Babyschale fürs Auto: Sicherheit für die Kleinsten

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Bereits wenige Tage nach ihrer Geburt steht für die meisten Kinder die erste Autofahrt an. Dabei ist die Heimfahrt aus dem Krankenhaus nur eine von wenigen Strecken, die Neugeborene zurücklegen müssen. Schließlich hat der neue Erdenbürger mit Arzt- und Familienbesuchen einen vollen Terminkalender. Worauf es bei der Verwendung einer Babyschale ankommt, erfahren Sie hier.

FAQ: Babyschale

Was ist eine Babyschale?

Dabei handelt es sich um einen speziellen Kindersitz für Neugeborene. Diese befinden sich darin in einer halb liegenden Position.

Wie lange kann eine Babyschale verwendet werden?

Die Babyschale sollte möglichst lange genutzt werden. Daher raten Experten erst zu einem Wechsel, wenn der Kopf aus der Schale herausragt oder die Füße die Rückenlehne erreichen.

Darf die Babyschale auf dem Beifahrersitz montiert werden?

Ja, allerdings muss bei einer rückwärtsgerichteten Babyschale der Airbag deaktiviert werden.

Was besagt der Gesetzgeber zum Kindersitz für ein Baby?

Baby an Bord! Im Auto ist die Babyschale für Neugeborene in der Regel Pflicht.
Baby an Bord! Im Auto ist die Babyschale für Neugeborene in der Regel Pflicht.


Bei der Babyschale handelt es sich um einen speziellen Kindersitz, welcher den sicheren Transport von Neugeborenen im Auto gewährleistet. Dabei werden die Kleinen in einer halb liegenden Position entgegen der Fahrtrichtung transportiert, was insbesondere bei einem Unfall dem Schutz des empfindlichen Nackenbereiches dient.

Die Verwendung von einem Kinder- bzw. Babysitz für das Auto ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Zu Sicherungspflicht für Kinder heißt es in § 21 Straßenverkehrs-Ordnung (StVO):

Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, die kleiner als 150 cm sind, dürfen in Kraftfahrzeugen auf Sitzen, für die Sicherheitsgurte vorgeschrieben sind, nur mitgenommen werden, wenn Rückhalteeinrichtungen für Kinder benutzt werden […].

Darüber hinaus müssen eine Babyschale oder ein Kindersitz bestimmte Richtlinien und Normen erfüllen. Aktuell sind in Deutschland nur Rückhalteeinrichtungen erlaubt, die über eine Zulassung nach UN ECE Reg. 129 oder UN ECE Reg. 44 verfügen. In Zukunft sollen allerdings ausschließlich auf die Norm nach UN ECE Reg. 129 umgestellt werden. Diese sieht insbesondere vor, dass Kinder bis zum Alter von 15 Monaten entgegen der Fahrtrichtung transportiert werden.

Die Einführung der UN ECE Reg. 129 haben sich die gesetzlichen Anforderungen der Kindersitzpflicht im Allgemeinen erhöht. Die Regelung soll auch dazu beitragen, dass der Wechsel von der Babyschale auf einen größeren Kindersitz nicht zu früh erfolgt.

Worauf sollten Sie bei Verwendung einer Babyschale achten?

Im Auto sollte der Babysitz am besten auf der Rückbank montiert werden.
Im Auto sollte der Babysitz am besten auf der Rückbank montiert werden.

Idealerweise sollten Sie Ihr Baby samt Autositz auf dem sichersten Platz im Fahrzeug unterbringen. Diese befindet sich bei den meisten Autos auf der Mitte der Rückbank. Allerdings eignet sich dieser bei vielen Modellen nicht für die Montage einer Babyschale oder eines Kindersitzes.

Experten raten daher dazu, die Rückhalteeinrichtung auf der Rückbank hinter dem Beifahrer zu befestigen. Dies hat mehrere Vorteile: Zum einen ist bei Verkehrsunfällen häufiger die Fahrerseite betroffen, zum anderen erleichtert die rechte Fahrzeugseite den Ausstieg, da sich hier in der Regel der Bürgersteig befindet.

Nicht selten wird auch der Beifahrersitz als Standort der Babyschale gewählt. Eltern begründen diese Wahl in der Regel damit, dass sie so jederzeit ein Auge auf ihren Sprössling werfen und bei Problemen schnell eingreifen können. Genau dies kann zu erheblichen Risiken bei der Verkehrssicherheit führen, denn für Autofahrer muss der fließende Verkehr oberste Priorität haben. Zudem darf eine rückwärtsgerichtete Babyschale nur auf dem Beifahrersitz installiert werden, wenn der Airbag deaktiviert ist.

Tipp: Auch im Flugzeug kann eine Babyschale Verwendung finden. Lesen Sie hier wichtige Tipps zu Flugreisen mit Baby.

Achtung! In den ersten drei Lebensmonaten sollten Säuglinge nur für maximal 20 Minuten in einer Babyschale liegen, da die Schalenform eine Belastung der Wirbelsäule darstellen kann. Daher ist von längeren Ausflügen in der Babyschale abzuraten. Lassen sich längere Autofahrten in den ersten Lebensmonaten nicht vermeiden, sollten Eltern daher auf sogenannte Babywannen mit ECE-Siegel zurückgreifen. Diese werden quer zur Fahrtrichtung auf der Rückbank montiert.

