Die Nationen des Vereinigte Königreichs sind in vielen Belangen unterschiedlich, so auch teilweise was die Verkehrsregeln betrifft. Daher sollten sich Urlauber besonders ausführlich mit den Vorschriften in Großbritannien befassen, denn schon bei der Promillegrenze sind beispielsweise England und Schottland unterschiedlicher Ansicht.
FAQ: Promillegrenze in England und dem Vereinigten Königreich
Gibt es einheitliche Promillegrenzen im Vereinigten Königreich?
Nein. In England, Nordirland und Wales liegt die Promillegrenze bei 0,8 Promille, in Schottland bei 0,5.
Wie sehen die Sanktionen für einen Alkoholverstoß aus?
Das variiert. Üblich ist es, die Geldbuße im Einzelfall gesondert festzulegen. Dabei werden verschiedene Variablen beachtet – etwa, ob Sie andere Verkehrsteilnehmer während der Trunkenheitsfahrt behindert haben. Weitere mögliche Sanktionen erfahren Sie hier.
Bin ich in Deutschland sicher vor einem Bußgeld aus dem Vereinigten Königreich?
Nein. Aktuell ist Großbritannien noch Mitglied der Europäischen Union. Bußgeldbescheide, die ein Bußgeld ab 70 Euro ausweisen, können daher nach momentaner Rechtslage auch in Deutschland vollstreckt werden.
Bußgelder: Promillegrenze in Großbritannien
Verstoß | Geldbuße (in Euro) |
---|---|
Promillegrenze England (0,8 missachtet) | Betrag nach oben offen |
Promillegrenze Nordirland (0,8 missachtet) | Betrag nach oben offen |
Promillegrenze Wales (0,8 missachtet) | Betrag nach oben offen |
Promillegrenze Schottland (0,5 missachtet) | Betrag nach oben offen |
Wie viel Promille sind in England drin?
Inhalt
Alkohol hinterm Steuer ist in der Regel in keinem Land gern gesehen. Dem ist auch in Großbritannien so. Wer hier betrunken beim Fahren erwischt wird, muss mit im Vergleich zu Deutschland sehr empfindlichen Sanktionen rechnen. Allerdings liegt das erlaubte Limit in England auch etwas höher als es deutsche Autofahrer gewohnt sind.
Großbritannien setzt sich aus mehreren Nationen zusammen und weißt daher nicht nur eine kulturelle Vielfallt, sondern auch eine kulinarische auf – Hochprozentiges inbegriffen. Touristen suchen oft nach dieser Vielfallt, und was bietet sich da besser an, als an einer Whisky-Probe oder einer Führung durch Brauereien teilzunehmen. Auch die Cocktails im britischen Club- und Nachtleben können sehr anziehend wirken.
Dennoch gilt, dass Fahrer sich grundsätzlich nur ohne Alkohol im Körper hinter ein Steuer setzen sollten. Im Urlaub kann es schon vorkommen, dass die Regeln nicht so streng ausgelegt werden wie zu Hause. Das kann jedoch schnell zu Fehlern bzw. unangenehmen Folgen führen. Wer die Promillegrenze in England missachtet, setzt nicht nur sein Leben aufs Spiel, sondern auch das anderer. Und einen Bußgeldbescheid aus dem Ausland, der nachträglich oder sogar schon vor Ort die Urlaubsfinanzen stark strapazieren kann, will nun wirklich niemand erhalten.
Nicht verachten, sollten Reisende den Fakt, dass zum Alkohol auch noch der Linksverkehr kommt. Eine so ungewohnte Situation kann unter Alkoholeinfluss doppelt schwierig werden und das Unfallrisiko erhöhen.
Sanktionen bei Verstößen gegen die Promillegrenze in Großbritannien
Wie bereits beschrieben, liegen die Sanktionen in Großbritannien um einiges höher als Urlauber das aus Deutschland gewohnt sind. Wird in Großbritannien die Promillegrenze missachtet, ist es gut möglich, dass die Bußgelder nach oben hin offen sind. In der Regel wird nach Einzelfall entschieden, sodass auch Faktoren wie eine Behinderung oder eine Gefährdung bei der Bemessung des Bußgeldes eine Rolle spielen.
