Vor allem ortskundige Autofahrer prägen sich früher oder später ein, wo stationäre Messgeräte lauern, und schrauben ihre Geschwindigkeit lediglich an den entsprechenden Straßenabschnitten herunter, damit sie nicht geblitzt werden. Um dem entgegenzuwirken, greift die Polizei häufig auf mobile Blitzer zurück, um sich den damit einhergehenden Überraschungseffekt sowie die Flexibilität zunutze zu machen.
FAQ: Mobile Blitzer
Mobil wird hauptsächlich mithilfe von Radar- und Lasertechnik gemessen und geblitzt. Manchmal kommen auch Videonachfahrsysteme zum Einsatz.
Ja, es gibt beispielsweise Schwarzlichtblitzer, die zwar einen Blitz haben, dieser ist jedoch für das menschliche Auge nicht sichtbar. Wann Sie ohne Blitz erwischt werden, erfahren Sie hier.
Es werden 3 km/h bei Geschwindigkeiten bis 100 km/h abgezogen und 3 Prozent bei mehr als 100 km/h. Bei Videonachfahrsystemen sind es jeweils 5 km/h bzw. 5 Prozent.
Wie geht eine mobile Geschwindigkeitsmessung vonstatten?
Inhalt
Da es viele unterschiedliche mobile Blitzgeräte gibt, kann in Bezug auf ihre Funktionsweise keine pauschale Aussage getroffen werden. Bei manchen kommen sogenannte Lichtschranken zum Einsatz, bei denen die gefahrene Geschwindigkeit anhand der Zeit ermittelt wird, die das Auto benötigt, um von einem Strahl zum nächsten zu fahren.
Andere mobile Blitzer kommen in einem fahrenden Kfz zum Einsatz oder arbeiten mit speziellen Lichtsignalen, die vom zu messenden Fahrzeug reflektiert werden. Bei letzteren handelt es sich um sogenannte Lasermessgeräte. Den wohl größten Bekanntheitsgrad haben jedoch mobile Radarfallen, die sich elektromagnetischer Wellen bedienen, um Raser zu überführen.
Gibt es mobile Blitzer, die ohne Blitz arbeiten?
Normalerweise lässt ein greller roter Blitz keinen Zweifel daran, dass Sie als Autofahrer geblitzt wurden. Dem muss jedoch nicht immer so sein, denn eine mobile Geschwindigkeitsmessung kann auch ohne Blitz bewerkstelligt werden. Dies ist beispielsweise in folgenden Szenarien der Fall:
- Wenn es sich um einen „Schwarzlichtblitzer“ handelt: Um zu vermeiden, dass sich ein Autofahrer wegen einem gleißend hellen Blitz erschreckt und dadurch möglicherweise andere Verkehrsteilnehmer oder sich selbst in Gefahr bringt, befinden sich in Tunneln oft sogenannte „Schwarzlichtblitzer“. Lösen diese aus, ist kein Blitz zu sehen.
- Wenn die Messung durch Nachfahren vorgenommen wird: Setzen die zuständigen Polizeibeamten ein Videonachfahrsystem ein, um Raser zu überführen, ist ebenfalls kein Blitz sichtbar. Die Geschwindigkeitsüberschreitung wird hier schließlich auf Video aufgenommen und nicht auf Fotopapier gebannt.
- Wenn mobile Blitzer zum Einsatz kommen, die mit Lasertechnik funktionieren: Die Strahlen, mit denen Lasermessgeräte arbeiten, kann das menschliche Auge kaum oder gar nicht wahrnehmen. Ein „Blitzerfoto“ wird in der Regel ebenfalls nicht angefertigt, weshalb der betroffene Verkehrssünder direkt nach seinem Tempoverstoß mit dem Messergebnis konfrontiert wird.
Blitzen mobile Blitzer in beide Richtungen?
Da in Deutschland die Fahrerhaftung Anwendung findet (sprich nicht der Fahrzeughalter, sondern derjenige die Ahndungen aus dem Bußgeldkatalog auferlegt bekommt, der den jeweiligen Verstoß begangen hat), lösen auch neue mobile Blitzer normalerweise ausschließlich von vorne aus. Schließlich bedarf es eines Blitzerfotos, um den jeweiligen Verkehrssünder identifizieren zu können.
Wurden Sie mit einem Motorrad geblitzt, kann ein mobiler Blitzer dementsprechend in der Regel weder Gesicht noch Nummernschild dokumentieren. Dies sollten Sie jedoch nicht als Freifahrtschein betrachten, denn in einem solchen Fall stehen den zuständigen Polizeibeamten andere Mittel und Wege als mobile Blitzer zur Verfügung, um Ihnen auf die Schliche zu kommen.
Im Video: Wo dürfen Blitzer stehen?
Toleranzabzug beim Einsatz mobiler Blitzer nicht vergessen!
Um mögliche geringfügige Fehler bei der Messung zu kompensieren, erfolgt stets ein Abzug einer gewissen Toleranz, wenn ein mobiler oder fester Blitzer zur Geschwindigkeitsmessung eingesetzt wurde. Schließlich können schon kleine Abweichungen von der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit für höhere Sanktionen aus dem Bußgeldkatalog sorgen.
In der Regel wird daher die folgende Toleranz bei mobilen sowie stationären Blitzern abgezogen:
- Bei einem Tempo von weniger als 100 km/h müssen 3 km/h vom Messergebnis subtrahiert werden.
- Lag die Geschwindigkeit über 100 km/h, muss ein Abzug von 3 Prozent stattfinden.
Mobile Blitzer mittels App ausfindig machen: Erlaubt oder nicht?
Die mobile Radarkontrolle ist bei Polizeibeamten vor allem aus dem Grund beliebt, weil die Geräte flexibel eingesetzt werden können und die Beamten so von einem Überraschungseffekt profitieren. Einige Raser setzen jedoch darauf, mobile Blitzer mit einem Warner ausfindig zu machen, um unbesorgt schneller fahren zu können, ohne erwischt zu werden.
Manche lassen sich von einem im Navigationssystem integrierten Radarwarner mitteilen, wo mobile Blitzer lauern, andere setzen auf spezielle Apps für das Smartphone. Aber unabhängig davon, auf welche Art und Weise es geschieht: Ist es überhaupt legal, sich vorwarnen zu lassen, wo die nächste mobile Blitzanlage steht? § 23 Absatz 1c der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) zufolge gilt Folgendes:
Wer ein Fahrzeug führt, darf ein technisches Gerät nicht betreiben oder betriebsbereit mitführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören. Das gilt insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen (Radarwarn- oder Laserstörgeräte).“
Lassen Sie sich also beispielsweise von einer Blitzer-App auf mobile Blitzer hinweisen und werden dabei erwischt, drohen Ihnen ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg. Es steht den jeweiligen Polizeibeamten zudem frei, das jeweilige Radarwarngerät einzubehalten oder sogar zu zerstören.
Wie funktionieren mobile Ampelblitzer?
Viele aktuelle mobile Blitzer werden genutzt, um Geschwindigkeitsverstöße aufzudecken, andere jedoch, um nachzuweisen, dass eine rote Ampel überfahren wurde. Dabei handelt es sich um sogenannte mobile Rotlichtblitzer, die flexibel an genau den Kreuzungen aufgestellt werden können, die als Unfallschwerpunkte gelten.
Blitzer, die mobil an Ampeln eingesetzt werden, verfügen im Regelfall über drei Kameras. Diese decken sowohl den Bereich der Ampel als auch das Auto des Verkehrssünders sowie den Bereich der Kreuzung ab.