Daimler AG: Diesel-Nachrüstung für Mercedes-Fahrzeuge ist genehmigt

Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat kürzlich der ersten Nachrüstfirma die Genehmigung für Diesel-Nachrüstungen erteilt. Nachdem am 26. Juli bereits eine Erlaubnis für Fahrzeuge des schwedischen Herstellers Volvo ausgesprochen wurde, liegt seit Dienstag auch die Genehmigung für einen deutschen Hersteller vor: Für Pkw von Daimler ist die Diesel-Nachrüstung ab sofort gestattet.

Bamberger Firma darf Nachrüstungen durchführen

Für bestimmte Mercedes-Fahrzeuge des Herstellers Daimler ist die Diesel-Nachrüstung nun zulässig.
Für bestimmte Mercedes-Fahrzeuge des Herstellers Daimler ist die Diesel-Nachrüstung nun zulässig.

Daimler bietet die Diesel-Nachrüstung nicht selbst an, sondern überlässt dies Nachrüstfirmen. Das KBA hat bisher nur einem einzigen Anbieter die Allgemeine Betriebserlaubnis erteilt, dieses Upgrade durchzuführen: der Dr Pley SCR Technology GmbH in Bamberg.

Diese darf seit dem 6. August entsprechend der Genehmigung des KBA Daimler-Pkw nachrüsten, die u. a. folgende Kriterien erfüllen:

  • Baujahr: 2008 bis 2017
  • Schadstoffklasse: EURO 5
  • Motor: OM651
  • Hubraum: 2143 cm³
  • Motorenleistung: 70 bis 150 kW
  • Typbezeichnung des Stickstoffoxid-Minderungssystems: DPT-SCR-0001-V002/Typ D8

Darunter fallen bestimmte Mercedes-Modelle der E-, C- und V-Klasse und der GLK 220 CDI, ein SUV. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie auf der Webseite des Kraftfahrt-Bundesamts.

Kunden können Kostenzuschuss für Nachrüstung beantragen

Kunden in Schwerpunktregionen können von Daimler für die Diesel-Nachrüstung Zuschüsse in Anspruch nehmen.
Kunden in Schwerpunktregionen können von Daimler für die Diesel-Nachrüstung Zuschüsse in Anspruch nehmen.

Bei der Nachrüstung kommt die sogenannte Selektive Katalytische Reduktion zum Einsatz (SCR): Nachdem der Diesel-Kraftstoff im Motor verbrannt ist, wird der Stoff „Ad Blue“, eine künstlich hergestellte Harnstofflösung, in den nachgerüsteten Katalysator eingeführt. Die Abgase aus der Diesel-Verbrennung werden dadurch gereinigt und die Emissionen von Stickoxiden merklich reduziert – was so manches Fahrzeug vor einem Diesel-Fahrverbot retten dürfte.

Bisher liegen noch keine konkreten Angaben vor, wie viel Dr Pley SCR Technology für den Einbau eines solchen Systems verlangen wird, vierstellige Beträge sind jedoch wahrscheinlich. Es wurde bereits angekündigt, dass Daimler für die Diesel-Nachrüstung finanzielle Zuschüsse von bis zu 3000 Euro pro Fahrzeug bereitstellen wird.

Diese stehen allerdings nur Fahrzeugbesitzern zu, die ihren Erstwohnsitz in einer der von der Bundesregierung definierten Schwerpunktregionen haben. Zudem müssen sie diesen Wohnsitz mindestens seit dem 2. Oktober 2018 innehaben und das betroffene Diesel-Fahrzeug muss bereits vor diesem Stichtag auf sie zugelassen gewesen sein.

Ob Sie die Kriterien erfüllen, um den Zuschuss beantragen zu können, können Sie kostenlos auf der Webseite der Daimler AG prüfen.

Wie die nachgerüstete Abgasreinigungstechnik funktioniert, erfahren Sie in diesem Video:

Das könnte Sie auch interessieren:

Über den Autor

Mathias Voigt (Rechtsanwalt)
Mathias Voigt

Mathias Voigt studierte an der juristischen Faktultät in Rostock und ging anschließend für sein Referendariat nach Nordrhein-Westfalen. Seine anwaltliche Zulassung erhielt er 2013. Seine Interessensschwerpunkte liegen u. a. in den Bereichen Verkehrs- und Strafrecht.

Bildnachweise