Wer sich nicht an die Promillegrenze in England oder den anderen Nationen des Königreiches hält, muss üblicherweise durchschnittlich mit Geldbußen von umgerechnet etwa 6.400 Euro rechnen. Das kann nach unten oder oben jedoch auch stark variieren. Übersteigen die gemessenen Promillewerte ein bestimmtes Limit, ist ein Fahrverbot wahrscheinlich. Darüber hinaus können zudem auch Freiheitsstrafen verhängt werden.
Wird ein Bußgeld in Deutschland verfolgt?
Da die Bußgelder meist deutlich über der Bagatellgrenze von 70 Euro liegen, kann Amtshilfe in Deutschland beantragt werden. Das heißt, einen Bescheid, der Aufgrund eines Verstoßes gegen die Alkoholgrenze in England bzw. dem Rest des Königreiches erteilt wurde, sollten Urlauber nicht leichtfertig ignorieren.
Wie sieht es im Rest von GB aus: Promillegrenze in Nordirland und Wales
In Nordirland und Wales gilt die gleiche Promillegrenze wie in England. Autofahrer dürfen also nicht mehr als 0,8 Promille aufweisen.
Nehmen Urlauber also beispielsweise an einer Whisky-Verkostung in einer Destillerie im Norden teil, sollten sie sich danach genau überlegen, ob sie bei einer Fahrt über die Grenze selbst hinterm Steuer sitzen dürfen. Bei 0,8 Promille im Blut, werden in der Republik dann 400 Euro fällig und ein Fahrverbot von 6 Monaten ist wahrscheinlich. So kann der Urlaub dann schnell zu Ende sein, wenn niemand sonst das Fahrzeug führen kann oder darf.
Promillegrenze: Schottland macht die Ausnahme
Unter den Nationen des Vereinigten Königreiches bildet Schottland eine Ausnahme. Denn hier liegt die Promillegrenze seit 2014 bei 0,5. Das bedeutet auch, dass Urlauber an der Grenze zwischen England und Schottland bezüglich der Promillegrenze aufpassen müssen.
Fahren sie beispielsweise in England mit einem erlaubten Wert los, kann das in Schottland bereits zu Sanktionen führen. In Bezug auf die möglichen Sanktionen ist Großbritannien in der Regel jedoch wieder einheitlich. Bei Verstößen gegen die Promillegrenze sind in England, Nordirland, Schottland und Wales die Beträge, wie erwähnt, nach oben hin offen.
Betrunken auf dem Rad: Was gilt auf den britischen Inseln?
Gilt die Promillegrenze in England bzw. dem Rest von Großbritannien eigentlich auch für Radfahrer? Grundsätzlich gibt es keine gesetzlich festgelegte Alkoholgrenze. Das bedeutet jedoch nicht, dass Radfahrer sich betrunken auf den Drahtesel schwingen können.
Wer nicht mehr in der Lage ist, ein Rad sicher zu führen und dadurch andere gefährdet, muss bei Kontrollen oder Auffälligkeiten mit Sanktionen ab umgerechnet 35 Euro rechnen. Wie hoch das Bußgeld letztendlich ausfällt, ist vom Einzelfall abhängig. Hier kann neben den Promillewerten auch von Bedeutung sein, ob ein Radler nur Schlangenlinien gefahren ist oder ob dadurch andere Verkehrsteilnehmer behindert bzw. gefährdet wurden.
Auch wenn es für Fahrradfahrer keine Promillegrenze in England, Nordirland, Schottland oder Wales gibt, sind also Sanktionen bei alkoholbedingten Auffälligkeiten nicht auszuschließen. Daher gilt hier, dass auch Radler am besten auf Alkohol verzichten sollten, wenn sie wirklich sicher unterwegs sein möchten.