Praktische Prüfung: Das kommt bei der Führerscheinprüfung auf Sie zu

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Die Teilnahme am Straßenverkehr ist mit Verantwortung verbunden, weshalb alle Teilnehmer das Kfz und die Verkehrsregeln beherrschen müssen. Um dies sicherzustellen, führt der Weg zur Fahrerlaubnis über den Besuch einer Fahrschule. Die Ausbildung endet durch eine bestandene praktische Prüfung. Was dabei konkret auf Sie zukommt, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber.

FAQ: Praktische Prüfung für den Führerschein

Wann kann ich mich zur Praxisprüfung anmelden?

Bevor Sie sich beim TÜV oder der DEKRA für die praktische Prüfung anmelden können, müssen Sie alle Sonderfahrten in der Fahrschule absolvieren und die Theorieprüfung bestehen.

Wie lange dauert die für den Führerschein vorgesehene praktische Prüfung?

Wie lange die praktische Prüfung fürs Auto, Motorrad oder einen Lkw dauert, ist gesetzlich vorgeschrieben. Diese Tabelle liefert Ihnen eine entsprechende Übersicht.

Wie kann ich die praktische Führerscheinprüfung bestehen?

Sie werden in der Fahrschule auf die praktische Führerscheinprüfung vorbereitet. Ist der große Tag gekommen, sollten Sie vor allem Ruhe bewahren und sich auf das Gelernte besinnen. Hier finden Sie einige weitere Tipps für die Fahrprüfung.

Für die praktische Prüfung anmelden

Praktische Prüfung: Wenn der Fahrlehrer eingreifen muss, ist der Prüfling durchgefallen.
Praktische Prüfung: Wenn der Fahrlehrer eingreifen muss, ist der Prüfling durchgefallen.

Die Teilnahme an der praktischen Fahrprüfung ist das Ziel, auf welches alle Fahrschüler mit Beginn der Ausbildung hinarbeiten. Doch bevor dieses Ziel in greifbare Nähe rückt, müssen die angehenden Führerscheinbesitzer erst einmal die Grundlagen zur Bedienung eines Kfz sowie die Verkehrsregeln lernen.

Es sind sowohl für die Theorie als auch für die Praxis Pflichtstunden vorgeschrieben, die jeder Führerscheinbewerber absolvieren muss. Die praktische Prüfung dürfen Sie erst absolvieren, wenn Sie die Sonderfahrten hinter sich gebracht haben. Das sind:

  • Nachtfahrt
  • Autobahnfahrt
  • Überlandfahrt

Damit Sie die praktische Prüfung absolvieren dürfen, müssen Sie noch eine weitere Voraussetzung erfüllen: Für die Anmeldung ist es erforderlich, dass Sie eine Bescheinigung über die bestandene Theorieprüfung einreichen.

Gut zu wissen: Die Theorieprüfung wird an einem Computer durchgeführt. Sie müssen mehrere Fragen im Multiple-Choice-Verfahren beantworten. Sind Ihre Antworten falsch oder Sie wählen eine richtige Antwort nicht aus, erhalten Sie Fehlerpunkte je nach Wertigkeit der Frage (zwischen 2 und 5). Für eine Fahrerlaubnis der Klasse B sind maximal 10 Fehlerpunkte zulässig.

Wie läuft die praktische Prüfung ab?

Praktische Fahrprüfung: Der Prüfer kann dem Prüfling unterschiedliche Fahraufgaben stellen.
Praktische Fahrprüfung: Der Prüfer kann dem Prüfling unterschiedliche Fahraufgaben stellen.

Im Laufe der Zeit kennen die meisten Fahrlehrer die Strecken, welche die Fahrprüfer am häufigsten auswählen, wenn die praktische Prüfung ansteht. Bei der Generalprobe (also der letzten Fahrstunde vor der Prüfung) werden diese dann verstärkt geübt.

So erlangt der Fahrschüler zusätzliche Sicherheit für den großen Tag. Welche Strecke der Prüfer genau fahren lässt, kann vorab aber nicht zuverlässig prognostiziert werden. Allerdings gibt es für jede Führerscheinklasse bestimmte Fahraufgaben, von denen einige durchgeführt werden müssen.

Gemäß Anlage 7 zu § 16 Abs. 2, § 17 Abs. 2 und 3 der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) sind das für eine Fahrerlaubnis der Klasse B die Nachfolgenden:

Bei der Klasse B

a) Alternativ, wobei eine Aufgabe geprüft werden muss:

aa) Fahren nach rechts rückwärts unter Ausnutzung einer Einmündung, Kreuzung oder Einfahrt

oder

bb) Rückwärtsfahren in eine Parklücke (Längsaufstellung),

b) Alternativ, wobei zwei Aufgaben geprüft werden müssen:

aa) Umkehren,

bb) Einfahren in eine Parklücke (Quer- oder Schrägaufstellung)

oder

cc) Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung.

Summe der zu fahrenden Grundfahraufgaben: drei.

Somit wissen Sie also ungefähr, worauf Sie sich einstellen müssen. Der Fahrprüfer nimmt während der Fahrt hinten im Auto Platz und gibt Ihnen Anweisungen. Der Fahrlehrer sitzt neben Ihnen, damit er im Ernstfall eingreifen kann. Tut er das, ist die praktische Prüfung umgehend beendet und Sie haben nicht bestanden.

