Die Fahrtauglichkeit jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers ist notwendige Voraussetzung für dessen Teilnahme am Straßenverkehr. Hierunter fallen sowohl bestimmte körperliche als auch geistige Fähigkeiten. Nur wenn diese vorhanden sind, ist davon auszugehen, dass ein Fahrzeug sicher bewegt werden kann, ohne Unfälle zu verursachen. Deshalb gibt es die Fahrtauglichkeitsuntersuchung, um die Fahreignung zu prüfen.
FAQ: Fahrtauglichkeitsuntersuchung
Nein, diese können sich einer solchen Untersuchung aber freiwillig unterziehen, etwa wenn sich ihr Seh- oder Hörvermögen verschlechtert.
Dort werden u. a. Belastbarkeit und Reaktion sowie Konzentrationsvermögen geprüft.
Vor allem LKW- und Busfahrer müssen alle fünf Jahre ihre Fahrtauglichkeit untersuchen lassen – im Rahmen der Verlängerung ihrer Fahrerlaubnis. Die wichtigsten Infos können Sie hier nachlesen.
Wenn die Fahrtauglichkeit auf den Prüfstand gestellt wird
Nicht zu verwechseln sind Fahrtauglichkeitstest und Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU). Denn letztere wird in der Regel nur im Rahmen der Wiedererteilung des Führerscheins verordnet. Erstere ist hingegen für die Erteilung der Fahrerlaubnis oder deren Verlängerung vonnöten.
Während der Sehtest für alle Führerscheinklassen Pflicht ist, muss eine ärztliche Untersuchung für die Klassen A, A1, A2, AM, B, BE, L, T nur in begründeten Fällen absolviert werden.
Wie die Fahrtauglichkeitsuntersuchung in der Praxis durchgeführt wird bzw. durch welche Krankheitsbilder die Fahreignung beeinträchtigt wird, können Sie in unserem Ratgeber nachlesen. Außerdem informieren wir Sie auch darüber, was für LKW-Fahrer in diesem Zusammenhang gilt.
Inhalt
Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren
Der Wunsch, eigenständig am Straßenverkehr teilzunehmen und dadurch auch im hohen Alter weiterhin mobil zu bleiben, ist bei vielen Senioren gegeben. Jedoch sind jüngeren Verkehrsteilnehmern Rentner am Steuer mitunter ein Dorn im Auge.
Aber laut Unfallstatistiken besteht mit zunehmendem Alter eines Verkehrsteilnehmers nicht zwingend ein erhöhtes Verkehrsrisiko. Entscheidender als das Lebensalter ist laut Experten ohnehin der Gesundheitszustand. Häufig könne ein hohes Alter durch die langjährige Fahrroutine kompensiert werden.
Folglich können Senioren die Entscheidung, an einer Fahrtauglichkeitsprüfung teilzunehmen, nur aus eigener Überzeugung treffen.
Allerdings wird älteren Autofahrern empfohlen, freiwillige Termine zur ärztlichen Untersuchung in regelmäßigen Abständen wahrzunehmen.
Vor allem bei Verdacht auf Verschlechterung des Sehvermögens sollten Fahrzeugführer hohen Alters ärztlichen Rat einholen.
Inhalte der Fahrtauglichkeitsprüfung beim TÜV
Wer sich im Alter fragt, ob er den Anforderungen im komplexen Geschehen des Straßenverkehrs noch gewachsen ist, kann auf freiwilliger Basis zum Beispiel beim TÜV Nord am sogenannten Mobilitäts-Check teilnehmen. Neben einer leistungspsychologischen Untersuchung besteht auch die Möglichkeit, sich von einem Verkehrsmediziner untersuchen und beraten zu lassen. So lässt sich unverbindlich herausfinden, ob die eigenen Befürchtungen begründet oder unbegründet sind.
- Belastbarkeit und Reaktionsschnelligkeit
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsvermögen
- Schnelligkeit und Sicherheit hinsichtlich der Gewinnung eines Gesamtüberblicks
Fahrtauglichkeitsuntersuchung bei LKW-Fahrern
Besondere Regelungen gelten für die Führerscheinklassen C, CE, C1, C1E, D, DE, D1, D1E. Hintergrund ist, dass die genannten Lizenzen in einem regelmäßigen Zyklus alle fünf Jahre verlängert werden müssen. Wie bei der Ersterteilung der Fahrerlaubnis wird auch beim Verlängern des Führerscheins vom Gesetzgeber eine Fahrtauglichkeitsuntersuchung gefordert.
Ziel ist es zu überprüfen, ob möglicherweise in der Zwischenzeit Krankheiten aufgetreten sind, die es einem Berufskraftfahrer unmöglich machen würden, einen LKW nach wie vor sicher im Straßenverkehr zu führen.
Da insbesondere das Sehvermögen zur Fahrsicherheit beiträgt, müssen LKW-Fahrer im Rahmen der Verlängerung ihres Führerscheins alle fünf Jahre einen Sehtest ablegen. Aber welche Krankheitsbilder sorgen überhaupt für einen Verlust der Fahreignung? Die folgende Liste zeigt einige Beispiele:
- schwerwiegende Erkrankungen im Lungen- und Bronchialbereich
- Behinderungen im Bewegungsapparat des Fahrers
- psychische Erkrankungen wie beispielsweise eine Depression
- eingeschränktes Hör- und Sehvermögen
- wenn tagsüber ausgeprägte Müdigkeitserscheinungen auftreten
Während Fahranfänger, die zum ersten Mal den Führerschein beantragen, den Sehtest entweder beim Optiker oder einem Augenarzt machen können, sind Fahrer von LKW gesetzlich verpflichtet, sich einer augenärztlichen Fahrtauglichkeitsuntersuchung zu unterziehen. Die Teilnahme ist in Form einer Bescheinigung nachzuweisen, welche Auskunft über das Sehvermögen gibt.
Fallen im Rahmen der Fahrtauglichkeitsuntersuchung Kosten an?
Wie teuer eine Fahrtauglichkeitsuntersuchung im Einzelfall ist, lässt sich nicht pauschal vorhersagen. Ähnlich wie beim Bußgeld oder Verwaltungskosten variieren die Preise zum Teil je nach Bundesland und zuständiger Behörde. Außerdem ist es entscheidend, in welchem Umfang Untersuchungen vorgenommen werden.
In jedem Fall sollten Verbraucher im Vorfeld vergleichen, welche Leistungen bei welchem Arzt wie teuer sind,
denn die Finanzierung der Fahrtauglichkeitsuntersuchung hat der Fahrzeugführer selbst zu tragen.
Versicherungen beteiligen sich an den entstehenden Kosten in aller Regel nicht.