Überholvorgänge sind wohl für die meisten Autofahrer Teil ihrer täglichen Routine. Viele achten während eines Überholmanövers allerdings nicht auf die Tachoanzeige ihres Fahrzeugs und liegen dadurch von Zeit zu Zeit über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Aber kann man beim Überholen überhaupt geblitzt werden? Dieser Frage gehen wir im Ratgeber auf den Grund.
Bußgeldtabelle: Beim Überholen geblitzt (innerorts)
Bußgeldtabelle: Beim Überholen geblitzt (außerorts)
Bußgeldrechner: Geblitzt beim Überholen?
Wurden Sie beim Überholen auf der Gegenfahrbahn geblitzt und fragen sich nun, welche Sanktionen aus dem Bußgeldkatalog auf Sie zukommen? Dank unserem kostenlosen Bußgeldrechner müssen Sie nicht erst abwarten, bis der entsprechende Bußgeldbescheid in Ihrem Briefkasten landet. Füllen Sie einfach die nachstehenden Felder aus und klicken die zutreffenden Angaben an, schon haben Sie innerhalb weniger Sekunden Klarheit.
FAQ: Beim Überholen geblitzt worden
Halten Sie sich während eines Überholvorgangs nicht an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit, können Sie tatsächlich geblitzt werden.
Mittlerweile existieren spezielle Blitzersäulen, die bis zu vier Fahrspuren auf einmal überwachen können. Kam eine solche zum Einsatz, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Blitzer ein fehlerhaftes Ergebnis anzeigt.
Der Bußgeldkatalog sieht sowohl Bußgelder als auch Punkte in Flensburg sowie Fahrverbote vor, wenn Sie es beim Überholen mit der zulässigen Maximalgeschwindigkeit nicht allzu genau genommen haben. Die konkreten Sanktionen finden Sie ab hier.
Kann man beim Überholen geblitzt werden oder nicht?
Inhalt
Es steht außer Frage, dass Sie als Autofahrer beschleunigen müssen, wenn Sie planen, ein anderes, langsameres Kfz zu überholen. Schließlich sollten Sie sich so kurz wie möglich auf der linken Fahrbahn aufhalten, um den Gegenverkehr nicht zu behindern oder sogar zu gefährden. Die Vorschriften zum korrekten Überholen hält § 5 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) fest. In Absatz 2 des genannten Paragraphen heißt es:
Überholen darf nur, wer übersehen kann, dass während des ganzen Überholvorgangs jede Behinderung des Gegenverkehrs ausgeschlossen ist. Überholen darf ferner nur, wer mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als der zu Überholende fährt.“
Auch wenn die StVO ein beträchtlich höheres Tempo als das des zu überholenden Fahrzeugs vorschreibt, bedeutet dies nicht, dass bei einem Überholvorgang die Vorgaben zur erlaubten Maximalgeschwindigkeit außer Kraft gesetzt sind! Dementsprechend können Sie als Kraftfahrer durchaus beim Überholen geblitzt werden, wenn Sie schneller unterwegs sind als gestattet.
Beim Überholen geblitzt worden: Ist das Ergebnis verwertbar?
Viele Autofahrer mögen sich nun fragen, ob eine solche Messung überhaupt verwertbar ist. Schließlich befinden sich zwei Kraftfahrzeuge quasi direkt nebeneinander, wenn ein Fahrer beim Überholen geblitzt wird. Dies könnte theoretisch das Ergebnis verfälschen, oder? Unberechtigt sind diese Zweifel vor allem dann nicht, wenn es sich um eine Geschwindigkeitskontrolle mittels Radartechnik handelte.
Dabei sendet der Blitzer Radarwellen aus, die im Anschluss vom zu messenden Kfz reflektiert werden. Da die Strahlen jedoch ein sehr breites Spektrum abdecken, ist es nicht ungewöhnlich, dass bei der Messung mehrere Objekte erfasst werden. „Radarfallen“, wie die Messgeräte häufig im Volksmund genannt werden, sind demzufolge sehr anfällig für Fehler.
Um sicherzustellen, dass bei der Messung alles mit rechten Dingen zuging, als ein Fahrer beim Überholen geblitzt wurde, befinden sich nicht selten speziell dafür geschulte Polizeibeamten vor Ort und überwachen den Vorgang. Schließlich soll kein fehlerhaftes Messergebnis die Grundlage für die Ahndungen aus dem Bußgeldkatalog darstellen. Aufgrund ihrer Fehleranfälligkeit kommt die Radartechnik vor allem in fest installierten Blitzern aber kaum noch zum Einsatz.
Vielmehr wird in letzter Zeit immer häufiger auf spezielle Blitzersäulen zurückgegriffen, die mit Lasertechnik arbeiten. Anstatt Radarwellen senden diese Geräte Lichtimpulse aus, die wiederum von Kfz reflektiert werden, die kontrolliert werden sollen. Maximal vier Fahrspuren können auf diese Weise überwacht werden, weshalb es sich durchaus um ein verwertbares Messergebnis handeln kann, wenn Sie beim Überholen geblitzt wurden – auch wenn sich ein anderes Fahrzeug direkt neben Ihnen befand.
Aufgrund überhöhter Geschwindigkeit beim Überholen geblitzt: Was droht?
Sollten Sie beim Überholen geblitzt worden sein, richten sich die möglichen Sanktionen nach mehreren Faktoren. Zum einen ist die gefahrene Geschwindigkeit maßgeblich, zum anderen allerdings auch, ob sich der Tempoverstoß beim Überholen inner- oder außerhalb geschlossener Ortschaften zutrug. Zur Verdeutlichung haben wir Ihnen im Folgenden einige Beispiele zusammengefasst:
- Wurden Sie innerorts beim Überholen geblitzt und hatten 14 km/h mehr auf dem Tacho als erlaubt, kommen 50 Euro auf Sie zu. Der gleiche Verstoß wird außerorts mit einem Verwarnungsgeld von 40 Euro geahndet.
- Wer außerhalb geschlossener Ortschaften beim Überholen geblitzt wurde und 28 km/h zu schnell war, muss sich auf ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro, einen Punkt in Flensburg einstellen. Sollte sich das Ganze allerdings innerhalb geschlossener Ortschaften abgespielt haben, steigt der zu zahlende Betrag gemäß Bußgeldkatalog auf 180 Euro an. Der Punkt bleibt bestehen.
Bedenken Sie: Wurden Sie nicht nur beim Überholen geblitzt, weil Ihre Geschwindigkeit zu hoch war, sondern es herrschte außerdem ein Überholverbot auf dem betroffenen Straßenabschnitt, sollten Sie damit rechnen, dass sich die drohenden Sanktionen dadurch erhöhen können. Schließlich haben Sie sich in diesem Fall nicht nur eine Regelmissachtung zuschulden kommen lassen, sondern gleich zwei.