Blitzer und Radarfallen verwenden unterschiedliche Messtechniken, um Temposünder zu überführen. So gibt es zum Beispiel auch die Koaxialkabelmessung. Wie diese genau funktioniert und ob dieses Messverfahren anfällig für Fehler ist, erfahren Sie ausführlich im nachfolgenden Ratgeber.
FAQ: Koaxialkabelmessung
Bei der Koaxialkabelmessung werden unter der Fahrbahn Sensoren verlegt. Diese bilden einen Messbereich. Fährt ein Kfz über die Sensoren, kann per Weg-Zeit-Berechnung ermittelt werden, ob eine Geschwindigkeitsüberschreitung vorliegt.
Grundsätzlich kann es bei jeder Messung durch Blitzer und Radarfallen zu Fehlern kommen. Die Koaxialkabelmessung weist keine außergewöhnliche Fehlerquote auf. Dennoch kann es sich im Einzelfall lohnen, das Mesergebnis zu hinterfragen bzw. genauer unter die Lupe zu nehmen.
Sie haben grundsätzlich bei jedem Bußgeldbescheid die Möglichkeit, innerhalb von zwei Wochen nach dem Erhalt einen Einspruch einzulegen. Diesen müssen Sie schriftlich bei der zuständigen Bußgeldstelle einreichen.
So funktioniert die Koaxialkabelmessung beim Blitzer
Inhalt
Bei der Koaxialkabelmessung werden Piezosensoren unter der Fahrbahn verlegt. Der Abstand der Sensoren liegt bei 1,5 Metern und definiert somit den Messbereich. Per Kabel ist ein Blitzer an die Koaxialkabel angeschlossen.
Bewegt sich nun ein Fahrzeug in den Messbereich hinein und dann aus diesem wieder heraus, wird durch eine simple Weg-Zeit-Berechnung ermittelt, wie schnell das Kfz gefahren ist. Liegt der Wert über dem Tempolimit, löst der Blitzer aus und fertig ein Blitzerfoto an.
Anhand des Nummernschildes wird der Halter des Kfz ermittelt. Kommt dieser auch als Fahrer in Frage, wird ihm ein Anhörungsbogen zugestellt. Ist der Fahrer eindeutig ermittelt, erhält dieser einen Bußgeldbescheid.
Gut zu wissen: Die Koaxialkabelmessung kann nur stationär zum Einsatz kommen. Die Piezosensoren können nicht einfach abgebaut und an einer anderen Stelle wieder unter der Fahrbahn verlegt werden.
Ist die Koaxialkabelmessung zuverlässig?
Grundsätzlich gilt die Koaxialkabelmessung zur Geschwindigkeitsmessung als sehr zuverlässig. Dennoch lassen sich technische Fehler nicht immer ausschließen. Ist zum Beispiel die Fahrbahn stark beschädigt, kann sich das auch auf die Sensoren auswirken.
Funktionieren diese dann nicht mehr einwandfrei, kommt es mitunter zu falschen Messergebnissen. Des Weiteren müssen die Geräte in regelmäßigen Abständen geeicht werden. Auch bei der Dokumentation der Messung können Fehler unterlaufen.
Wie können Sie gegen einen Bußgeldbescheid vorgehen?
Haben Sie einen Bußgeldbescheid bekommen, der aufgrund der Koaxialkabelmessung angefertigt wurde und halten das Messergebnis für fehlerhaft, können Sie binnen 14 Tagen nach dem Erhalt schriftlich einen Einspruch bei der Bußgeldstelle einlegen.
Verpassen Sie diese Frist, werden die Sanktionen rechtskräftig und Sie können somit keine Rechtsmittel mehr einlegen. Es ist also schnelles Handeln gefragt. Sind Sie nicht sicher, inwiefern ein Einspruch Aussicht auf Erfolg verspricht, können Sie den Fall von einem Anwalt für Verkehrsrecht prüfen lassen.
Beauftragen Sie ihn mit dem Einspruch gegen den Bußgeldbescheid, wird der Rechtsbeistand zunächst Akteneinsicht beantragen. Durch sein geschultes Auge erkennt der Anwalt Messfehler zuverlässig und kann so ggf. die Sanktionen abwenden.
Gut zu wissen: Auch die bereits eingetretene Verjährung der Ordnungswidrigkeit kann einen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid begründen. Eine Verjährung tritt in aller Regel drei Monate nach dem Tattag ein. Allerdings kann die Frist auch unterbrochen werden.