Unfallanalyse: Den Vorgang nachstellen

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Unfälle sind eine Sache von Sekunden. Während in einem Augenblick noch alles in Ordnung ist, liegt im nächsten ein Schaden vor. Da ist es auch nicht verwunderlich, wenn das Gedächtnis den Unfallhergang nicht in jedem Detail reproduzieren kann. Um die Umstände, unter denen es zu dem Unglück kam, besser nachstellen zu können, gibt es die Unfallanalyse.

FAQ: Unfallanalyse

Wozu dient die Unfallanalyse?

Mithilfe der Unfallanalyse wird der Unfall möglichst realitätsnah rekonstruiert, u. a. um zu klären, wer ihn verschuldet hat.

Auf welche Methoden greifen die Gutachter hierfür zurück?

Bei der Unfallanalyse werden z. B. Fotos vom Unfallgeschehen und Aussagen der Beteiligten und Zeugen einbezogen. Auch die Unfallfahrzeuge selbst werden untersucht. In schwierigen Fällen untersuchen Gutachter auch den Unfallort, etwa auf Reifenspuren, Straßen- und Sichtverhältnisse.

Wann benötige ich eine Unfallanalyse?

Die Unfallanalyse spielt vor allem dann eine Rolle, wenn der Unfallhergang und folglich auch die Schadensregulierung zwischen den Beteiligten strittig sind.

Die Mittel der Unfallanalyse

Die Unfallanalyse versucht den Unfall so genau wie möglich zu rekonstruieren.
Die Unfallanalyse versucht den Unfall so genau wie möglich zu rekonstruieren.

Um einen Unfall möglichst nah an der Realität zu rekonstruieren, verwendet die Unfallanalytik verschiedene Hilfsmittel. Zum einen stützt sie sich auf die Aussagen der Beteiligten. Wenn Einigkeit über den Hergang des Unfalls herrscht , reicht das meist schon aus, um ein aussagekräftiges unfallanalytisches Gutachten auszustellen.

Zum anderen sammeln die Sachverständigen anhand von Bildern und Unfallortbegehungen sekundäre Informationen zum Unfall. Solche sind zum Beispiel Reifenspuren auf dem Asphalt, Profiltiefen an den Reifen der Fahrzeuge usw.

Mit den Daten, Bildern und Eindrücken beginnt dann die Unfallauswertung. An dessen Ende steht das Kfz-Gutachten, das auf der Grundlage physikalischer Betrachtungen den Hergang des Unfalls beschreibt.

Wer braucht ein Gutachten?

Vor Gericht hat das Gutachten der Unfallanalyse viel Gewicht.
Vor Gericht hat das Gutachten der Unfallanalyse viel Gewicht.

Eine präzise Nachstellung des Unfalls ist nicht immer notwendig. Doch gibt es Fälle, in denen die Beurteilung durch einen neutralen Dritten auf Basis nachvollziehbarer Berechnungen die einzige Möglichkeit darstellt, eine strittige Schuldfrage zu klären. Dann wird eine Simulation benötigt.

Somit ist ein Gutachten für jeden interessant, der mit einer uneindeutigen Unfallsituation konfrontiert ist und wenn der Unfallgegner ungerechtfertigter Weise eine Mitschuld abstreitet. Kommt es dann zu einer gerichtlichen Verhandlung, wird meist ein Sachverständiger beauftragt.

Gerichte akzeptieren in der Regel nur Gutachten, die sie selber bei einem vereidigten Gutachter in Auftrag gegeben haben oder deren Kompetenz sie anerkennen.

Je nachdem, wie die Datenlage beschaffen ist, wie umfangreich die Bilder und Aussagen sind und wie kompliziert der Fall im Allgemeinen ist, reicht es für die Unfallanalyse den Vorfall anhand der Daten zu rekonstruieren. Bei schwierigeren Fällen kommt es zu einer Begehung des Unfallortes. Dort werden dann weitere Untersuchungen durchgeführt.

Untersuchungsgegenstände bei der Unfallanalyse:

  • Zustand der Straße
  • Zustand der am Unfall beteiligten Fahrzeuge
  • Anzeichen von Verhinderungsmaßnahmen, wie Spuren vom Versuch das Fahrzeug zum Halten zu bringen

Wir erklären die häufigsten Unfallursachen

Video: Das sind die häufigsten Unfallursachen!
Video: Das sind die häufigsten Unfallursachen!

Aussagen der Unfallanalyse

Da für die Unfallrekonstruktion auch Software eingesetzt wird, kann die Unfallanalyse eine Vielzahl von Aussagen machen, die bei der Frage nach dem Hergang, der Schuld und ob ursächliche Mängel vorliegen, oft eine eindeutige Aussage liefern. Zentral sind dabei verschiedene Größen oder Aussagen, die für eine Verhandlung der Schuldfrage und eines Schadensersatzanspruches maßgeblich sein können.

Bilder, Aussagen und Zeichnungen vom Ort sind die Basis der Unfallanalyse.
Bilder, Aussagen und Zeichnungen vom Ort sind die Basis der Unfallanalyse.

Die zentrale Aufgabe der Unfallrekonstruktion ist es ein Modell vom Unfall zu erschaffen, anhand dessen klar der Verursacher bzw. die Verteilung der Schuld zu erkennen ist. Diese Modelle können von einfachen Zeichnungen mit einer Draufsicht auf den Unfallort reichen, bis zu elaborierten Simulationen, die versuchen den gesamten Ablauf graphisch darzustellen.

Damit soll die Analyse auch eine Aussage über die Vermeidbarkeit des Unfalls treffen können. Wenn die räumlichen Verhältnisse zwischen den Unfallgegnern nachgestellt wurden, kann meist eine Aussage darüber gemacht werden, ob und wie der Unfall vermeidbar gewesen wäre.

Nicht nur kann das eine Rolle bei der Beurteilung der Schuldfrage spielen, sondern hilft auch bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit. So können auch Personenschäden nachgestellt werden. Bei diesen ist es nicht immer leicht zu sagen, welche direkt vom Unfall herrühren. Eine professionelle Unfallanalyse kann die Verkehrssicherheit in Zukunft verbessern.

Über den Autor

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Cynthia W.

Cynthia ist seit 2016 Online-Redakteurin bei bussgeldkataloge.de. Mit einem umfangreichen Hintergrundwissen zu Rechtsthemen und der Fähigkeit, komplexe rechtliche Konzepte verständlich zu erklären, unterstützt sie unser Redaktionsteam bei der Erstellung von informativen und spannenden Artikeln rund ums Verkehrsrecht.

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