Um für mehr Sicherheit auf den Straßen zu sorgen, setzen die Polizeibeamten in Deutschland vermehrt Blitzer und Messgeräte ein. Auf diese Weise sollen Geschwindigkeitsüberschreitungen aufgedeckt und die jeweiligen Temposünder anschließend zur Kasse gebeten werden. Doch an welche Vorschriften muss sich die Polizei dabei halten? Wo darf beispielsweise nicht geblitzt werden? Antworten gibt’s im Ratgeber.
FAQ: Wo darf geblitzt werden?
Wer bestimmt, wo ein Blitzer stehen darf?
Dies obliegt größtenteils den Bundesländern. Nur bei Bundesautobahnen und Bundesstraßen liegt die Kompetenz beim Bund.
Wie weit muss der Blitzer vom Temposchild entfernt sein?
Es gibt keine bundeseinheitliche Regelung. Welche Abstände in den verschiedenen Bundesländern eingehalten werden müssen, entnehmen Sie der Tabelle.
Was kann ich tun, wenn der Blitzer an einer unzulässigen Stelle stand?
In diesem Fall können Sie einen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen.
Im Video: Wo dürfen Blitzer stehen?
Vorschriften zu Blitzerstandorten: Ab wo darf geblitzt werden?
Inhalt
Genauso wie Sie sich als Kraftfahrer an die Verkehrsregeln im öffentlichen Straßenverkehr halten müssen, sind auch die jeweils zuständigen Behörden dazu verpflichtet, gewisse Vorschriften zu beachten. Dazu gehört unter anderem ein gewisser Mindestabstand zwischen Verkehrsschild und Blitzer. Dieser Abstand soll sicherstellen, dass Autofahrer genügend Zeit haben, um ihre Geschwindigkeit anzupassen.
Ansonsten würde es wahrscheinlich schnell zu einer Reihe von plötzlichen und gefährlichen Bremsmanövern kommen, sollte sich direkt hinter dem Schild ein Blitzer befinden. Doch ab wo darf nun geblitzt werden? Die Vorschriften können je nach Bundesland variieren. Wie sie genau aussehen, verrät die folgende Tabelle:
Bundesland | Mindestabstand zwischen Schild und Blitzer |
---|---|
Baden-Württemberg | 150 m |
Bayern | 200 m |
Berlin | 75 m (Ausnahme: 150 m an Ortsschildern) |
Brandenburg | 150 m |
Bremen | 150 m |
Hamburg | keine Vorschriften |
Hessen | 100 m |
Mecklenburg-Vorpommern | 100 m (auf Autobahnen 250 m) |
Niedersachsen | 150 m |
Nordrhein-Westfalen | keine Vorschriften |
Rheinland-Pfalz | 100 m |
Saarland | keine Vorschriften |
Sachsen | 150 m |
Sachsen-Anhalt | 100 m |
Schleswig-Holstein | 150 m |
Thüringen | 200 m |
(Quelle: Sobisch in DAR 1/2010)
Doch wo darf geblitzt werden, wenn es in dem jeweiligen Bundesland keine Angaben zum Mindestabstand zwischen Blitzer und Verkehrsschild gibt? Dies bedeutet nicht automatisch, dass dort willkürlich Blitzer aufgestellt werden dürfen. Ob eine Geschwindigkeitsmessung zulässig ist, muss in einer solchen Situation individuell entschieden werden.
Autofahrer sollten dabei allerdings beachten, dass die auf dem Verkehrsschild angegebene Höchstgeschwindigkeit bereits dann einzuhalten ist, wenn sie das jeweilige Schild passieren und nicht erst einige Meter danach. Einen bestimmten Abstand räumt der Gesetzgeber jedoch in der Regel auch in den Bundesländern ein, in denen es keine Mindestangaben gibt. Schließlich soll das Risiko für abrupte Bremsmanöver auch dort so gering wie möglich gehalten werden.
Befindet sich direkt hinter dem Ortsschild ein Messgerät und der jeweilige Fahrer bremst daher aus heiterem Himmel starb ab, kann das Ganze schnell in einem Auffahrunfall enden. Die Antwort auf die Frage: „Wo darf geblitzt werden, wenn das jeweilige Bundesland keine Mindestangaben zum Abstand zwischen Schild und Blitzer aufweist?“ kann demzufolge nicht pauschal beantwortet werden.
Wo darf nicht geblitzt werden? Der Einspruch gegen den Bußgeldbescheid
Sind Sie der Meinung, zu Unrecht geblitzt worden zu sein, und möchten aus diesem Grund Einspruch gegen den entsprechenden Bußgeldbescheid einlegen? Wurden die vorgeschriebenen Abstände von der Behörde nicht eingehalten, könnte dieses Vorhaben durchaus erfolgreich sein. Dabei handelt es sich jedoch stets um eine Einzelfallentscheidung. Es empfiehlt sich, einen Anwalt mit ins Boot zu holen, der sich mit jeglichen Antworten auf die Frage: „Wo darf geblitzt werden und wo nicht?“ bestens auskennt.