Laser Patrol – Lasermessgerät ohne Blitzer

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Der mobile Laser Patrol ist ein Lasermessgerät des deutschen Unternehmens Jenoptik. Er ist vor allem bei Verkehrspolizisten beliebt, um die Geschwindigkeit von Fahrzeugen zu bestimmen. Allerdings ist das Gerät keine Radaranlage. Welche Funktionsweise verbirgt sich hinter der Lasertechnik und gibt es übliche Fehlerquellen, die einen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid rechtfertigen können?

FAQ: Laser Patrol

Wie wird mit dem Laser Patrol gemessen?

Der Laser Patrol ist ein mobiles Messgerät, das mittels Lasertechnik funktioniert. Es erfasst die Geschwindigkeit des kontrollierten Fahrzeugs, schießt aber kein Blitzerfoto.

Wo wird mit dem Laser Patrol gemessen?

Da es sich bei dem Laser Patrol um ein mobiles Gerät handelt, gibt es keine festen Standorte. Die Polizei setzt ihn in der Regel an Schwerpunktstellen ein, an denen häufig gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung verstoßen wird.

Was sind mögliche Fehlerquellen beim Laser Patrol?

Es ist nicht auszuschließen, dass durch Bedienungsfehler oder mangelnde Eichung des Blitzers auch einmal eine falsche Messung zustande kommt. Unregelmäßigkeiten im Messprotokoll können die Ergebnisse zudem ungültig machen.

Laser Patrol: Funktionsweise von Lasermessgeräten im Straßenverkehr

Mobile Lasermessgeräte wie der Laser Patrol können an unterschiedlichen Standorten eingesetzt werden.
Mobile Lasermessgeräte wie der Laser Patrol können an unterschiedlichen Standorten eingesetzt werden.

Der Laser Patrol ist ein mobiles Messgerät mit Laser zur Geschwindigkeitsmessung und funktioniert dementsprechend mit Lasertechnik. Um die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs zu messen, sendet das Gerät Lichtsignale aus, die jedoch im Infrarotbereich liegen und so für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. Diese Lichtsignale werden durch das Fahrzeug reflektiert und fallen auf die Linse des Laser Patrol zurück.

Da mehrere Lichtsignale hintereinander ausgesandt und zurückgeworfen werden, kann das Gerät die Geschwindigkeit des Fahrzeugs berechnen: Die Entfernung verändert sich durch die Bewegung des Fahrzeugs, sodass die Lichtsignale unterschiedlich lang benötigen, um wieder das Laser Patrol zu erreichen.

Geschwindigkeitsmessung auch von hinten möglich

Anders als die herkömmliche Radaranlage ist es beim Laser Patrol möglich, die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs zu messen, wenn es sich vom Polizeibeamten entfernt. Die Technik ist dabei dieselbe – Lichtimpulse werden reflektiert und durch das Gerät gemessen. Einen Fehler stellt solch eine Messung also nicht dar, entsprechende Bußgelder aufgrund einer Geschwindigkeitsüberschreitung sind in der Regel gültig.

Für den Polizisten unterscheiden sich beide Messrichtungen – von vorn oder hinten – nicht besonders. Er kann mithilfe eines Visiers die Lichtimpulse genau ausrichten und die Messung per Knopfdruck starten. Die Werte werden ihm dabei sofort angezeigt, bei Bedarf können diese dann gespeichert werden.

Unterschied zur Radaranlage

Ein Lasermessgerät kann durch den Polizisten genau ausgerichtet werden.
Ein Lasermessgerät kann durch den Polizisten genau ausgerichtet werden.

Im Gegensatz zur Funktionsweise des Laser Patrol sind Radaranlagen meist fest montiert und benötigen kein stationäres Personal. Starenkästen senden keine Lichtsignale aus, sondern arbeiten mithilfe von elektromagnetischen Wellen.

Diese werden jedoch wie beim Laser Patrol durch das Fahrzeug reflektiert und dabei verändert. Durch diese Veränderung, den Doppler-Effekt, kann das Radargerät die Geschwindigkeit ermitteln.

Erst dann löst der Blitz aus und macht ein Foto. Diese Funktion besitzt ein Lasermessgerät nicht. Nur die direkte Kontrolle durch einen Polizeibeamten führt hier zu einem Bußgeld.

Auch wenn er umgangssprachlich so genannt wird: Der Laser Patrol ist kein Blitzer.

Fehlerquellen

Der Laser Patrol selbst ist eine zuverlässige Methode, um die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs zu messen. Allerdings werden mobile Messgeräte immer von Menschen bedient, und Menschen machen Fehler. Einige kommen besonders häufig vor:

  • Keine Eichung/Kein Testdurchlauf: Wie Radaranlagen müssen Lasermessgeräte geeicht werden. Im Vorfeld der Messung sollten die Beamten das Gerät außerdem nochmals testen.
  • Falscher Winkel: Der Winkel zum Fahrzeug sollte idealerweise null Grad betragen. Ist dies nicht der Fall, sollte die Toleranz, die vom Messergebnis abgezogen wird, entsprechend angepasst werden.
  • Mehrere Fahrzeuge: Wenn mehrere Fahrzeuge auf der Fahrbahn waren – etwa bei einem Überholmanöver – kann dies das Messergebnis verfälschen.
  • Fehler im Messprotokoll: Sind hier Fehler oder Unregelmäßigkeiten verzeichnet, kann dies die Messung ungültig machen.

Lohnt ein Einspruch?

Ein Einspruch kann auch beim Lasermessgerät viel Geld sparen.
Ein Einspruch kann auch beim Lasermessgerät viel Geld sparen.

Sollte Ihnen einer dieser Fehler auffallen, könnte ein Einspruch durchaus Erfolg haben. Die Frist dafür beträgt normalerweise 14 Tage ab Zustellung des Bescheids. Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann Sie optimal beraten und Ihnen helfen, gegen einen fehlerhaften Bußgeldbescheid vorzugehen, insbesondere wenn es sich um hohe Bußgelder und Fahrverbote handelt.

Über den Autor

Murat Kilinc (Rechtsanwalt)
Murat Kilinc

Murat Kilinc studierte Jura an der Uni Bremen. Sein Referendariat führte ihn in den Landgerichtsbezirk Verden sowie das OLG Celle. Seine Zulassung als Anwalt erhielt er 2014. Seit 2018 ist er zudem Fachanwalt für Verkehrsrecht und befasst sich umfassend mit diesem Rechtsgebiet.

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