An zahlreichen Kreuzungen regeln Lichtzeichenanlagen den Verkehrsfluss. Die Missachtung des Rotlichts kann durch den kreuzenden Verkehr die Unfallgefahr wesentlich erhöhen. Aus diesem Grund setzen Polizei und Kommunen verstärkt auf Ampelblitzer, die Verkehrssündern auf die Schliche kommen und die Ahndung solch schwerer Verkehrsverstöße möglich machen sollen.
Wichtige Informationen zu spezifischen Ampelblitzern
FAQ: Ampelblitzer
Meist befinden sich an der Haltelinie und im Bereich der Kreuzung Induktionsschleifen unter der Fahrbahn. So kann festgestellt werden, ob ein Kfz bei Rot über die Ampel gefahren ist oder nur über die Haltelinie rollte (Haltelinienverstoß).
Ja, Ampelblitzer können häufig auch Geschwindigkeitsverstöße feststellen.
In der Regel handelt es sich um stationäre Blitzer.
Wie funktionieren die Blitzer an der Ampel?
Inhalt
Die überwiegende Mehrheit der Ampelblitzer ist als stationäres Messgerät fest im Kreuzungsbereich installiert. Dabei gibt es jedoch nicht nur die altbekannten Starenkästen, sondern auch immer modernere Modelle wie die Blitzersäulen, die mit mehreren Kameras ausgestattet sind.
Stationäre Ampelblitzer folgen dabei in aller Regel demselben technischen Aufbau: Unter der Fahrbahndecke ist mindestens eine Induktionsschleife verlegt. Diese reicht in der Regel von der Haltelinie bis zur Höhe der Ampelmasten.
Induktionsschleifen sind einfache Drahtschleifen, die als Spulen mit eigenem Magnetfeld fungieren. Wenn sich ein metallischer Gegenstand in der Nähe dieser Spule befindet – in unserem Fall ein Fahrzeug – verändert sich dadurch das Magnetfeld und damit einhergehend auch der Stromfluss (veränderte Selbstinduktivität). Diesen registriert der Ampelblitzer, der mit der Induktionsschleife und der Ampelschaltung verbunden ist.
Wann blitzt ein Ampelblitzer?
Überfährt ein Autofahrer die Induktionsschleife, ändert sich durch das metallische Fahrzeug das Magnetfeld in der Spule. Registriert der Ampelblitzer zudem, dass die Ampel bereits auf Rot geschaltet war, kann er aus beiden Datensätzen schließen, dass ein Rotlichtverstoß vorliegt.
Eine Kamera in dem Messgerät löst dann beim Überfahren der Haltelinie aus, der Fahrzeugführer wird frontal ein erstes Mal bei roter Ampel geblitzt. Doch Autofahrer werden von solch einem Rotblitzer regelmäßig zweimal geblitzt. Der zweite Blitz löst dabei nach unterschiedlichen Maßstäben aus:
- Entweder ist im Gefahrenbereich der Kreuzung eine weitere Induktionsschleife verlegt oder
- dem Ampelblitzer ist eine feste Zeit vorgegeben, nach der das zweite Bild geschossen wird.
Beide Varianten sollen anschließend ermöglichen, den Sachverhalt im Einzelfall zu werten: Ist der Fahrzeugführer in den Gefahrenbereich der Kreuzung eingefahren? Hat er diesen gar verbotswidrig durchfahren? Oder hat er nur die Haltelinie überfahren und ist vor Einfahrt in die Kreuzung zum Stillstand gekommen? Letzteres kann dem Betroffenen zugute gehalten werden, da so keine Gefährdung vorlag.
An der Ampel geblitzt: Auch Geschwindigkeitsmessung möglich!
Viele Ampelblitzer können nicht nur Rotlichtverstöße ahnden, sondern eben auch Geschwindigkeitsüberschreitungen.
Sind zwei Induktionsschleifen im Kreuzungsbereich verlegt, kann diese auch unabhängig von der Ampelschaltung geprüft werden, indem die Zeit zwischen dem Überfahren der ersten und der zweiten Spule ermittelt wird. Aus der Zeit und der zurückgelegten Wegstrecke lässt sich die gefahrene Geschwindigkeit ermitteln.
Aber auch wenn der Blitz nur bei roter Ampel auslöst, ermöglichen ggf. die beiden erstellten Blitzerfotos die Rekonstruktion der Geschwindigkeit des Fahrzeugs.
Ich bin bei grün über die weiße Ampelmarkierung gefahren, beim überqueren des letzten Drittels über die Kreuzung hat es einmal geblitzt. Ist das eine Geschwindigkeitsmessung gewesen, und wenn ja, wird die Geschwindigkeitsübertretung in solchem Gefahrenbereich strenger geahndet wenn sie auch nur gering ist?