Um die Straßen in Deutschland sicherer zu machen und notorische Raser in ihre Schranken zu weisen, führt die Polizei vermehrt Geschwindigkeitskontrollen durch. Da sich die Sanktionen aus dem Bußgeldkatalog unter anderem an den zu schnell gefahrenen km/h orientieren, ist es dementsprechend zunächst einmal notwendig, die gefahrene Geschwindigkeit zu ermitteln. Doch welche Möglichkeiten hat die Polizei bei der Geschwindigkeitsmessung?
FAQ: Geschwindigkeitsmessung
Blitzer und Radarfallen werden genutzt, um die gefahrene Geschwindigkeit zu messen. Dabei kommen unterschiedliche Messtechniken zum Einsatz. Blitzer können sowohl mobil als auch stationär betrieben werden. Es gibt sogar Blitzer ohne Blitz.
Die Messtechniken sind so konzipiert, dass sie genaue Ergebnisse liefern. Um etwaige Messungenauigkeiten auszugleichen, findet allerdings stets ein Toleranzabzug statt.
Wurden Sie von einem Blitzer erwischt und erhalten einen entsprechenden Bußgeldbescheid, können Sie gegen diesen innerhalb von zwei Wochen Einspruch einlegen.
Weitere Ratgeber zur Geschwindigkeitsmessung
Die gängigsten Methoden der Geschwindigkeitsmessung beim Auto
Inhalt
In der heutigen Zeit können Polizeibeamte auf ein enormes Repertoire an Blitzern zurückgreifen, um die Geschwindigkeit von einem Auto zu messen. Dabei wird im Allgemeinen zwischen zwei Arten unterschieden:
- Mobile Geschwindigkeitsmessung
- Stationäre Geschwindigkeitsmessung
Gegenüber festen Blitzern haben mobile Messgeräte den Vorteil, dass sie flexibel eingesetzt werden und sich so einen gewissen Überraschungseffekt zunutze machen können. Schließlich prägen sich vor allem ortskundige Autofahrer schnell ein, wo sich ein stationäres Geschwindigkeitsmessgerät befindet. Im Folgenden gehen wir auf drei der beliebtesten Varianten ein, um beim Auto die Geschwindigkeit zu messen.
Oldie but Goldie: Klassische Radaranlagen
Ein altbewährtes und immer wieder gerne genutztes Messgerät für die Geschwindigkeit ist die Radaranlage. Erstmal im Einsatz, sendet sie elektromagnetische Signale aus, die vom Fahrzeug reflektiert werden, bei dem die Geschwindigkeitsmessung von der Polizei vorgenommen werden soll.
Im Anschluss werden sie zum Gerät zurückgeschickt. Da sich das Kfz währenddessen bewegt, verändert sich das elektromagnetische Signal („Doppler-Effekt“), was es möglich macht, beim Pkw die gefahrene Geschwindigkeit zu messen.
Übrigens: Radarfallen können mobil sowie stationär eingesetzt werden.
Laser: Die Geschwindigkeitsmessung ohne Blitz
Lasermessgeräte arbeiten mit der sogenannten „LIDAR-Technologie“ (Light Detection and Ranging). Vom jeweiligen Gerät gehen spezielle Lichtimpulse aus, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Sobald sie auf ein Auto treffen, werden sie auch hier davon reflektiert. Die Entfernung zwischen Messgerät und Kfz kann anhand der Zeit bestimmt werden, die der Laserstrahl für diese Aktion benötigt.
Mit der sich stetig verringernden Entfernung während der Fahrt geht auch eine Veränderung der Laserstrahlen einher, was eine Berechnung der gefahrenen km/h ermöglicht. Einige Lasermessgeräte sind nicht in der Lage, die Geschwindigkeitsmessung per Video oder Foto festzuhalten. Daher muss der jeweilige Raser direkt aus dem Verkehr gezogen und mit der von ihm begangenen Geschwindigkeitsüberschreitung konfrontiert werden.
Geschwindigkeitsmessung aus fahrendem Auto
Das dritte und letzte Beispiel unserer Aufzählung ist die Geschwindigkeitsmessung durch Nachfahren. Wie der Name schon sagt, wird diese aus einem fahrenden Auto heraus vorgenommen. Außerdem benötigt wird eine Kamera, welche die Geschwindigkeitsmessung auf Video festhält.
Der Tachometer des Messfahrzeugs wird im Vorfeld an ein Steuergerät angeschlossen und mit der Geschwindigkeitsanzeige verbunden. Es handelt sich dann um ein sogenanntes Videonachfahrsystem.
Wie schnell der jeweilige Fahrer war, kann anhand der gemessenen Zeit sowie der Anzeige des Tachometers berechnet werden. Bedenken Sie: Unabhängig davon, um welche Technik es sich handelt – jegliche Blitzgeräte, die zur Geschwindigkeitsmessung eingesetzt werden, sind mit gewissen Fehlerquellen belastet.
Wurde beispielsweise ein bestimmter Winkel nicht eingehalten oder das entsprechende Gerät war nicht geeicht, kann dies schnell zu einem verfälschten Ergebnis führen. Wenden Sie sich daher stets an einen Anwalt, wenn Sie aufgrund des Messergebnisses eine falsche Geschwindigkeitsmessung vermuten.
Welche Toleranz bei einer Geschwindigkeitsmessung abgezogen wird
Um sicherzustellen, dass das Messergebnis der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit so nah wie möglich kommt und um gleichzeitig einen Ausgleich für geringe Fehler zu schaffen, muss bei jeder Geschwindigkeitsmessung eine bestimmte Toleranz abgezogen werden. Folgender Toleranzabzug ist bei einer Geschwindigkeitsmessung üblich:
- Geschwindigkeiten unter 100 km/h: Abzug von 3 km/h
- Geschwindigkeiten über 100 km/h: Abzug von 3 Prozent
Aber: Kam ein Videonachfahrsystem zum Einsatz, sind es 5 km/h, die abgezogen werden müssen, wenn die Geschwindigkeit unter 100 km/h lag. Bei einem Tempo von mehr als 100 km/h muss entsprechend nach der Geschwindigkeitsmessung ein Toleranzabzug von 5 Prozent stattfinden.