist bei Ganzjahresreifen weitaus nicht so gut, wie es bei Winterreifen der Fall ist.
Weitere Informationen über Winterreifen
Profiltiefe messen und einhalten
Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich Reifen, die für verschiedene Witterungsbedingungen gedacht sind, auch in ihrer Profiltiefe. Hinter diesem Begriff steckt die Tiefe der Rillen bzw. Einschnitte, die bei Autoreifen vorhanden sein und ein bestimmtes Ausmaß besitzen müssen. So gibt die deutsche Straßenverkehrsordnung eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vor.
Automobilclubs geben sich mit dieser Vorgabe aber nicht zufrieden. So empfehlen diese beispielsweise bei Winterreifen, dass diese mindestens eine Profiltiefe von 4 mm aufweisen. Denn schon darunter, so sagen Experten, sei die ausreichende Haftung schon nicht mehr gewährleistet. Und genau darin liegt die Gefahr, wenn die vorgegebenen Mindestprofiltiefen nicht eingehalten werden: Bremswege verlängern sich und die Rutschgefahr, vor allem bei nassen Untergründen, steigt teilweise enorm.
Bei Reifen auf den Geschwindigkeitsindex achten
Autoreifen, die für den Straßenverkehr zugelassen sind, besitzen alle eine Kennzeichnung, die aus verschiedenen Buchstaben und Nummern besteht. So ist es beispielsweise denkbar, auf der äußeren Gummischicht „145/70 R 13 71 H“ zu lesen. Die verschiedenen Zeichen haben dabei unterschiedliche Bedeutungen. Der Buchstabe an letzter Stelle gibt den Geschwindigkeitsindex an, der auch als Speed-Index beschrieben wird.
Die Funktion des Indexes ist schnell erklärt: Je nachdem, welcher Buchstabe am Ende der Reifenkennzeichnung steht, besteht für die betroffenen Reifen eine Höchstgeschwindigkeit, die nicht überschritten werden darf. So steht das H bei der obig genannten Kennzeichnung für eine zugelassene Geschwindigkeit von 210 km/h. Ein T würde hingegen für 190 km/h und ein V für 240 km/h stehen. Was der angegebene Geschwindigkeitsindex der eigenen Reifen bedeutet, lässt sich im Internet schnell und einfach finden.
Reifen ohne Hilfe wechseln und entsorgen: Tipps und Tricks
Für fast jeden Autobesitzer kommt irgendwann der Tag, an dem er neue Reifen aufziehen muss. Wer sich selbst nicht an den Reifenwechsel herantraut, kann sich dafür in die Werkstatt seines Vertrauens begeben. Für eine finanzielle Gegenleistung wird dort zügig ein Wechsel vollzogen. Bei Bedarf können die Verantwortlichen auch die Aufgabe übernehmen, die alten Reifen zu entsorgen. Wer jedoch auch für den Notfall gewappnet sein will, unerwartet Reifen wechseln zu müssen, sollte einige Vorkehrungen treffen:
- Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass immer ein Ersatzreifen mitfährt, falls es zu einer Panne kommt. Dazu ist es sinnvoll, in einen Wagenheber und einen Drehmomentschlüssel zu investieren.
- Reifen müssen zu Felgen bzw. der Radgröße des jeweiligen Fahrzeuges passen. Wer Winter- bzw. Sommerreifen kaufen möchte, sollte diesen Aspekt nicht außer Acht lassen.
- Die passende Reifenbreite und das Verhältnis zwischen Höhe und Breite lassen sich ebenfalls aus der Reifenkennzeichnung ablesen, die auch im Fahrzeugschein verzeichnet ist.
- Wer aus jahreszeitlichen Gründen die Reifen wechselt, sollte lieber früh damit anfangen. Der Wechsel zur Winterbereifung, der erst im Oktober angesetzt wird, kann bei zeitlichen Engpässen schnell problematisch werden.
- Natürlich sollten Betroffene wissen, wie Autoreifen gewechselt werden. Es ist folglich empfehlenswert, das notwendige Wissen im Vorhinein bei einem Fachmann zu erwerben.
Der Beitrag erinnert mich noch einmal daran, dass ich mir jetzt neue Winterreifen besorgen muss. Als sich das letzte Mal beim Autoservice war, haben sie mir gesagt, dass das Profil für den nächsten Winter nicht mehr ausreichend ist. Ich überlege jetzt vielleicht gleich auf Ganzjahresreifen umzusteigen.