Interessant: Seit Beginn des Jahres 2021 ist ein Feedbackgespräch nach der praktischen Prüfung vorgeschrieben. Im Rahmen dessen wird der Fahrprüfer Ihnen mitteilen, ob ihm Fahrfehler aufgefallen sind und in welchen Bereichen Sie sich eventuell verbessern können. Haben Sie die Prüfung bestanden und das Mindestalter für die Fahrerlaubnisklasse schon erreicht, wird Ihnen nach bestandener Fahrprüfung der Führerschein ausgehändigt.

Praktische Fahrprüfung: Welche Dauer ist angesetzt?

Wie lange die praktische Fahrprüfung dauert, hängt davon ab, welche Führerscheinklasse der Prüfling anstrebt. Der nachfolgenden Tabelle können Sie die einzelnen Zeiten entnehmen:

FührerscheinklassenDauer in Minuten
B, BE, B17, A1 und AM55
A, A270
DE und D1E80
C, CE, C1, C1E, D und D185

Welche Kosten sollten Sie für die praktische Prüfung einplanen?

Für die Praxis-Prüfung ist die Gebühr einheitlich festgesetzt.
Für die Praxis-Prüfung ist die Gebühr einheitlich festgesetzt.

Wenn Sie bei der DEKRA oder dem TÜV die praktische Prüfung absolvieren, fallen dafür Gebühren an. Wie hoch diese ausfallen, hängt von der angestrebten Führerscheinklasse ab. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick der aktuellen Preise (Stand Juni 2021):

  • Fahrerlaubnisklassen AM, B und BE: 116,93 Euro
  • Fahrerlaubnisklassen A, A1 und T: 146,56 Euro
  • Fahrerlaubnisklassen C, C1, CE, D und D1: 176,31

Gut zu wissen: Für die Theorieprüfung fällt unabhängig von der Fahrerlaubnisklasse eine Gebühr in Höhe von 22,49 Euro an.

Praktische Fahrprüfung bestehen: Nützliche Tipps

Das Ziel von jedem Prüfling ist es natürlich, die praktische Prüfung zu bestehen. Allerdings sind die meisten an dem großen Tag verständlicherweise sehr aufgeregt und haben Angst durchzufallen. Daher wollen wir Ihnen nachfolgend einige Tipps für die Fahrprüfung an die Hand geben.

  • Versuchen Sie am Tag vor der Prüfung ausreichend Schlaf anzubekommen.
  • Besinnen Sie sich auf das Gelernte und auf Ihr Können. Würde Ihr Fahrlehrer nicht davon ausgehen, dass Sie den Anforderungen gewachsen sind, hätte er von der Teilnahme an der Prüfung abgeraten. Sie sind also gut vorbereitet.
  • Entgegen hartnäckiger Mythen haben die meisten Fahrprüfer kein Interesse daran, Sie durchfallen zu lassen. Diese werden Sie also nicht unter Druck setzen, sondern Ihre Leistung fair beurteilen.
  • Vergessen Sie nicht, ausreichend in die Spiegel zu schauen und wenden Sie den Schulterblick an.
  • Vergewissern Sie sich, dass Sie das Tempolimit nicht überschreiten und achten Sie stets auf Verkehrsschilder.
  • Nehmen Sie Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer und reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit, wenn Sie auf Kreuzungen zufahren.
  • Haben Sie eine Anweisung vom Prüfer nicht verstanden, fragen Sie noch einmal nach. Das gibt keine Minuspunkte.

Wenn Sie sich diese Tipps für die praktische Fahrprüfung zu Herzen nehmen, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Bleiben Sie ruhig und vertrauen Sie auf Ihr Können.

Bei der praktischen Prüfung durchgefallen: Und nun?

Manchmal klappt die praktische Prüfung erst im zweiten Anlauf.
Manchmal klappt die praktische Prüfung erst im zweiten Anlauf.

Es kommt immer wieder vor, dass Fahrschüler die praktische Fahrprüfung nicht bestehen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. In jedem Fall ist es für den Betroffenen aber eine große Enttäuschung.

Lassen Sie sich davon nicht entmutigen! In aller Regel lassen sich die Fehler, welche dazu geführt haben, dass Sie die praktische Prüfung nicht bestehen, gemeinsam mit dem Fahrlehrer in ein paar Übungseinheiten ausmerzen.

Fühlen Sie sich sicher, können Sie einen neuen Versuch starten, die Führerscheinprüfung zu bestehen.

Bedenken Sie: Sie müssen für jede praktische Fahrprüfung die Prüfungsgebühr erneut entrichten. Hinzu kommen die Kosten, welche bei der Fahrschule anfallen, weil diese Ihnen das Fahrschulauto und die Dienste des Fahrlehrers zur Verfügung stellt.

Über den Autor

Murat Kilinc (Rechtsanwalt)
Murat Kilinc

Murat Kilinc studierte Jura an der Uni Bremen. Sein Referendariat führte ihn in den Landgerichtsbezirk Verden sowie das OLG Celle. Seine Zulassung als Anwalt erhielt er 2014. Seit 2018 ist er zudem Fachanwalt für Verkehrsrecht und befasst sich umfassend mit diesem Rechtsgebiet.

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