Geblitzt in Belgien: Welche Strafe erwartet Temposünder?

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Belgien hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten und ist daher ein beliebtes Urlaubsziel. Um vor Ort mobil zu bleiben, entschließen sich viele Urlauber, einen Mietwagen zu leihen. Doch welche Tempolimits gelten im Königreich eigentlich? Welche Strafe droht, wenn Urlauber geblitzt werden in Belgien? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.

Bußgeldkatalog für Tempoverstöße in Belgien

Ver­stoßGeld­buße (in Eu­ro)
20 km/h zu schnellab 100
mehr als 50 km/h zu schnellab 300

FAQ: Geblitzt in Belgien

Wie schnell darf ich in Belgien fahren?

Hier können Sie nachlesen, wie schnell Sie auf den jeweiligen Streckenabschnitten in Belgien fahren dürfen.

Ich wurde geblitzt in Belgien: Welche Strafe droht mir?

Die Bußgelder für Tempoverstöße fallen in Belgien deutlich höher aus als in Deutschland. Überschreiten Sie die Höchstgeschwindigkeit um 20 km/h oder mehr, müssen Sie mit einem Bußgeld von mindestens 100 Euro rechnen. Weitere Sanktionen können Sie unserer Bußgeldtabelle entnehmen.

Muss ich zahlen, wenn ich in Belgien geblitzt werde und der Bußgeldbescheid nach Deutschland geschickt wird?

Auch wenn Ihnen der Bußgeldbescheid, nachdem Sie geblitzt wurden in Belgien, erst in Deutschland zugestellt wird, sind Sie zur Zahlung verpflichtet. Durch ein Vollstreckungsabkommen können Bußgelder innerhalb der EU auch in anderen Ländern vollstreckt werden.

Vorgeschriebene Tempolimits in Belgien

Geblitzt in Belgien: Welche Sanktionen drohen nun?
Geblitzt in Belgien: Welche Sanktionen drohen nun?

Damit Sie nicht riskieren, dass Sie geblitzt werden in Belgien, müssen Sie sich vorab mit den jeweiligen Geschwindigkeitsbegrenzungen vertraut machen. Nachfolgend verschaffen wir Ihnen einen Überblick, wo Sie wie schnell mit Ihrem Pkw oder Motorrad fahren dürfen:

  • Innerorts: 50 km/h
  • Außerorts: 90 km/h
  • Schnellstraße: 120 km/h
  • Autobahn: 120 km/h

Wie auch in Deutschland gilt, dass sich das jeweilige Tempolimit herabsetzt, wenn Verkehrsschilder dies ausweisen. So gibt es auch in Belgien 30er-Zonen oder andere Gefahrenstellen, an denen Sie das Tempo reduzieren müssen.

Gut zu wissen: In der Region Flandern ist außerhalb geschlossener Ortschaften nur ein Tempo von maximal 70 km/h erlaubt.

In Belgien geblitzt: Welche Kosten entstehen?

Werden Sie in Belgien geblitzt, wird eine hohe Geldbuße fällig.
Werden Sie in Belgien geblitzt, wird eine hohe Geldbuße fällig.

Trotz aller Informationen im Voraus kann es doch einmal passieren, dass Sie geblitzt werden, wenn Sie in Belgien unterwegs sind. Im europäischen Vergleich sind die Bußgelder für Tempoverstöße eher milde. In Belgien müssen Sie daher mit härteren Sanktionen rechnen.

So zahlen Sie schon mindestens 100 Euro, wenn Sie mit 20 km/h zu schnell erwischt werden. Bei einem Tempoverstoß von 50 km/h oder mehr müssen Sie mit einer Geldbuße in Höhe von mindestens 300 Euro rechnen. Das kann schnell ein großes Loch in die Urlaubskasse schlagen.

Geblitzt in Belgien: Muss ich überhaupt zahlen?

Es kann vorkommen, dass Sie gar nicht gemerkt haben, dass Sie geblitzt wurden in Belgien. Allerdings kann Ihnen der entsprechende Bußgeldbescheid bis nach Deutschland folgen. In der EU gibt es nämlich ein Vollstreckungsabkommen.

Dieses besagt, dass Bußgelder, die eine Bagatellgrenze von 70 Euro überschreiten, auch in anderen Ländern vollstreckt werden können. Sie müssen also, auch wenn Sie Belgien schon längst wieder verlassen haben, damit rechnen, dass Ihnen eine entsprechende Zahlungsaufforderung zugestellt wird.

Interessant: In einigen Ländern der EU versuchen Polizisten, die Geldbuße von ausländischen Verkehrsteilnehmern sofort zu kassieren. Das bietet für den Temposünder meist den Vorteil, dass das Bußgeld in diesem Fall reduziert wird. Ein Rabatt von bis zu 50 Prozent ist möglich.

Quellen und weiterführende Links

  • adac.de

Über den Autor

Murat Kilinc (Rechtsanwalt)
Murat Kilinc

Murat Kilinc studierte Jura an der Uni Bremen. Sein Referendariat führte ihn in den Landgerichtsbezirk Verden sowie das OLG Celle. Seine Zulassung als Anwalt erhielt er 2014. Seit 2018 ist er zudem Fachanwalt für Verkehrsrecht und befasst sich umfassend mit diesem Rechtsgebiet.

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