Nicht selten erfolgt eine Messung über ein Radarmessgerät, wenn Geschwindigkeitsüberschreitungen aufgedeckt werden sollen. Doch auch bei dieser Variante der Geschwindigkeitsmessung sind Fehler möglich, die den Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid rechtfertigen können.
FAQ: Multanova 6F
Der Multavova 6F ist ein Radarmessgerät, das Magnetwellen aussendet. Diese werden vom Fahrzeug reflektiert und mit veränderter Frequenz an den Multanova 6F zurückgesendet. Anhand der Wellenänderung lässt sich die Geschwindigkeit berechnen.
Wie jedes Messgerät können auch bei der Benutzung des Multanova 6F Fehler passieren, z. B. weil die Radarwellen durch ein anderes Objekt verändert wurden und nicht durch das Fahrzeug. Auch falsche Messwinkel können zu fehlerhaften Ergebnissen führen.
Auch ein falscher Aufbau oder mangelnde Eichung des Multanova 6F können die Messergebnisse verfälschen.
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Mobile Geschwindigkeitsmessung mit dem Multanova 6F: So funktioniert sie
Inhalt
Beim Multanova 6F – der Zusatz „Digital“ beruht auf seiner Fähigkeit, mithilfe einer Smart-Kamera hochauflösende Bilder zu schießen – handelt es sich um ein Radarmessgerät.
Im Messgerät selbst befindet sich ein Sender, der kontinuierlich elektromagnetische Schwingungen über eine sogenannte Schlitzantenne aussendet. Treffen diese auf ein Fahrzeug wie einen Pkw oder Lkw kommt es zur Reflexion.
Die elektromagnetische Welle erfährt hier durch den aus der Physik berüchtigten Dopplereffekt eine Frequenzänderung und wird zum Absender zurückgeschickt. Das Multanova 6F kann anhand der Wellenänderungen die Geschwindigkeit vom jeweiligen Fahrzeug berechnen. Ein digitales Foto sorgt dann dafür, dass Temposünder verfolgt und ein Bußgeldverfahren eröffnet wird. Findet diese Art der Messung am Straßenrand statt, ist es zudem möglich, sowohl den ankommenden als auch den abgehenden Verkehr zu überwachen.
Messfehler können den Bußgeldbescheid in Zweifel ziehen
Wie bereits erwähnt, kann das Messgerät Multanova 6F Fehlerquellen aufweisen. Diese können dafür sorgen, dass die Resultate einer Messung in Zweifel gezogen werden können.
Liegt solch ein Fall Fall vor, stehen die Chancen nicht schlecht, mithilfe eines Anwalts für Verkehrsrecht gegen den betreffenden Bußgeldbescheid vorzugehen. Folgende Faktoren sind dabei verkehrsrechtlich zu überprüfen:
- Reflexionen führen zu Verwechslungen: Befinden sich großflächige Gegenstände in der direkten Nähe des gemessenen Fahrzeugs, sind Messfehler nicht immer auszuschließen. Dabei kann es nämlich passieren, dass die nicht berücksichtigte Großfläche die Radarwellen reflektiert und somit verfälscht.
- Schrägfahrten verfälschen Messwerte: Unter dem Begriff der Schrägfahrt fallen bestimmte Fahrmanöver wie Spurwechsel und Überholvorgänge. Durch Verschiebung der Messwinkel müssen Beamte hier weitaus größere Toleranzen abziehen. Andernfalls können die betroffenen Fahrzeugführer stark benachteiligt werden. Aber auch die Glaubwürdigkeit der Messung leidet.
- Das Messgerät wurde nicht richtig aufgebaut bzw. nicht dem Gesetz nach geeicht: Bei allen Blitzern, auch beim Multanova 6F, gibt es klare Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Kommt es zu Versäumnissen, kann sich das günstig auf den Einspruch auswirken. Ein versierter Rechtsanwalt kann diese Aspekte genau prüfen und seinen Mandanten zu den passenden Schritten beraten.