Wieder einmal in die Radarfalle getappt: So geht es jeden Tag Millionen von Deutschen. Wer zu oft geblitzt wird, muss mit hohen Bußgeldern, Punkten und sogar mit Fahrverbot rechnen. Hier erfahren Sie alles über Radarfallen, wie sie funktionieren, welche Arten es gibt und ob Warnungen vor Radarfallen überhaupt erlaubt sind.
FAQ: Radarfalle
Die Radarfalle funktioniert mittels Radartechnik, bei der Radarwellen vom Messgerät ausgehen, auf das Zielfahrzeug treffen und von diesem reflektiert und zurückgesendet werden. Anhand der Änderung der Wellenlänge wird die Geschwindigkeit ermittelt.
Die Radarfalle kann zur mobilen und zur stationären Geschwindigkeitsmessung eingesetzt werden. Was droht, wenn Sie von der Radarfalle erwischt wurden, erfahren Sie hier.
Vor Radarfallen zur warnen, ist grundsätzlich nicht verboten. Radarwarner dürfen jedoch nicht am Steuer während des Fahrens betätigt werden.
Wichtige Informationen zu Blitzern und Radarfallen
Messprotokoll zum BlitzerBlitzer
GeblitztVerkehrsüberwachung
BlitzmarathonUnangeschnallt geblitzt
Die Radarfalle: Nicht beliebt, aber notwendig
Inhalt
Seit 1957 gibt es Radarfallen in Deutschland und sind seitdem nicht mehr wegzudenken. Ob sie nun gemocht werden oder nicht – sie erfüllen ihren Zweck. Trotz ihrer Unbeliebtheit erhöhen Kontrollen durch Radargeräte seither die Verkehrssicherheit auf den Straßen Deutschlands. Sie helfen dabei, Verkehrsunfällen vorzubeugen und schützen dabei nicht nur das eigene Leben, sondern auch das anderer Verkehrsteilnehmer wie Fahrradfahrer oder Fußgänger.
Die Messung der Geschwindigkeit mittels Radargeräten ist die am häufigsten verwendete Form der Geschwindigkeitsmessung in Deutschland.
Geschwindigkeitsmessung geschieht aber nicht nur mittels Radar. Blitzer können außerdem folgende Techniken nutzen:
- Laser
- Lichtschranken
- Piezosensoren
- Induktionsschleifen
Außerdem werden heutzutage auch immer mehr neue Radarfallen entwickelt, die das Verfahren der Geschwindigkeitskontrolle optimieren sollen. Die Kosten für die Anschaffung von Radarfallen sind hoch, gleichzeitig erhöhen sich aber die Einnahmen durch die zu zahlenden Bußgelder. Radarkontrollen sorgen außerdem für eine erhöhte Sicherheit besonders auf gefährlichen Strecken, die in der Vergangenheit ein hohe Unfallstatistik aufwiesen. Daher lohnt sich die Anschaffung von Radarfallen in den meisten Fällen.
Wie funktionieren Radarfallen?
Das physikalische Grundprinzip, das der Radarfalle zu Grunde liegt, nennt sich Doppler-Effekt. Der Doppler-Effekt ist die zeitliche Stauchung bzw. Dehnung eines Signals bei Veränderungen des Abstands zwischen Sender und Empfänger. Das Messgerät (Sender) selbst steht still und sendet Radarwellen aus. Wenn sich nun ein Fahrzeug (Empfänger) den Radarwellen nähert, reflektiert es diese und das Fahrzeug sendet diese zurück.
Arten von Radarfallen
Im Allgemeinen wird zwischen zwei verschiedenen Arten von Radarkontrollen unterschieden.
Was ist eine stationäre Radarkontrolle?
Stationäre Radargeräte sind das ganze Jahr über auch bei Wind und Wetter im Einsatz. Es gibt über 4.000 feste Radaranlagen in Deutschland. Diese werden vor allem für folgende Anwendungsbereiche genutzt:
- zur Geschwindigkeitsmessung
- zur Abstandsmessung
- an roten Ampeln
Sie sind an einer Stelle fest installiert und sehen aus wie Starenkästen. Wer sich also in einer bestimmten Gegend gut auskennt, der weiß, wo solche Radarfallen angebracht sind. Hinzu kommt, dass Autofahrer die stationären Radarkontrollen natürlich an ihrem charakteristischen Äußeren erkennen können. Aus einer bestimmten Distanz sind die Kästen nicht zu übersehen, auch wenn sie in gedeckten Farben gehalten sind.
Was ist eine mobile Radarkontrolle?
