Die medizinisch-psychologische Untersuchung, kurz MPU, ist wohl für viele Autofahrer eine Horrorvorstellung. Die Durchfallquoten beim ersten Versuch sind bekannt, und auch die hohen Kosten sind selbst zu tragen. Mitunter bestehen noch Zweifel, ob die MPU auch Personen ohne Führerschein angeordnet werden darf.
FAQ: MPU ohne Führerschein angeordnet bekommen
Ja, eine MPU ist auch dann möglich, wenn Sie keinen Führerschein besitzen.
Wollen Sie später noch eine Fahrerlaubnis machen, dann kann der Antrag dafür aufgrund einer ausstehenden MPU abgelehnt werden.
Hierbei kommt es auf den Einzelfall an. Wahrscheinlich ist eine solche Anordnung aber, wenn bei Ihnen ein Drogen- oder Alkoholmissbrauch vermutet wird, der Ihre Eignung für die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr beeinträchtigen könnte. Details dazu lesen Sie hier.
Eine MPU kann auch ohne Führerschein angeordnet werden!
Inhalt
Dies hat mit der Rechtsnatur dieser Maßnahme zu tun: Wer hierzulande Fahrzeuge führen will, der muss auch entsprechend geeignet für den Straßenverkehr sein. Zu einer solchen Eignung gehören eben nicht nur die theoretische und praktische Prüfung der Fahrschule, sondern auch gewisse charakterliche Eigenschaften. Kann oder muss das Vorhandensein dieser geistigen Anforderungen angezweifelt werden, dann ist es grundsätzlich möglich, eine MPU – auch ohne vorher einen Führerschein besessen zu haben – absolvieren zu müssen. Dies ist in § 11, Abs. 2, Satz 1 der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) festgehalten:
Werden Tatsachen bekannt, die Bedenken gegen die körperliche oder geistige Eignung des Fahrerlaubnisbewerbers begründen, kann die Fahrerlaubnisbehörde zur Vorbereitung von Entscheidungen über die Erteilung oder Verlängerung der Fahrerlaubnis oder über die Anordnung von Beschränkungen oder Auflagen die Beibringung eines ärztlichen Gutachtens durch den Bewerber anordnen.
Grundsätzlich obliegt es der Fahrerlaubnisbehörde, über die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme zu entscheiden – nicht jedoch der Polizei oder der Bußgeldstelle. Gleichwohl es bestimmte Beispiele gibt, welche regelmäßig eine MPU nach sich ziehen, ist die Entscheidung häufig vom Einzelfall und nicht zuletzt auch der bearbeitenden Stelle abhängig.
Kein Führerschein und trotzdem MPU – wann ist das möglich?
Die FeV bestimmt verschiedene Fälle, in denen eine Person als nicht geeignet befunden wird, um ein Fahrzeug zu führen. Zum einen gibt es da das ärztliche Fahrverbot – davon wird gesprochen, wenn eine Person von vornherein durch fehlende Eignung vom Führen eines Fahrzeuges ausgeschlossen ist. Hierzu zählen etwa akute psychische Störungen oder sehr stark eingeschränkte Sehfunktionen.
Daneben kann eine MPU – mit oder ohne vorher erworbenem Führerschein – in verschiedenen Situationen gefordert werden. Dies trifft vor allem zu, wenn eine Alkohol- oder Drogenproblematik vermutet werden kann. Dabei muss es sich nicht um eine nachweislich handfeste Sucht handeln, auch der Missbrauch rechtfertigt eine entsprechende Auflage. Wem also der Konsum von illegalen Drogen nachgewiesen wird oder wer (mehrfach) stark alkoholisiert auffällt, dem kann eine MPU auch ohne Führerschein auferlegt werden.
Selbiges gilt, wenn eine Person immer wieder gegen verkehrsrechtliche Vorschriften verstößt oder sogar Straftaten im Verkehr begeht – als Fahrradfahrer oder Fußgänger etwa. Auch ein hohes Aggressionspotential kann unter Umständen die Forderungen nach einem Gutachten bewirken.
War bei mir so der Fall. Ich hatte nur eine Mofa prüfbescheinigung, und bin mit einem Mofa zu einer allgemeinen verkehrskontrolle angehalten worden. Dabei stellte sich heraus das ich regelmäßig Cannabis konsumiert hatte, was mich laut Gesetz zum führen von Kraftfahrzeugen aller Art ungeeignet machte. Ich wurde dann aufgefordert die Mofa prüfbescheinigung freiwillig abzugeben, da sie mir sonst sowieso entzogen wird und dadurch zusätzliche Kosten entstehen würden und dürfte fortan nurnoch Fahrrad fahren. Alles was als Kraftfahrzeug gilt war mir nun untersagt, dazu zählen auch e scooter und sogar krankenfahrstühle wie ich gehört hab. Das wollte ich so nicht stehen lassen aber ich wusste es kommt die mpu wenn ich einen Autoführerschein machen will, also hab ich mich jahrelang gründlich darauf vorbereitet mit einem Kurs bei verkehrspsychologen, drogenberatung, haaranalysen… alles was die gerne sehen wollen wenn man bestehen will. Selbst aus meinem alten Umfeld bin ich weggezogen. Ich habe es schließlich dann auch beim ersten Anlauf geschafft und dann den Führerschein gemacht, aber das war heftig… Vorbereitung, mpu und die fahrschule haben mich zusammen über 5000 € gekostet.
Es ist eine Frechheit das Menschen die noch nie einen Führerschein hatten und ohnehin von einer Fahrschule auf Eignung geprüft werden könnten, denen dann noch einen mpu auszudrücken und sowas keinerlei anfechtbar ist.. sowas sollte ein Richter entscheiden und keine Person welche wie ein Berater von einem jobcenter arbeitet….
Absolute Frechheit.. Die mpu war legendlich für eingeschränkte Personen.. nicht um Geld drucken zu können so wie Leuten das Leben kaputt zu machen..
ja kann ich nur zustimmen.1996/97 wurde mir auf einem Festival der Besitz von einer kleinen Menge Hanf unterstellt die bei einer Razia auf der Party in der Umgebung meines Sitzplatzes gefunden wurde.Eine erzwungende Blutprobe nach sofortiger Inhaftierung war damals positiv auf thc. Dazugehöriges Verfahren eingestellt. Obwohl kein Verkehrsteilnehmer und Nichtfüherscheinbesitzer seit damals immer noch 2023 Aufforderung zur MPU. selbst lebenslange Haftstrafen sind nach dieser Zeit verbüßt. Bis ans Ende deines Lebens unschuldig verurteilt? Sieht so aus in unserem schönen Land.
Gruß