Ein Fahrverbot kann für den Betroffenen eine erhebliche Einschränkung in Alltag und Berufsleben bedeuten. Von Zeit zu Zeit missachten einige Fahrer, denen ein solches auferlegt wurde, die Sanktion und fahren dennoch weiter mit dem Kfz. Nur kurz zum Bäcker, schnell zur Apotheke oder die Kinder zur Schule bringen, wird schon nichts passieren. Doch Vorsicht: Trotz Fahrverbot zu fahren ist alles andere als ein Kavaliersdelikt. Es drohen Ihnen weit schlimmere Konsequenzen, wenn Sie bei laufendem Fahrverbot trotzdem weiterhin Auto fahren.
Wichtige Informationen zum Fahrverbot
Strafenkatalog: Was passiert, wenn man trotz Fahrverbot Auto fährt?
Vergehen | Strafe | Nebenstrafe | Punkte |
---|---|---|---|
Fahren trotz bestehendem Fahrverbot | |||
... vorsätzlich | bis 1 Jahr Freiheitsstrafe | Fahrverbot | 2 |
Führerscheinentzug | 3 | ||
... fahrlässig | bis 6 Monate Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bis 180 Tagessätze | Fahrverbot | 2 |
Führerscheinentzug | 3 | ||
als Kfz-Halter das Fahren trotz Fahrverbot zugelassen | |||
... vorsätzlich | bis 1 Jahr Freiheitsstrafe | Fahrverbot | 2 |
Führerscheinentzug | 3 | ||
... fahrlässig | bis 6 Monate Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bis 180 Tagessätze | Fahrverbot | 2 |
Führerscheinentzug | 3 |
FAQ: Fahren trotz Fahrverbot
Welche Strafe droht bei Fahren trotz Fahrverbot?
Fahren Sie trotz Fahrverbot, stellt dies eine Straftat dar. Diese wird mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe sanktioniert.
Wird der Halter auch belangt?
Überlässt ein Fahrzeughalter einem Fahrer, dem ein Fahrverbot auferlegt wurde, sein Fahrzeug, drohen auch diesem Sanktionen.
Wie kann ich ein Fahrverbot umgehen?
Sind Sie aus beruflichen Gründen auf den Führerschein angewiesen und können vor Gericht einen Härtefall geltend machen, ist es möglich, ein Fahrverbot zu umgehen.
Auto fahren trotz Fahrverbot kann gravierende Konsequenzen haben!
Inhalt
Bei einem Fahrverbot handelt es sich um eine besondere Führerscheinmaßnahme, die schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten, aber auch Verkehrsstraftaten zur Folge haben können. Durch die Verhängung von einem ein- bis sechsmonatigen Fahrverbot steht der Erziehungsgedanke im Vordergrund: Der Fahrer soll mit Nachdruck auf die Schwere des Verstoßes hingewiesen werden. Zu fahren, während ein Fahrverbot greift, zeigt daher häufig auch ein gewisses Maß an Uneinsichtigkeit.
Anders als beim Führerscheinentzug ist die Fahrerlaubnis des betroffenen Fahrers während der Ableistung des Fahrverbots zwar nicht gänzlich aufgehoben. Die Berechtigung, Kraftfahrzeuge zu führen, ruht jedoch während des Fahrverbots. Wenn Betroffene weiterhin fahren trotz Fahrverbot, kann auch deshalb eine entsprechende Strafe drohen, denn:
Mögliche Nebenstrafen beim Fahren trotz Fahrverbot
Beim Fahren im laufenden Fahrverbot ist eine Strafe nicht nur in Form von Freiheits- oder Geldstrafe möglich. Hinzu kommen können wie in anderen Strafverfahren auch weitere Nebenstrafen. Das zuständige Gericht kann hierbei in Strafverfahren, die mit Verkehrsvergehen in Zusammenhang stehen, zwischen zwei Nebenstrafen wählen:
- Fahrverbot bis sechs Monate oder
- Entziehung der Fahrerlaubnis
Je nachdem, welche Nebenstrafe im Einzelfall bestimmt wird, hat das Fahren trotz Fahrverbot auch Punkte in Flensburg zur Folge. Straftaten, die nicht zur Entziehung der Fahrerlaubnis führen, gehen in der Regel mit der Eintragung von zwei Punkten einher. Bei Straftaten mit Führerscheinentzug werden drei Punkte eingetragen.
Sanktionen für Fahrzeughalter: Nicht nur das Fahren bei Fahrverbot kann geahndet werden!
Nicht nur Personen, die fahren trotz eines bestehenden Fahrverbotes, können auf Grundlage des Straßenverkehrsgesetzes belangt werden. Auch der Halter des Fahrzeugs, mit dem ohne gültige Fahrerlaubnis gefahren wurde, muss mit entsprechenden Sanktionen rechnen. Für ihn sind dieselben Strafen vorgesehen, wenn er (vorsätzlich oder fahrlässig) zulässt, dass Dritte mit seinem Auto fahren trotz laufendem Fahrverbot.
Fahrverbot in Deutschland: Ist das Fahren im Ausland dennoch gestattet?
In aller Regel greifen Sanktionen wie Fahrverbote nur innerhalb des jeweiligen Hoheitsgebiets. Es kann jedoch einen wesentlichen Unterschied machen, ob ein Fahrer mit Wohnsitz in Deutschland ein Fahrverbot auf dem Bundesgebiet erhält oder aber ein ausländischer Fahrer. Während ausländische Fahrer trotz einem Fahrverbot, das in Deutschland verhängt wurde, in der Regel in ihrem Heimatland weiterhin fahren dürfen, kann ein deutscher Bürger je nach Reiseland mit teils empfindlichen Strafen rechnen.
Kann der Führerschein bei Fahrten ins Ausland nicht vorgewiesen werden, weil dieser bei deutschen Behörden in Verwahrung ist, kann zumindest ein Bußgeld drohen. Stellen die Behörden fest, dass im Heimatland ein Fahrverbot besteht und trotzdem gefahren wurde, kann im Einzelfall auch ein Strafverfahren eingeleitet werden. Je nach Reiseland können dann auch Freiheits- und Geldstrafen drohen. Im Zweifel sollte das Fahrverbot daher auch im Ausland beachtet werden.
Danke für den Hinweis. Welche durchschnittliche Strafe bekommt man denn im Regelfall? Hier heißt es ja immer nur „bis zu“