Geblitzt: Wenn das Messgerät zuschlägt

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Wer von einem Messgerät bei einem Verkehrsverstoß erwischt wird, sieht sich später mit einem Bußgeldbescheid konfrontiert. Typische Sanktionen sind ein Bußgeld, ein Fahrverbot und Punkte in Flensburg. Maßregelungen dieser Art richten sich stets nach der Art des Verstoßes.

Geblitzt? Rechnen Sie hier aus, was das kostet

FAQ: Geblitzt

Gibt es verschiedene Gründe, warum Verkehrsteilnehmer geblitzt werden?

Ja, Blitzer können bei Geschwindigkeitsverstößen zum Einsatz kommen oder an Ampeln Rotlichtverstöße festhalten.

Kann ein Blitzer Einfluss auf die Probezeit haben?

Ja, das ist durchaus möglich. Je nachdem was für ein Verstoß vorliegt, kann die Probezeit um zwei weitere Jahre verlängert und die Teilnahme an einem Aufbauseminar angeordnet werden.

Ist ein Einspruch möglich, wenn Fahrer geblitzt wurden?

Ja, Betroffene haben die Möglichkeit, gegen den folgenden Bußgeldbescheid bzw. die Sanktionen Einspruch einzulegen. Ob dies jedoch erfolgversprechend ist, sollten sie mit einem Anwalt klären.

Wie hoch ist das Bußgeld, wenn ich zu schnell war und geblitzt wurde?

Das kommt darauf an, um wieviel km/h Sie zu schnell waren und ob Sie außerorts oder innerorts geblitzt wurden. Diese Tabelle beinhaltet die neuen Bußgelder für Tempoverstöße innerorts und diese Übersicht für Tempoverstöße außerorts.

Im Video: Wo dürfen Blitzer stehen?

Wo dürfen Blitzer in Deutschland stehen? Das erfahren Sie auch im Video.
Wo dürfen Blitzer in Deutschland stehen? Das erfahren Sie auch im Video.

Wichtige Informationen zum Thema „geblitzt werden“

Entscheidend ist, warum Sie geblitzt worden sind

Geblitzt werden Fahrer häufig, weil sie die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten.
Geblitzt werden Fahrer häufig, weil sie die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten.
Rote Ampel überfahren: Wer geblitzt wird, weil er die Haltelinie überfährt, kann Glück haben, wenn er noch rechtzeitig zum Stehen kommt.
Rote Ampel überfahren: Wer geblitzt wird, weil er die Haltelinie überfährt, kann Glück haben, wenn er noch rechtzeitig zum Stehen kommt.

Von Blitzern werden Verkehrsteilnehmer aus verschiedensten Gründen erfasst. Der wohl häufigste Grund ist aber die Geschwindigkeitsüberschreitung. Das Bußgeld richtet sich in diesem Fall danach, um wie viel Sie die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit überschritten haben und ob Sie außerorts oder innerorts geblitzt wurden.

Ein Beispiel: Sie wurden geblitzt, da Sie innerorts 23 km/h zu schnell gefahren sind. Entsprechend dürfen Sie mit einem Bußgeld von 115 Euro, einem Punkt in Flensburg rechnen.

Ab einer Überschreitung von 26 km/h innerorts drohen PKW-Fahrern Bußgelder zwischen 180 und 800 Euro.

Sind Sie darüber hinaus zweimal in zwölf Monaten mit mindestens 26 km/h zu viel geblitzt worden, droht Ihnen in der Regel ein einmonatiges Fahrverbot, da Sie dann als Wiederholungstäter eingestuft werden.

Es zeigt sich, dass einige Faktoren die anfallenden Sanktionen beeinflussen. Dazu kommt, dass Fahrer nicht nur wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung geblitzt werden. Wer bei Rot über die Ampel fährt, gerät schon einmal mit etwas Pech an einen Ampelblitzer. Und das kann richtig teuer werden. Werden Sie bei Rot geblitzt, müssen Sie mindestens 90 Euro zahlen und erhalten einen Punkt in Flensburg. Ein qualifizierter Rotlichtverstoß, bei dem die Ampel länger als eine Sekunde rot gewesen ist, führt zu einem höheren Bußgeld und legt ein Fahrverbot dazu.

Weiterführende Ratgeber: Wo können Sie geblitzt werden?

Geblitzt in der Probezeit

Werden Fahranfänger in der Probezeit geblitzt, müssen diese neben den üblichen Sanktionen mit gesonderten Probezeitmaßnahmen rechnen. Jeder Verstoß in dem Bewährungszeitraum sorgt dafür, dass entweder ein A- oder ein B-Verstoß im Register des Anfängers verzeichnet wird.

Wurden Sie in der Probezeit geblitzt, müssen Sie mit gesonderten Maßnahmen rechnen.
Wurden Sie in der Probezeit geblitzt, müssen Sie mit gesonderten Maßnahmen rechnen.

Ein einzelner B-Verstoß hat keine auf die Probezeit bezogenen Konsequenzen. Zwei sorgen jedoch schon dafür, dass sich die Probezeit auf vier Jahre verlängert und die Teilnahme an einem Aufbauseminar angeordnet wird.

Schwere Verkehrsverstöße werden in der Regel als A-Verstöße klassifiziert und ziehen bei der ersten Auffälligkeit diese Konsequenz nach sich.

Darüber hinaus gilt:

  • Zwei A-Verstöße oder alternativ vier B-Verstöße führen zu einer Verwarnung und zur Empfehlung der Teilnahme an einer verkehrspsychologischen Beratung.
  • Drei A-Verstöße oder auch sechs B-Verstöße sorgen dafür, dass die Fahrerlaubnis entzogen wird.

Weiterführende Ratgeber: Als Fahranfänger geblitzt werden

Zu Unrecht geblitzt: Was nun?

Es kann durchaus vorkommen, dass Sie geblitzt werden, folglich einen Bußgeldbescheid inklusive Punkten und Fahrverbot erhalten, aber der Meinung sind, unschuldig zu sein. In einem solchen Fall kann sich ein Einspruch gegen den erhaltenen Bescheid lohnen.

Ob dies der Fall ist, klären Sie am besten mit einem Anwalt für Verkehrsrecht. Dieser ist geschult darin, zu erkennen, ob Ansatzpunkte vorhanden sind, welche die Chance auf den Einspruchserfolg erhöhen. Sind Ihnen zu Recht Sanktionen auferlegt worden, kann ein Rechtsanwalt trotzdem hilfreich sein. So kann er Sie beispielsweise dabei unterstützen, ein Fahrverbot in eine höhere Geldbuße umzuwandeln.

Über den Autor

Murat Kilinc (Rechtsanwalt)
Murat Kilinc

Murat Kilinc studierte Jura an der Uni Bremen. Sein Referendariat führte ihn in den Landgerichtsbezirk Verden sowie das OLG Celle. Seine Zulassung als Anwalt erhielt er 2014. Seit 2018 ist er zudem Fachanwalt für Verkehrsrecht und befasst sich umfassend mit diesem Rechtsgebiet.

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