Ein bundesweiter Blitzmarathon findet seit 2012 fast jährlich in den deutschen Bundesländern statt. Temposünder sollen gestoppt und zur Rechenschaft gezogen werden. Dazu setzt die Polizei mobile Blitzer an unterschiedlichen Standorten ein.
FAQ: Blitzmarathon
Es handelt sich dabei um einen deutschlandweiten Aktionstag, an dem verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden.
Der Blitzmarathon soll auf die erhöhte Unfallgefahr durch Tempoverstöße hinweisen.
Die Teilnahme am Blitzmarathon ist freiwillig. So kam es in der Vergangenheit schon vor, dass einige Bundesländer nicht an diesem teilgenommen haben.
Worum handelt es sich beim Blitzmarathon?
Inhalt
Der umgangssprachliche “Blitzermarathon” fand seinen Anfang am 10. Februar 2012 als Kampagne von Nordrhein-Westfalen. Unter dem Thema “Brems Dich – rette Leben!” sollte vermehrt gegen Raser vorgegangen werden.
Beim Blitzmarathon handelt es sich um eine meistens eintägige Aktion der Polizei. Die Beamten wählen für die mobilen Blitzer Standorte aus, die als Unfallschwerpunkte gelten oder von Anwohnern direkt bei der Polizei gemeldet wurden.
Werden Verkehrsteilnehmer dabei erwischt, dass Sie zu schnell unterwegs waren, droht ein Bußgeld von bis zu 950 Euro, ein bis zwei Punkte in Flensburg sowie ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten.
Nachdem zunächst am ersten 24h-Blitzmarathon nur NRW teilnahm, zogen im Laufe der nächsten Jahre andere Bundesländer mit. Der dritte Blitzmarathon wurde in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und sogar in den Niederlanden durchgeführt.
Im Mai 2013 wurde dann der Beschluss in Hannover verabschiedet, für den Blitzmarathon länderübergreifende Messstellen einzurichten. Bereits im Oktober des gleichen Jahres erfolgte dann der erste bundesweite Blitzmarathon in Deutschland.
Welche Radarfallen und Blitzer setzt die Polizei ein?
Generell werden mobile Blitzer beispielsweise in Berlin eingesetzt. Dazu nutzt die Polizei Streifenwagen sowie zivile Fahrzeuge zur Radarmessung. Unter anderem werden beim Blitzmarathon in Bayern Geschwindigkeitsmessungen mit und ohne Anhalten des Rasers durchgeführt.
Außerdem setzen die Polizeibeamten Laserpistolen beim Blitzmarathon beispielsweise in Hamburg ein. Geschulte Messbeamte müssen die Laserpistole direkt auf einen fixen Punkt des Fahrzeugs richten, um korrekte Messergebnisse zu erhalten.
Daneben messen auch die stationären Blitzer weiterhin Temposünder. Stationäre Geschwindigkeitsmessgeräte haben allerdings den Nachteil, dass sie einen festen Standort haben. Mobile Blitzer können individuell an jeder Straße aufgestellt werden. Dies hat den Vorteil, dass Raser die Geschwindigkeitskontrolle nicht vorhersehen können.
Blitzmarathon: Die Standorte sind vielfältig
Die Standorte beim Blitzmarathon werden in der Regel vorab von der zuständigen Polizei des jeweiligen Bundeslandes im Internet bekanntgegeben. Dies ist unter anderem auch beim Blitzmarathon in Hessen der Fall. Regelmäßig gibt es allerdings auch das eine oder andere Bundesland, welches die Liste zum Blitzmarathon nicht vorab preisgibt.
Geblitzt wird sowohl innerorts als auch beim Blitzmarathon auf der Autobahn. Bei letzterem setzt die Polizei vermehrt die Geschwindigkeitsmessung durch Nachfahren ein. Mit zivilen Fahrzeugen fahren die Beamten hinter dem zu messenden Kfz hinterher und zeichnen mit einem speziellen Gerät sein Tempo auf, um ihn anschließend damit zu konfrontieren.
Am Blitzmarathon 2016 nahmen sechs Bundesländer nicht teil. Als Begründung führten sie den zu hohen Mehraufwand und andere Verpflichtungen an. 2017 war die Resonanz zum Blitzmarathon sogar noch geringer. Unter anderem wurden keine Blitzer in NRW, Niedersachsen und Berlin aufgestellt.
Insgesamt sagten 2017 allerdings gleich neun Bundesländer die Teilnahme an dem Projekt ab. Dadurch kann natürlich der Ursprungsgedanke, im Rahmen von 24 Stunden beim Blitzmarathon auf die Thematik der Geschwindigkeitsüberschreitung aufmerksam zu machen, nicht mehr verfolgt werden.
Übrigens: Mobile Blitzer, beispielsweise im Saarland, werden u. a. durch Blitzermeldungen im Radio angekündigt. Als Privatpersonen einen Radarwarner oder Blitzer-Apps zu nutzen, ist illegal und wird sanktioniert. Werden Sie mit der Software erwischt, droht ein Bußgeld von 75 Euro sowie ein Punkt in Flensburg.