Hochstufung nach einem Unfall – Wie teuer wird die Kfz-Versicherung?

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Wie teuer eine Kfz-Versicherung ist, hängt unter anderem von der Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) des Versicherungsnehmers ab. Je höher diese ist, desto günstiger wird der Beitrag. Doch was geschieht, nachdem ein Schaden gemeldet wurde? Kommt es bei der Kfz-Versicherung zur Hochstufung nach einem Unfall?

FAQ: Hochstufung der Schadenfreiheitsklasse nach einem Unfall

Wann reden Personen von einer Hochstufung der Versicherung?

Reguliert die Kfz-Versicherung einen Schaden, führt dies dazu, dass sich die Schadenfreiheitsklasse des Versicherungsnehmers verschlechtert. Die SF-Klasse wird dabei heruntergestuft. Da dies mit höheren Beiträgen einhergeht, wird umgangssprachlich jedoch oft von einer Hochstufung gesprochen.

Bei welchen Kfz-Versicherungen kommt nach einem Unfall zur Hochstufung?

Das geschieht nur bei der Kfz-Haftpflicht sowie der Vollkaskoversicherung. Bei der Teilkasko gibt es keine SF-Klassen.

Wovon hängt die Hochstufung ab?

Hier ist nicht die Schadenshöhe entscheidend. Vielmehr spielt nur die Anzahl der Schadenfälle eine Rolle. Mehr dazu lesen Sie hier.

Wird die Hochstufung sofort wirksam?

Nein, die schlechtere Schadenfreiheitsklasse greift erst im neuen Versicherungsjahr.

Hoch- vs. Rückstufung: Worin liegt der Unterschied?

Melden Sie einen Auffahrunfall, veranlasst die Versicherung eine Hochstufung.
Melden Sie einen Auffahrunfall, veranlasst die Versicherung eine Hochstufung.

Die Beiträge für eine Kfz-Versicherung hängen unter anderem von der Schadenfreiheitsklasse des Versicherten ab. Grundsätzlich legt der Versicherer einen Grundbeitrag für die Kfz-Versicherung fest. Fahranfänger starten zumeist in der SF-Klasse 0. Das bedeutet, dass sie meist mehr als 100 Prozent dieses Grundbeitrages für den Versicherungsschutz zahlen müssen.

Mit jedem schadenfreien Jahr steigt der Versicherte dann eine Schadenfreiheitsklasse auf. Die höchste ist dabei die SF-Klasse 35. Je höher die SF-Klasse ist, desto niedriger wird der Beitrag. Die Kfz-Versicherung belohnt also Fahrer, die unfallfrei unterwegs sind.

Kommt es jedoch zu einem Unfall und wird dieser durch die Kfz-Versicherung reguliert, hat dies Auswirkungen auf die Schadenfreiheitsklasse. Der Versicherungsnehmer wird in eine schlechtere, also niedrigere Klasse zurückgestuft und muss deshalb mit höheren Beiträgen rechnen.

In der Alltagssprache hat sich anstatt des eigentlich korrekten Terminus „Rückstufung“ auch der Begriff „Hochstufung“ etabliert. Der Grund: Nach der Änderung der Schadenfreiheitsklasse wird die Kfz-Versicherung teurer. Im folgenden Text behalten wir den alltagssprachlich geläufigen Begriff bei und verstehen als „Hochstufung nach einem Unfall“ die Änderung der SF-Klasse durch Versicherungen nach einem Schaden.

Wie funktioniert die Hochstufung der Autoversicherung?

Die Hochstufung nach einem Unfall führt zu einer Beitragserhöhung.
Die Hochstufung nach einem Unfall führt zu einer Beitragserhöhung.

Grundsätzlich kommt es nach einem Unfall zur Hochstufung der Kfz-Versicherung, wenn der Schaden dem Versicherer gemeldet und dieser dann reguliert wird. Das betrifft sowohl die Kfz-Haftpflichtversicherung als auch die Vollkaskoversicherung.

Wie bei der Kfz-Versicherung die Hochstufung nach einem Unfall genau abläuft, lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten. Um wie viele SF-Klassen der Versicherte abrutscht und wie stark der Beitrag deswegen steigt, legt nämlich jeder Versicherer selbst fest.

