Geschwindigkeitsüberschreitung: In Belgien keine Kleinigkeit

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (61 Bewertungen; 4,23 von 5)
Loading ratings...Loading...

Eine Geschwindigkeitsüberschreitung kann in Belgien den Urlaubsspaß so richtig verderben, denn das Land hat vergleichsweise hohe Bußgelder. Daher ist es wichtig, dass sich Reisende im Vorfeld über die geltenden Verkehrsregeln in Belgien informieren. Welche Sanktionen auf Sie zu kommen, wenn Sie in Belgien zu schnell gefahren sind, erläutert der nachfolgende Ratgeber.

Bußgeldkatalog Belgien: Geschwindigkeit

Ver­stoßGeld­buße (in Eu­ro)
20 km/h zu schnellab 100
mehr als 50 km/h zu schnellab 300

FAQ: Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien

Gibt es in Belgien Tempolimits zu beachten?

Ja, auf allen Straßen sind die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten entweder durch die allgemeinen Verkehrsregeln oder durch Verkehrszeichen vorgeschrieben.

Werden bereits geringe Geschwindigkeitsüberschreitungen in Belgien geahndet?

Ja, auch bei geringfügigen Verstößen gegen die gültigen Tempolimits in Belgien drohen Bußgelder.

Wie hoch können die Sanktionen in Belgien ausfallen?

Möglich Bußgelder können zwischen 55 und 2.750 Euro liegen. Auch Fahrverbote sind in Belgien bei Geschwindigkeitsüberschreitungen möglich.

Weitere Ratgeber zum Thema

Zu schnell unterwegs? In Belgien kann das teuer werden

Geblitzt: Auch in Belgien kann das passieren.
Geblitzt: Auch in Belgien kann das passieren.
Eine Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien kann relativ teuer werden.
Eine Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien kann relativ teuer werden.

Um keine Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien zu riskieren, sollten die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten im Land beachtet werden. Die allgemeinen Vorgaben gelten immer dann, wenn die Geschwindigkeit nicht durch Verkehrszeichen geregelt ist.

So sind innerorts maximal 50 km/h und außerorts höchstens 90 km/h erlaubt. Auf der Autobahn liegt die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei 120 km/h. Besonders wichtig ist es auf die Geschwindigkeit zu achten, wenn Sie abgeschleppt werden. Denn in Belgien dürfen dann nur 25 km/h gefahren werden und das auf allen Straßen.

In der Regel wird ein Bußgeld für eine Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien auch schon bei geringen Werten erhoben. Üblicherweise werden die Beamten bei einer Kontrolle vor Ort tätig und ziehen das fällige Bußgeld ein. In Belgien kann die Geschwindigkeit selbst verständlich auch per stationärem Blitzer gemessen werden. In diesem Fall erhalten Betroffene dann einen Bußgeldbescheid aus dem Ausland. Solche Blitzer sind in Belgien auf der Autobahn ebenso möglich wie auf den Landstraßen oder in den Städten.

Können Urlauber den verlangten Betrag nicht vor Ort entrichten, kann es bei einer größeren Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien auch vorkommen, dass ihr Fahrzeug eingezogen wird. Das kann solange der Fall sein, bis Fahrer, die in Belgien geblitzt wurden, eine Kaution in Höhe des Bußgeldes sowie zuzüglich der Verfahrensgebühr zahlen.

Geblitzt in Belgien? Welche Sanktionen drohen?

Wurden Sie in Belgien geblitzt, ist ein Bußgeld in der Regel wahrscheinlich. Je nach gemessenem Wert kann eine Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien Bußgelder zwischen 55 und 2,750 Euro bedeuten. Neben dem Bußgeld werden ab bestimmten Werten auch Fahrverbote verhängt.

Wer in Belgien geblitzt wird muss mit Bußgeldern und Fahrverboten rechnen.
Wer in Belgien geblitzt wird muss mit Bußgeldern und Fahrverboten rechnen.

Handelt es sich bei der Überschreitung nicht mehr nur um eine Ordnungswidrigkeit, kann in Belgien eine hohe Geschwindigkeit auch eine Strafe anstatt eines Bußgeldes nach sich ziehen. Strafen für eine Geschwindigkeitsüberschreitung können in Belgien dann auch Gefängnis bzw. hohe Geldzahlungen bedeuten.

Bei Überschreitungen zwischen 1 und 10 km/h, die in Wohngebieten, in der Nähe von Schulen oder beruhigten Tempo-30-Bereichen erfolgten, wird ein Bußgeld von 50 Euro fällig. Fahren Sie in diesen Gebieten mehr als 10 km/h zu schnell, kommen pro mehr gemessenen Kilometer jeweils 10 Euro zum Bußgeld hinzu. Die Geschwindigkeit ist in Belgien hier in der Regel durch Verkehrszeichen eindeutig geregelt.

Liegt in diesen Bereichen die Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien höher, sind Kosten zu beachten, die dann die Urlaubskasse tatsächlich empfindlich belasten können. Bei mehr als 31 km/h zu schnell kann sich das Bußgeld zwischen 55 und 2.750 Euro bewegen. Auch kommt hier dann ein Fahrverbot hinzu. Üblicherweise werden die Sanktionen dann auch durch ein Gericht bestimmt.

Das Bußgeld für eine Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien steht in obiger Tabelle.
Das Bußgeld für eine Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien steht in obiger Tabelle.

Auf allen anderen Straßen sind bei einer Überschreitung zwischen 1 und 10 km/h die 50 Euro Bußgeld in der Regel vor Ort zu entrichten. Bei Überschreitungen zwischen 11 und 30 km/h müssen Sie für jeden weiteren Kilometer zu schnell mit 5 Euro mehr rechnen. Darüber hinaus wird meist ein Fahrverbot verhängt. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung in Belgien von über 30 km/h ist ein Fahrverbot ebenfalls in der Regel gegeben, sowie ein Bußgeld zwischen 55 und 2.750 Euro.

Wer in Belgien wegen hoher Geschwindigkeit ein Bußgeld erhalten hat, sollte zudem auch im folgenden Jahr vorsichtig und umsichtig unterwegs sein. Denn unterläuft innerhalb dieses Jahres ein weiterer Fehler, muss mit doppeltem Bußgeld gerechnet werden.

Vollstreckung in Deutschland

Eine Geschwindigkeitsüberschreitung aus Belgien kann in Deutschland vollstreckt werden. Grundlage hierfür ist ein EU-Rahmenbeschluss, der für Bußgelder ab 70 Euro Vollstreckungshilfe ermöglicht. Allerdings können nur Geldsanktionen vollstreckt werden, etwaige Fahrverbote sind nur in Belgien gültig.

Möchten Betroffene einen Einspruch gegen den Bescheid einlegen, sollten Sie sich informieren, an wen dieser zu richten ist und in welcher Sprache dies geschehen muss. Ratsam ist es hier, einen Anwalt zu konsultieren.

Über den Autor

Mathias Voigt (Rechtsanwalt)
Mathias Voigt

Mathias Voigt studierte an der juristischen Faktultät in Rostock und ging anschließend für sein Referendariat nach Nordrhein-Westfalen. Seine anwaltliche Zulassung erhielt er 2013. Seine Interessensschwerpunkte liegen u. a. in den Bereichen Verkehrs- und Strafrecht.

Bildnachweise