Die Einhaltung ausreichenden Abstandes ist im Straßenverkehr von großer Bedeutung, sollen so Auffahrunfälle und andere Schadensereignisse unterbunden werden. Um Verkehrssündern auf die Spur zu kommen, die die geforderten Abstände nicht einhalten, setzen Polizei und Verkehrsbehörden verstärkt auf die Brückenabstandsmessung. Doch wie genau gehen sie dabei vor?
FAQ: Brückenabstandsmessung
Mithilfe von Videokameras wird aus erhöhter Stellung (Brücken) ein bestimmter Streckenabschnitt überwacht. Anhand von Fahrbahnmarkierungen lässt sich der Abstand zwischen Kfz ermitteln.
In der Regel auf Schnellstraßen und Autobahnen, bei denen Brücken oder Erhöhungen Kameras leicht eingesetzt werden können.
Grundsätzlich kann auch die Geschwindigkeit festgestellt werden. Wird eine Überschreitung festgestellt, dient die Brückenabstandsmessung auch der Ahndung von diesem.
Nichteinhaltung des Mindestabstands erhöht die Unfallgefahr
Inhalt
Die Abstandsregelungen der Straßenverkehrs-Ordnung sollen gewährleisten, dass bei dichterem Verkehrsfluss oder unvorhergesehenen Verkehrshindernissen für die Fahrer ausreichend Platz zur Verfügung steht, um noch rechtzeitig vor einem Crash zum Stillstand zu kommen. Dabei richtet sich der einzuhaltende Abstand nicht direkt nach dem tatsächlich benötigten Anhalteweg, sondern vielmehr nach der gefahrenen Geschwindigkeit.
Als Richtwert für den geforderten Abstand wird die Hälfte der gefahrenen Geschwindigkeit in Metern angesetzt. Die Unterschreitung dieser Werte kann die Polizei im Einzelfall im Rahmen einer Brückenabstandsmessung erfassen und ahnden.
Das soll zum einen erzieherische Maßnahme für den jeweiligen Verkehrssünder sein, zum anderen aber auch abschreckend auf andere Verkehrsteilnehmer wirken. Wie andere Verkehrsüberwachungssysteme verfolgt also auch die Abstandsmessung ein präventives Ziel: die Vermeidung von Abstandsverstößen und die damit einhergehende Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Wie funktioniert die Brückenabstandsmessung?
Die Positionierung von Messgeräten auf Brücken hat einen wesentlichen Vorteil: Durch die erhabene Stellung lassen sich auch längere Strecken einfach und weitläufig überblicken. Das ist vor allem bei der Messung der Abstände zwischen den einzelnen Fahrzeugen von Bedeutung, denn: Hier ist eine Messstrecke von mindestens 250 bis 300 Metern vonnöten, um verwertbare Messergebnisse zu erhalten.
Aus diesem Grund und weil die Unterschreitung der Mindestabstände vor allem bei hohen Geschwindigkeiten sehr gefährlich ist, wird die Brückenabstandsmessung fast ausschließlich auf Autobahnen eingesetzt. Die Messbeamten installieren dabei auf dem Brückenkopf eine Kamera, die die herannahenden Fahrzeuge ins Visier nimmt.
Auf der Fahrbahn werden zudem Markierungen gesetzt, die Beginn und Ende der Messstrecke nachvollziehbar fixieren. Bei der Brückenabstandsmessung per Videoabstandsmessanlage (VAMA) kommt zudem eine präzise Stoppuhr zum Einsatz, die an das System gekoppelt ist und in der Aufzeichnung die Zeit festhält.
Hat der Fahrer den Sicherheitsabstand nicht nur vorübergehend, sondern mindestens über eine Strecke von 250 Metern hinweg missachtet, kann dieser Verstoß dank der Brückenabstandsmessung geahndet werden. Der betroffene Fahrer erhält alsbald einen Bußgeldbescheid.
Geschwindigkeitskontrolle per Brückenabstandsmessung
Da die Kenntnis der gefahrenen Geschwindigkeit für die Bewertung der einzuhaltenden Abstände unerlässlich ist, ergibt sich, dass die Brückenabstandsmessung auch Tempoüberschreitungen festhalten kann.
Ist in dem Messbereich eine Geschwindigkeitsbeschränkung angesetzt, kann mithin auch ein Geschwindigkeitsverstoß dank dieser Messung aufdeckt werden. Die Brückenabstandsmessung ist also durchaus nutzbares Allround-Talent im Bereich der Verkehrsüberwachung.