Sie ist wohl die unbeliebtere Art unter den Radarfallen. Sie wird meist erst entdeckt, wenn es schon zu spät ist – wenn überhaupt. Wobei mobile Radarkontrollen von der Polizei auch häufig an denselben Stellen durchgeführt werden und zumindest Ortsansässige oder Pendler wissen, wo die Polizei gerne steht und blitzt. Bei der mobilen Radarfalle kann ein bewegbares Messgerät im hinteren Teil des Fahrzeugs angebracht und auf den fließenden Verkehr gerichtet werden.
Die Radarfalle hat Sie erfasst?
Bußgeld, Punkte und sogar Fahrverbot drohen je nach Höhe der überschrittenen Geschwindigkeit. Dabei ist auch zu beachten, dass hier zwischen außerorts und innerorts unterschieden wird. Die Verstöße und die zu erwartenden Strafen sind im Bußgeldkatalog für überhöhte Geschwindigkeit definiert.
Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts
Innerorts zahlen Sie beispielsweise bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung bis 10 km/h ein Bußgeld von 15 Euro, bei 16 bis 20 km/h 35 Euro und bei 26 bis 30 km/h 100 Euro. 1 Monat Fahrverbot droht ab 26 km/h, 2 Monate ab 51 km/h und 3 Monate bei über 61 km/h. 1 Punkt gibt es ab einer überhöhten Geschwindigkeit von 21 km/h, 2 Punkte ab 31 km/h.
Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts
Außerorts zahlen Sie beispielsweise bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung bis 10 km/h ein Bußgeld von 10 Euro, bei 16 bis 20 km/h 30 Euro und bei 26 bis 30 km/h 80 Euro. 1 Monat Fahrverbot droht erst ab 26 km/h, 2 Monate ab 61 km/h und 3 Monate bei über 70 km/h. 1 Punkt gibt es ab einer überhöhten Geschwindigkeit von 21 km/h, 2 Punkte ab 41 km/h.
Warnungen vor Radarkontrollen – ist das erlaubt?
Heutzutage gibt es einige Wege, wie Autofahrer vor Radarfallen gewarnt werden können. Ob das sinnvoll ist oder nicht – darüber wird häufig kontrovers diskutiert. Auch an der Frage, welche Formen der Radarwarner legal sind und welche nicht, scheiden sich die Geister.
Grundsätzlich ist die Verwendung von Radarwarnern in der Straßenverkehrsordnung (StVO) geregelt.
Wer ein Fahrzeug führt, darf ein technisches Gerät nicht betreiben oder betriebsbereit mitführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören. Das gilt insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen (Radarwarn- oder Laserstörgeräte). (§ 23 Abs. 1b StVO)
Warnungen vor Radarfallen sind also generell nicht verboten. Dennoch gibt es Ausnahmen und nicht bei jeder Form von Radarwarnungen kann die Frage der Legalität mit einem klaren „ja“ oder „nein“ beantwortet werden.
Im Endeffekt spielt es aber keine Rolle. Das Ziel ist schließlich grundsätzlich die Verringerung der Geschwindigkeit zu erreichen und dieses wird auch erreicht, wenn die Autofahrer von der Radarfalle schon vorher Kenntnis genommen haben. Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls sinkt also und das Verkehrsbewusstsein der Autofahrer wird gleichzeitig gesteigert.
Navigationsgeräte als Radarwarner
Viele festinstallierte und auch mobile Navigationsgeräte informieren heutzutage über Blitzer. In Deutschland befindet sich die Verwendung von Navigationsgeräten als Radarwarner in einer rechtlichen Grauzone. Autofahrer dürfen Radarwarner generell nicht verwenden. Ein Navigationsgerät mit Blitzerwarnfunktion zu besitzen, ist aber nicht verboten. Die Radarwarnfunktion muss aber ausgeschaltet sein.
Blitzerwarnungen im Radio
Warnungen vor Radarkontrollen im Rundfunk sind schon seit Langem üblich und sind legal. Zum Teil gibt die Polizei sie selbst an die Radiostationen weiter, da hier auch wieder das grundlegende Ziel im Vordergrund steht, das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer zu erhöhen und sie somit zum vorschriftsmäßigen Fahren zu animieren.
Apps als Radarwarner
Ein Smartphone besitzt heute fast jeder. Eine Radarfallen-App, die Autofahrer vor Radarkontrollen warnt, kann sich somit fast jeder herunterladen und so davon profitieren. Auch die Blitzer-Apps fallen nach deutschem Recht in eineGrauzone. Solche Apps zu besitzen ist grundsätzlich nicht verboten, werden Sie aber beispielsweise in einer Verkehrskontrolle bei der Nutzung dieser erwischt, kann das mit einem Bußgeld in Höhe von 75 Euro und einem Punkt bestraft werden.