Welchen Kindersitz benötigen Sie nach der Babyschale?

Wird es in der Schale zu eng, braucht das Baby einen richtigen Kindersitz.
Wird es in der Schale zu eng, braucht das Baby einen richtigen Kindersitz.

Ist Ihr Kind für die Babyschale zu groß oder zu schwer, muss ein geeigneter Autositz für das Baby her. Dabei gilt allerdings der Grundsatz, dass die Babyschale solange genutzt werden sollte, wie dies möglich ist. Denn die Sitzposition entgegen der Fahrtrichtung ist für Babys besonders sicher und darüber hinaus bietet die kompakte Bauweise einen besonders guten Halt.

Daher sollte der Wechsel auf einen Kindersitz erst dann erfolgen, wenn der Scheitelbereich über den Rand der Babyschale hinausragt oder die Füße die Rücklehne des Autositzes berühren. Eltern sollten sich dabei nicht durch vermeintliche Altersangaben in die Irre führen lassen. Ausschlaggebend für die Verkehrssicherheit von Kindern in entsprechenden Autositzen sind nämlich vor allen das Gewicht und die Körpergröße.

Ist das Kind aus der Babyschale herausgewachsen, folgt der erste richtige Kindersitz in dem der Nachwuchs auch eine Sitzposition einnimmt. In der Regel ist ein solcher Kindersitz ab einem Körpergewicht von 9 kg vorgesehen. Die Ausstattung besteht dabei aus einer dicken Polsterung und einem stramm sitzenden Gurtsystem, welche für im Falle eines Unfalls für Halt und Schutz sorgen.

Beim Kauf eines Kindersitzes haben Eltern abhängig vom Fahrzeug die Qual der Wahl. So sind unter anderem verschiedene Gurtsysteme (3- oder 5-Punktgurt) und Befestigungsmöglichkeiten (mit dem Sicherheitsgurt oder Isofix) auf dem Markt erhältlich. Nicht zuletzt besteht auch die Möglichkeit, Kinder über die Babyschale hinaus entgegen der Fahrtrichtung zu transportieren. Die entsprechenden Modelle werden als Reboarder bezeichnet.

Bei einer solchen Auswahl fällt die Entscheidung häufig schwer. Daher können die Ergebnisse von Crash-Tests eine große Hilfe sein. Um eine möglichst objektive Einschätzung zu erhalten, sollten Sie aber verschiedene Quellen zu Rate ziehen und deren Testverfahren vergleichen.

Worauf ist beim Kauf einer Babyschale zu achten?

Vor dem Kauf sollten Sie die Montage einer Babyschale im eignen Auto testen.
Vor dem Kauf sollten Sie die Montage einer Babyschale im eignen Auto testen.

Mit dem Kauf einer Babyschale sollten sich werdende Eltern bereits vor der Geburt eingehend beschäftigen, denn nicht immer passen das gewünschte Modell und das eigene Auto auch zusammen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich vorab auf den Internetseiten der Kindersitz-Hersteller zu informieren. Häufig können Sie sich dort auch die für Ihren Fahrzeugtyp passenden Autositze anzeigen lassen.

Darüber hinaus raten Experten zum Gang in Fachgeschäfte. Neben der umfassenden Beratung besteht dort in der Regel die Möglichkeit, den Baby-Kindersitz im eigenen Auto auszuprobieren. So können Sie die Handhabung und Montage direkt testen.

Besitzen Sie selbst mehrere Fahrzeuge oder ist vielleicht hin und wieder ein Ausflug im Wagen der Großeltern geplant, sollten Sie auch die Kompatibilität mit diesen Autos berücksichtigen. Um bei Fahrzeugwechseln das Risiko für mögliche Fehler bei der Montage zu verringern, können Sie auf einen Kindersitz bzw. eine Babyschale mit Isofix zurückgreifen.

Bei Isofix handelt es sich um ein Befestigungssystem für Kindersitze im Auto. Dabei gehen die Rückhalteeinrichtung und die Fahrzeugkarosserie eine starre Verbindung ein, sodass im Falle eines Unfalls die Babyschale nicht verrutschen kann.

Video: Wann ist ein Kindersitz Pflicht?

In diesem Video erfahren Sie, bis wann die Kindersitzpflicht im Auto gilt.
In diesem Video erfahren Sie, bis wann die Kindersitzpflicht im Auto gilt.

Über den Autor

Murat Kilinc (Rechtsanwalt)
Murat Kilinc

Murat Kilinc studierte Jura an der Uni Bremen. Sein Referendariat führte ihn in den Landgerichtsbezirk Verden sowie das OLG Celle. Seine Zulassung als Anwalt erhielt er 2014. Seit 2018 ist er zudem Fachanwalt für Verkehrsrecht und befasst sich umfassend mit diesem Rechtsgebiet.

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