Die Gründe für zu dichtes Auffahren können vielfältig sein: Zeitdruck wegen eines wichtigen Termins, Ungeduld oder eine generelle eher riskante Fahrweise im Straßenverkehr. Dieses Verhalten erhöht das Risiko eines Verkehrsunfalls allerdings deutlich – nicht nur beim Drängler, sondern auch beim Bedrängten. Um Abstandsverstöße entsprechend ahnden zu können, greifen Behörden zum Mittel der Abstandskontrolle.
Bußgeldkatalog Abstand – Pkw
Bußgeldkatalog Abstand – Lkw
| Vergehen | Bußgeld | Punkte | Lohnt ein Einspruch? |
|---|---|---|---|
| Erforderlicher LKW-Abstand von 50 Metern wurde nicht eingehalten, Fahrer war schneller als 50 km/h und führte einen LKW mit über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht | 80 Euro | 1 | Hier prüfen ** |
| Erforderlicher LKW-Abstand von 50 Metern wurde nicht eingehalten, Fahrer war schneller als 50 km/h und führte ein kennzeichnungspflichtiges Fahrzeug über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht bzw. einen Omnibus mit Fahrgästen | 120 Euro | 1 | Hier prüfen ** |
Bußgeldrechner: Abstand nicht eingehalten
Wurde in einer Abstandskontrolle festgestellt, dass Sie einen zu geringen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug eingehalten haben, droht nun ein Bußgeldbescheid. Welche Sanktionen dieser voraussichtlich bereithält, können Sie mit folgendem Rechner prüfen.
FAQ: Abstandskontrolle
Typisch ist die sog. Brückenabstandsmessung. Mithilfe von Kameras auf Autobahnbrücken wird der Verkehr überwacht. Durch Markierungen auf der Fahrbahn lässt sich dann der Abstand feststellen.
Ja, durch eigens in das Polizeiauto verbaute Messgeräte kann die Abstandskontrolle aus dem fahrenden Auto durchgeführt werden.
Mehr Abstand für mehr Sicherheit
Inhalt
Fährt ein Drängler zu dicht auf, führt das nicht nur zu Stress beim Vorausfahrenden, sondern auch zu einer höheren Fehleranfälligkeit. Das Risiko eines Unfalls steigt dementsprechend. Insbesondere auf der Autobahn, wo in der Regel mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird, können die Konsequenzen fatal sein, erhöht sich das Unfallrisiko doch ohnehin schon bei erhöhten Geschwindigkeiten.
Die Abstandskontrolle, die von Messbeamten bzw. von der Polizei durchgeführt wird, soll nicht nur die Ahndung von Verstößen gegen ausreichenden Sicherheitsabstand ermöglichen, sondern auch zur Prävention dienen.
Welcher Mindestabstand eingehalten werden sollte, ist in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), zumindest im Falle von Pkw, nur grob geregelt. § 4 StVO besagt:
Der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug muss in der Regel so groß sein, dass auch dann hinter diesem gehalten werden kann, wenn es plötzlich gebremst wird.
Der Bußgeldkatalog folgt allerdings einer eigenen Bemessungsgrundlage: Dem halben Tachowert. Was genau hat es damit auf sich und wie wirkt er sich auf eine Abstandskontrolle aus?
Welcher Sicherheitsabstand muss eingehalten werden?
Da sich der Bremsweg bei höherer Geschwindigkeit verlängert, ist grundsätzlich darauf zu achten, dass ausreichend Zeit bleibt, das Fahrzeug rechtzeitig anhalten zu können, wenn das spontan notwendig ist. Höhere Geschwindigkeiten erfordern dementsprechend einen größeren Abstand zum Vorausfahrenden.
Als Richtwert innerhalb geschlossener Ortschaften gilt, dass der Abstand so weit sein sollte wie die Strecke, die Sie in einer Sekunde zurücklegen. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h bedeutet das einem Abstand von 15 Metern oder als grobe Orientierung drei Fahrzeuglängen.
Der Richtwert außerhalb geschlossener Ortschaften beläuft sich auf die in zwei Sekunden überbrückte Strecke bzw. auf den halben Tachowert. Fahren Sie etwa 100 km/h, sollte der Sicherheitsabstand demnach 50 Meter betragen.
Wie funktioniert die Abstandskontrolle auf der Autobahn?
Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten, wie eine Abstandskontrolle durchgeführt werden kann. In der Regel kommt entweder die Brückenabstandsmessung oder die Messung aus einem Polizeiauto heraus zum Einsatz.
Abstandskontrolle bei stationärer Videoüberwachung
Bei der stationären Videoüberwachung ist eine Kamera an einer Brücke angebracht, von der aus sie einen in der Regel etwa 700 Meter langen Streckenabschnitt der Autobahn überwacht. Zusätzlich wird neben der Fahrbahn ein Blitzer installiert.
Messbeamte beobachten über einen Monitor den Verkehr und lösen den Blitzer manuell aus, wenn sie vermuten, dass ein Fahrzeug den Mindestabstand unterschreitet. Auf dem Blitzerfoto wird das Kfz-Kennzeichen abgebildet, mit dem der Fahrzeughalter ermittelt werden kann. Auch ist der Fahrer auf dem Foto zu sehen, was einen späteren Abgleich ermöglicht, falls eine Fahrerermittlung notwendig werden sollte.
Der von der Kamera erfasste Bereich der Fahrbahn wird mit Markierungen versehen, die auch Messlinien genannt werden. Erreicht ein Auto so eine Markierung, fertigt die Kamera jeweils ein Bild an, wodurch der Abstand und die Geschwindigkeit ermittelt werden können.
Dieses System der Abstandsmessung funktioniert nicht vollautomatisch, da in der Regel zwei Messbeamte eingesetzt werden. Das kann eine Fehlerquelle darstellen. Wollen Sie nach einer Ihrer Meinung nach fehlerhaften Abstandskontrolle das anfallende Bußgeld abwenden, sollten Sie sich im Zuge eines Einspruchs gegen den Bußgeldbescheid vergewissern, dass das Referenz-Video der Kamera vorliegt. Weitere aufgenommene Fotos können Sie einsehen, indem Sie Akteneinsicht beantragen.
Abstandskontrolle aus dem fahrenden Polizeiauto
Eine andere Möglichkeit, Daten durch eine Abstandskontrolle zu erheben, ist die Messung durch einen Sensor, der sich in einem fahrenden Polizeiauto befindet.
Hierbei zeichnet ein Abstandsmesser ein Video der vorbeifahrenden Fahrzeuge auf und misst zeitgleich deren Abstand und Geschwindigkeit. Der Vorteil dieser Methode ist, dass ein einzelner Autofahrer über eine längere Zeit beobachtet werden kann als das bei der Brückenabstandsmessung möglich ist.
Stellt die Polizei einen Abstandsverstoß fest, wird der Fahrer häufig direkt auf einen Rastplatz geleitet. Hier kann er das aufgezeichnete Video ansehen, sich nach Wunsch zum Vorwurf äußern und erfahren, welche Sanktionen der Verstoß voraussichtlich nach sich ziehen wird.
Treten bestimmte Winkelveränderungen zwischen Fahrzeug und Sensor auf, kann es unter Umständen zu einer Verfälschung des Ergebnisses der Abstandskontrolle kommen. Insbesondere bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten der vorbeifahrenden Autos kann die Dauer einer zu geringen Abstandseinhaltung unter Umständen nicht zuverlässig erfasst werden.
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