FAQ: Bremsflüssigkeitswechsel
Prinzipiell ja, allerdings ist das nur empfehlenswert, wenn Sie entsprechendes Fachwissen haben. Außerdem ist dafür in der Regel ein spezielles Bremsflüssigkeitswechselgerät erforderlich. Besitzen Sie beides nicht, sollten Sie diesen Teil der Autoreparatur lieber in einer Kfz-Werkstatt vornehmen lassen.
Experten empfehlen, mindestens alle zwei Jahre die Bremsflüssigkeit zu wechseln – sowohl beim Motorrad als auch beim Pkw oder Lkw. In der Regel passiert das bei der regelmäßigen Inspektion, sodass sich die Fahrzeugbesitzer über den Bremsflüssigkeitswechsel kaum Gedanken machen müssen. Schäden an der Bremsleitung können jedoch auch abseits der Durchsicht zu Schwund führen, sodass Sie die Bremsflüssigkeit möglicherweise vorher nachfüllen müssen. Achten Sie hier auf die Kontrollleuchten im Armaturenbrett: Leuchtet das Bremssymbol auf, kann das auf zu wenig Bremsflüssigkeit hinweisen.
In der Regel müssen Sie für einen Bremsflüssigkeitswechsel mit Kosten zwischen 50 und 170 Euro rechnen. Die Preise variieren sowohl nach Werkstatt und Region als auch nach Fahrzeugmodell.
Bremsflüssigkeit ist giftig und ätzend und darf deshalb nicht im normalen Müll oder über die Kanalisation entsorgt werden. Stattdessen muss die Beseitigung durch ein zertifiziertes Entsorgungsunternehmen erfolgen.
Bremsflüssigkeit wechseln: Wie oft ist das notwendig?
Inhalt
Die Bremsen von Kraftfahrzeugen funktionieren mittels Hydraulik: Das Bremspedal (oder der Bremshebel) ist durch einen flüssigkeitsgefüllten Schlauch mit der Radbremse verbunden. Betätigen Sie das Bremspedal, erzeugen Sie Druck, welcher durch die Flüssigkeit weitergeleitet und schließlich auf die Bremse übertragen wird. Das Rad wird daraufhin blockiert und die gewünschte Bremswirkung erzielt.
Jeder Teil des Bremssystems nimmt dabei eine wichtige Rolle ein und sollte deshalb regelmäßig inspiziert und gewartet werden. Dazu gehört es auch, die Bremsflüssigkeit zu wechseln. Diese nimmt nämlich über kurz oder lang Wasser auf. Das geht umso schneller, wenn die Bremsschläuche porös sind, passiert mit der Zeit aber ohnehin. Ein zu hoher Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit ist ein großes Problem, denn bei der Benutzung des Bremssystems kann große Hitze entstehen (insbesondere bei Bremsungen an Abhängen). Das führt dazu, dass das Wasser siedet und sich Dampfblasen im Bremsschlauch bilden. Diese verhindern, dass der Druck, der vom Bremshebel bzw. Bremspedal aufgebaut wird, übertragen werden kann. Das Bremssystem versagt.
Um das zu vermeiden, ist es bei jedem Kraftfahrzeug – egal ob Pkw, Lkw oder Motorrad – wichtig, die Bremsflüssigkeit regelmäßig zu wechseln und zwar spätestens nach zwei Jahren. Mitunter ist das sogar schon früher erforderlich, insbesondere wenn die Bremsschläuche recht alt und porös sind, sodass Feuchtigkeit eindringen kann.
Bremsflüssigkeit prüfen: So geht’s!
Sie können den Zustand Ihrer Bremsflüssigkeit prüfen, indem Sie einen Blick unter die Motorhaube werfen. Suchen Sie nach dem Hauptbremszylinder und öffnen Sie den Behälter. Ist die Bremsflüssigkeit darin grau oder schwarz, muss sie ersetzt werden. Frische Bremsflüssigkeit hingegen sieht meist braun oder gelb aus. (Je nach Marke kann sie aber auch beige, hellrot oder hellblau eingefärbt sein.)
Bei der Gelegenheit können Sie auch gleich die Menge der Bremsflüssigkeit überprüfen. Auf dem Behälter findet sich eine Minimum- und eine Maximummarkierung. Befindet sich der Stand der Flüssigkeit dazwischen, ist alles in Ordnung. Liegt er jedoch bereits unter dem Minimum, müssen Sie Bremsflüssigkeit nachfüllen. Das können Sie selbst tun, achten Sie aber darauf, nur die Bremsflüssigkeit zu verwenden, die der Hersteller Ihres Fahrzeugs vorgibt.
Füllen Sie sie außerdem nur nach, wenn die Flüssigkeit im Auto noch frisch ist. Ist diese bereits alt, sollten Sie keine frische nachgießen, sondern die gesamte Bremsflüssigkeit wechseln.
Der Bremsflüssigkeitswechsel erfordert Fachwissen und ein Spezialgerät
Die Bremsflüssigkeit zu wechseln, ist nicht so einfach, wie es sich vielleicht anhört. Dazu muss zunächst die gesamte alte Bremsflüssigkeit abgepumpt werden, was bei manchen Fahrzeugmodellen nicht ohne Spezialgerät funktioniert. Nach Auffüllen der neuen Bremsflüssigkeit muss außerdem eine Entlüftung des Systems erfolgen, was nicht ohne Fachwissen durchgeführt werden sollte. Passiert hier nämlich ein Fehler, kann der Druck im Bremsschlauch nicht aufgebaut werden und das Bremssystem versagt.
Des Weiteren sollten Sie beachten, dass Bremsflüssigkeit giftig und stark ätzend ist. Sie darf also auf keinen Fall auf die Haut oder den Autolack geraten und muss in einer Spezialanlage entsorgt werden. Da dies das ganze Verfahren verkompliziert, wird vor allem Laien geraten, dass sie lieber eine Fachwerkstatt aufsuchen, anstatt dass sie die Bremsflüssigkeit selbst wechseln. Der Preis dafür hängt vom Modell des Fahrzeugs, aber auch von der Werkstatt und der Region ab und bewegt sich in der Regel zwischen 50 und 170 Euro.