Es gibt so einige Statistiken, die Senioren als besonders gefährdend im Straßenverkehr ausweisen. Daher gibt seit einiger Zeit in Deutschland die Debatte, ob die Betroffenen ihren Führerschein im Alter abgeben sollten, um den Straßenverkehr sicherer zu machen. Diese Statistiken sind jedoch von zwei Seiten zu betrachten – und ganz so einfach ist ein Führerscheinentzug im Alter auch nicht.
FAQ: Führerschein im Alter abgeben
Senioren müssen ihren Führerschein nicht automatisch abgeben, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben.
Der Führerschein sollte abgegeben werden, wenn sich der Gesundheitszustand auf das Fahrverhalten und damit auf die Verkehrssicherheit auswirkt. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Es gibt spezielle Fitness-Checks für ältere Autofahrer. Zudem bieten viele Fahrschulen besondere Fahrtrainings für Senioren an.
Den Senioren den Führerschein entziehen – macht das Sinn?
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Zum einen gibt es Statistiken wie bspw. die des Allianz-Zentrums für Technik (AZT), die belegen, dass ältere Menschen tatsächlich öfter als andere Altersgruppen in Unfälle verwickelt sind. Auf der anderen Seite belegt diese besagte Statistik aber auch den Fakt, dass dabei seltener die Senioren die Schuld tragen – sie sind in dieser Statistik nämlich viel häufiger als Opfer aufgetaucht.
Allerdings ist es mit der heutigen Rechtsprechung generell nicht möglich, einer gesamten Bevölkerungsgruppe per se ein Fahrverbot (hier für Senioren) zu verhängen. Der Führerscheinentzug für Senioren wäre nur per Einzelfallentscheidung umzusetzen. Schließlich kann es einen umsichtigen und fitten 80-Jährigen geben, während der 70-jährige Autofahrer körperlich bereits stark eingeschränkt sein kann.
Darüber hinaus wäre es nicht nur unfair zu fordern, dass Menschen den Führerschein im Alter abgeben müssen – es stellt auch eine starke Einschränkung der Selbstbestimmung und der persönlichen Freiheit dar. Viele ältere Menschen sind auf das Autofahren angewiesen, um damit Einkäufe zu tätigen, Freunde zu besuchen oder Arzttermine wahrnehmen zu können.
Was kann ein Autoverbot für Senioren rechtfertigen?
Hinter der Debatte darüber, ob Autofahrer ihren Führerschein im Alter abgeben sollten, steht häufig die Angst, dass die im Alter vermehrt auftretenden Schwächen der Gesundheit und die Krankheiten die Fahrtüchtigkeit der Betroffenen immens einschränken.
Dazu gehören:
- Schwäche bei Hör- und Sehvermögen
- Abnahme der Reaktionsschnelligkeit
- Physische Einschränkungen, die bspw. den Schulterblick unmöglich machen
- Psychische Einschränkungen, die bspw. das Erinnern von Verkehrsregeln erschweren
Wie können Sie feststellen, ob jemand den Führerschein abgeben sollte im Alter?
Familienmitglieder sollten darauf achten, ob ihre älteren Verwandten noch immer sicher und ordnungsgemäß durch den Straßenverkehr fahren. Fallen ihnen Probleme auf, könnte es ratsam sein, dass die Betroffenen ihren Führerschein im Alter abgeben.
Die Alternative: Belohnung für das Führerschein abgeben wegen Alter
Einige Senioren kommen selbst zu der Erkenntnis, dass sie womöglich nicht mehr fit genug für den Sitz hinter dem Lenkrad sind. Diese haben dann bspw. die Möglichkeit, ihre Fahrerlaubnis bei der Polizei abzugeben.
Um diese Handhabung schmackhaft zu machen, reagieren einige Städte mit entsprechenden Belohnungen für diejenigen, die freiwillig ihren Führerschein im Alter abgeben.
So erhalten Betroffene bspw. im Tausch gegen ihr Dokument kostenlose Monats- oder gar Jahreskarten für den öffentlichen Nahverkehr und müssen auf diese Weise nicht komplett auf ihre Mobilität verzichten.
Ich bin 72 Jahre alt und habe mein Auto verkauft , da ich es meistens in der Garage gelassen habe . Da ich in München wohne , bin ich innerorts oft und gerne mit dem MVV unterwegs . Nun habe ich im TV von der Aktion erfahren , dass
Senioren bei Rückgabe ihres Führerscheins der Klasse 3 (und 1) mit einer Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel belohnt werden . Gilt diese Regelung denn auch für München ?
Mit der Bitte um Ihre Antwort grüsse ich Sie freundlich
Angela G.