Mit dem neuen Sportwagen einfach mal Gas geben, bis die Grenze erreicht ist – der Traum eines jeden Geschwindigkeitsfans. Allerdings kann es sich hier schnell um ein teures Vergnügen handeln. Wird eine Geschwindigkeitskontrolle durchgeführt, drohen dann Bußgeld, Punkte in Flensburg oder gar ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten.
FAQ: Geschwindigkeitskontrolle
Zur Geschwindigkeitsmessung werden in aller Regel Blitzer und Radarfallen eingesetzt. Diese können sowohl mobil als auch stationär genutzt werden.
Bei allen Blitzgeräten, die in Deutschland zugelassen sind, handelt es sich um standardisierte Messverfahren. Um etwaige Messungenauigkeiten auszugleichen, erfolgt allerdings stets ein Toleranzabzug.
Erhalten Sie einen Bußgeldbescheid aufgrund einer Geschwindigkeitskontrolle, können Sie gegen diesen binnen 14 Tagen nach Erhalt schriftlich Einspruch einlegen.
Wichtige Informationen zur Geschwindigkeitskontrolle
Geschwindigkeitsüberwachung mit und ohne Blitz
Inhalt
Täglich wird vielerorts in Deutschland eine Geschwindigkeitskontrolle durchgeführt. Ziel dabei ist es, Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erkennen, sodass der Raser entsprechend zur Verantwortung gezogen werden kann.
Die Geschwindigkeitskontrolle obliegt der zuständigen Behörde und muss durch Beamte bzw. Mitarbeiter der Behörde durchgeführt werden, damit die Messung als Beweismittel in einem Bußgeldverfahren dienen kann. Dabei kommen in aller Regel Blitzer und Radarfallen zum Einsatz.
Dabei können die Beamten auf unterschiedliche Techniken zurückgreifen. Es gibt Ampelblitzer, Lasermessgeräte, Nachfahrsysteme oder Induktionsschleifen. Im folgenden Abschnitt erklären wir, wie die stationäre und mobile Geschwindigkeitskontrolle in Deutschland funktioniert.
Stationäre Geschwindigkeitsüberwachung
Die wohl berühmtesten Blitzer werden als Starenkästen bezeichnet. Dabei handelt es sich in aller Regel um Radarsäulen, welche stationär aufgebaut sind. Sie arbeiten in der Regel mit Piezotechnik und dienen der Geschwindigkeitskontrolle.
Der Nachteil bei der stationären Geschwindigkeitsüberwachung ist, dass diese Gerät sehr schnell bekannt werden und die Fahrer an der entsprechenden Stelle dann die Geschwindigkeit kurz drosseln um danach wieder Gas zu geben.
Mobile Geschwindigkeitsüberwachung
Neben der stationären wird auch häufig eine mobile Geschwindigkeitskontrolle durchgeführt. Diese erfolgt meist durch Lasar, Radar oder eine Lichtschranke. In diesen Geräten ist meist eine Kamera integriert, welche auslöst, sobald die Geschwindigkeit überschritten wird.
In diesem Zuge entsteht dann auch das berühmte „Blitzerfoto“. Die Messung wird stets von Polizeibeamten durchgeführt. Diese müssen im Vorfeld geschult werden, damit die Messwerte als Beweismittel für einen Bußgeldbescheid genutzt werden können.
Ist private Geschwindigkeitsüberwachung in Deutschland erlaubt?
Grundsätzlich können Sie eine Geschwindigkeitskontrolle auf eigene Faust durchführen, dies ist per se nicht verboten. Allerdings können solche Messungen nicht in einem Bußgeldverfahren als Beweismittel genutzt werden. Auch Messungen von privaten Firmen müssen stets durch einen Beamten kontrolliert werden.
Geschwindigkeitskontrolle: Diese Toleranz wird abgezogen
Bei jeder Geschwindigkeitskontrolle wird eine Toleranz zu Gunsten des Fahrers abgezogen. Wie hoch diese ausfällt, kommt auf die Umstände der Messung an. Dabei sind folgende Toleranzabzüge bei ortsfesten Anlagen, Starenkästen, Radarmessgeräten und Laserpistolen die Regel:
- Geschwindigkeiten bis 100 km/h: Toleranzabzug von 3 km/h
- Geschwindigkeiten ab 101 km/h: 3 Prozent Toleranzabzug
Bei Nachfahrsystemen können bis zu 20 Prozent Toleranz bei der Geschwindigkeitskontrolle abgezogen werden, wenn der Tachometer des Fahrzeugs nicht justiert war. Bei Police-Pilot-Systemen werden 5 Prozent, mindestens aber 5 km/h Toleranz abgezogen.
Wie zuverlässig ist eine Geschwindigkeitskontrolle?
Es kommt immer wieder vor, dass bei einer Geschwindigkeitskontrolle falsche Messergebnisse erzielt werden. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Fahrbahn stark beschädigt ist und die sich darunter befindenden Sensoren dadurch gestört werden.
Weiterhin müssen alle Geräte der Geschwindigkeitsüberwachung den Vorgaben der physikalisch-technischen Bundesanstalt (PTB) entsprechen. Diese definiert unter anderem, über welchen Bereich sich ein Messfeld erstrecken darf.
In jüngsten Vergangenheit wurden einige Blitzer-Skandale bekannt: In Halle wurden beispielsweise die Blitzer falsch installiert, das Gerät PoliScan-Speed hat in einem anderen Fall falsche Messwerte verarbeitet.
Aufgeklärt konnten diese Fällen werden, weil ein Betroffener mit dem Beistand eines Anwalts gegen den entsprechenden Bußgeldbescheid Einspruch eingelegt hatte und im Rahmen des Gerichtsverfahrens ein Gutachter die Messfehler aufdecken konnte.