Promillegrenze in Liechtenstein: Welches Alkohollimit gilt im Fürstentum?

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Aufgrund seiner Lage zwischen der Schweiz und Österreich in den Alpen ist das Fürstentum Liechtenstein vor allem bei Wintersportlern sehr beliebt. Wer die benötigte Ausrüstung aus Deutschland mit dem Auto transportieren möchte, sollte sich jedoch im Vorfeld über die liechtensteinischen Verkehrsregeln informieren. Zu diesen gehört auch die Promillegrenze in Liechtenstein. Wo sie liegt und welche Konsequenzen bei Missachtung drohen, lesen Sie im Ratgeber.

Bußgeldtabelle: Gegen die Promillegrenze in Liechtenstein verstoßen

VerstoßKonsequenzen
Promillegrenze in Liechtenstein überschritten- Strafverfahren
- bis zu 50.000 Franken

FAQ: Promillegrenze in Liechtenstein

Welche Promille‌grenze findet in Liechtenstein Anwendung?

In Liechtenstein müssen sich Kraftfahrer an eine Alkoholgrenze von 0,8 Promille halten. Berufskraftfahrer im Personen- oder Gütertransport dürfen sechs Stunden vor Fahrtantritt sowie während der Arbeitszeit keinen Alkohol konsumieren.

Welche Sanktionen sind möglich, wenn ich gegen die Promille‌grenze in Liechtenstein verstoße?

Werden Sie in Liechtenstein mit Alko‌hol am Steuer erwischt, kommt es in der Regel zu einem gerichtlichen Strafverfahren. Über die Höhe der Geldstrafe wird in diesem Verfahren entschieden. Bis zu 50.000 Franken liegen im Bereich des Möglichen.

Kann das liechtensteinische Buß‌geld auch in Deutschland vollstreckt werden?

Da es kein Vollstreckungsabkommen zwischen Liechtenstein und Deutschland gibt, können liechtensteinische Bußgelder nicht in der Bundesrepublik eingetrieben werden. Sie können jedoch bei einer erneuten Reise nach Liechtenstein eingefordert werden – gegebenenfalls plus Mahngebühren.

Unterwegs in Liechtenstein: Welche Promillegrenze gilt?

Welche Promillegrenze muss in Liechtenstein eingehalten werden?
Welche Promillegrenze muss in Liechtenstein eingehalten werden?

Die meisten Alkoholgrenzen in Europa liegen bei 0,5 Promille – so auch in Deutschland. Die Promillegrenze in Liechtenstein hingegen beträgt 0,8 Promille. Sind Sie als deutscher Urlauber im Fürstentum unterwegs, dürfen Sie sich also das eine oder andere Gläschen Wein mehr gönnen, als es in Deutschland der Fall wäre.

Weiterhin dürfen liechtensteinischen Berufskraftfahrer im Güter- oder Personenverkehr sechs Stunden vor Arbeitsbeginn sowie während der Arbeitszeit keinen Schluck Alkohol trinken. Ansonsten müssen sie – wie jeder andere alkoholisierte Fahrer in Liechtenstein – damit rechnen, dass ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet wird.

Wie werden Verstöße gegen die Promillegrenze in Liechtenstein sanktioniert?

Wie bereits erwähnt, müssen sich Fahrer, die gegen die Promillegrenze in Liechtenstein verstoßen, auf ein Strafverfahren einstellen. Es existieren demzufolge keine Regelsätze in Bezug auf die Höhe des zu zahlenden Bußgeldes bei Alkoholfahrten.

Was geschieht, wenn Sie gegen die Promillegrenze in Liechtenstein verstoßen?
Was geschieht, wenn Sie gegen die Promillegrenze in Liechtenstein verstoßen?

Vielmehr wird die Strafe vom Gericht festgesetzt. In der Regel können bis zu 50.000 Franken auf Sie zukommen, wenn Sie sich nicht an die Promillegrenze halten. In Liechtenstein wird dementsprechend hart durchgegriffen, wenn es um Fahrten unter dem Einfluss von Alkohol geht.

Wichtig: Innerhalb der EU gibt es ein spezielles Vollstreckungsabkommen, welches es den ausländischen Behörden ermöglicht, Bußgelder auch in Deutschland einzutreiben. Maßgeblich dafür ist lediglich eine sognannte Bagatellgrenze von 70 Euro. Bei Nicht-EU-Ländern, wie z. B. Norwegen oder Liechtenstein, findet dieses Abkommen allerdings keine Anwendung.

Aus diesem Grund können Sie als deutscher Fahrer normalerweise bei Verstößen gegen die Promillegrenze in Liechtenstein nicht belangt werden, wenn Sie sich längst wieder in der Bundesrepublik befinden. Beschließen Sie jedoch, das Fürstentum erneut zu besuchen, kann es zu Problemen kommen. Die Behörden können den jeweiligen Betrag bei einer erneuten Einreise von Ihnen einfordern – gegebenenfalls inklusive einer entsprechenden Mahngebühr.

Über den Autor

Mathias Voigt (Rechtsanwalt)
Mathias Voigt

Mathias Voigt studierte an der juristischen Faktultät in Rostock und ging anschließend für sein Referendariat nach Nordrhein-Westfalen. Seine anwaltliche Zulassung erhielt er 2013. Seine Interessensschwerpunkte liegen u. a. in den Bereichen Verkehrs- und Strafrecht.

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