Möchten Sie wissen, wie nach einem Unfall die Kfz-Versicherung die Hochstufung handhabt, können Sie einer entsprechenden Tabelle entnehmen. Diese finden Sie in den Versicherungs­bedingungen oder Sie erhalten diese direkt bei der Versicherung. Dort können Sie genau nachlesen, wie bei Kfz-Haftpflicht bzw. Vollkasko die Hochstufung nach einem Unfall oder sogar mehreren Schadensfällen abläuft.

Gut zu wissen: In der Teilkaskoversicherung kann es nicht zu einer Hochstufung bei einem Unfall kommen. Hier gibt es nämlich keine SF-Klassen. Die Teilkasko versichert gewisse Schäden am eigenen Fahrzeug. Hierzu gehören in der Regel Schäden durch Brand und Explosion, Glasbruch oder den Zusammenstoß mit Tieren.

Spielt für die Hochstufung der Kfz-Versicherung nach einem Unfall die Schadenshöhe eine Rolle?

Viele Versicherte gehen davon aus, dass für die Hochstufung nach einem Unfall die Höhe des Schadens von Bedeutung ist. Sie denken, dass bei einem schweren Schaden größere Konsequenzen zu erwarten sind als bei einem Blechschaden.

Dem ist jedoch nicht so. Bei einer Kfz-Versicherung hängt die Hochstufung im Schadensfall nicht davon ab, wie viel Geld für die Regulierung ausgegeben wurde. Vielmehr ist lediglich die Anzahl der Schäden entscheidend. Es ist also egal, ob lediglich eine Beule ausgebessert werden musste oder ob es nach einem Unfall zum Totalschaden kam: Es erfolgt die gleiche Hochstufung.

Wann wird bei der Autoversicherung nach einem Unfall die Hochstufung wirksam?

Die Hochstufung nach einem Unfall tritt in der Regel zum nächsten Versicherungsjahr in Kraft.
Die Hochstufung nach einem Unfall tritt in der Regel zum nächsten Versicherungsjahr in Kraft.

Für jeden Versicherer gilt bei einem Schaden jedoch Folgendes: Ordnet die Kfz-Versicherung nach einem Unfall die Hochstufung an, bedeutet das nicht, dass der Versicherte sofort mit höheren Beiträgen für den Versicherungsschutz rechnen muss.

Vielmehr tritt die Hochstufung nach einem Unfall erst mit dem neuen Versicherungsjahr in Kraft. Läuft der Vertrag also bis zum 31.12. eines Jahres, was meist die Norm ist, so rutschen Sie ab dem 01.01. des Folgejahres in die schlechtere Schadenfreiheitsklasse und müssen ab diesem Zeitpunkt höhere Beiträge zahlen.

Beachten Sie: Bei zu vielen Unfällen in einem Jahr greift die Kfz-Versicherung zu drastischen Mitteln. Die meisten Versicherer stufen einen Versicherten in die schlechteste SF-Klasse M ein, wenn dieser drei bzw. vier Schadensfälle in einem Jahr meldet. In dieser Schadenfreiheitsklasse ist je nach Versicherung mit einem Beitragssatz von bis zu 280 Prozent zu rechnen.

Wie können Sie bei der Autoversicherung die Hochstufung nach einem Unfall verhindern?

Bei einem Vollkasko- oder Kfz-Haftpflichtschaden führt die Hochstufung zu höheren Beitragskosten. Viele Betroffene fragen sich, ob sie dies irgendwie umgehen können. Grundsätzlich haben Sie die Möglichkeit, den Schaden nicht zu melden und diesen selbst zu bezahlen. Das kann sich vor allem bei kleinen Schäden lohnen. Hier gilt in der Regel: Sind die Mehrkosten durch den steigenden Beitrag höher als die Reparaturkosten, so ist es in der Regel die günstigere Option, den Schaden selbst zu bezahlen.

Viele Versicherer bieten außerdem eine kostenpflichtige Möglichkeit an, die Hochstufung nach einem Unfall zu umgehen. So können Versicherte einen zusätzlichen Rabattschutz abschließen. Mit diesem können Sie sich in der Regel einen Unfall im Jahr leisten, ohne dass es zu einer Veränderung der Schadenfreiheitsklasse kommt.

Über den Autor

Meike
Meike Z.

Meike erwarb ihren Master-Abschluss im Fach Linguistik an der Universität Paderborn. Sie verstärkt das Redaktionsteam von bussgeldkataloge.de seit 2016. Ihr thematischer Schwerpunkt liegt unter anderem im Bereich finanzieller Fragestellungen rund um Versicherungen und die Autofinanzierung.

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