Im Jahr 2017 kam es laut Angaben des Statistischen Bundesamtes zu insgesamt 32.234 Verkehrsunfällen mit Personenschaden, an denen Lkw beteiligt waren. Aufgrund ihres Gewichts und ihrer Größe sind die Folgen meist besonders schwerwiegend, wenn Lkw in einen Unfall verwickelt sind. Was die häufigsten Ursachen für Lkw-Unfälle sind, welche Konsequenzen sie mit sich bringen und wie sie vermieden werden können, beleuchten wir im folgenden Ratgeber.
Bußgeldtabelle: Was kann bei einem Unfall mit dem Lkw drohen?
Verstoß | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
Mit dem Lkw einen Unfall gebaut, der nicht in vorschriftsmäßigem Zustand war und die Verkehrssicherheit beeinträchtigte | 265 € | 1 |
… bei einem Gefahrguttransport | 397,50 € | 1 |
Mit dem Lkw einen Unfall gebaut, nachdem die Inbetriebnahme angeordnet wurde, obwohl der Fahrer nicht in der Lage war zu fahren | 265 € | 1 |
Mit dem Lkw einen Unfall gebaut, nachdem die Inbetriebnahme angeordnet wurde, obwohl das Fahrzeug nicht in vorschriftsmäßigem Zustand war | 390 € | 1 |
… bei einem Gefahrguttransport | 585 € | 1 |
FAQ: Lkw-Unfall
Lkw-Unfälle geschehen häufig in Folge von Geschwindigkeitsüberschreitung, Ablenkung und Übermüdung. Oft befinden sich auch andere Verkehrsteilnehmer im „toten Winkel“ des Lkw und werden beim Abbiegen übersehen.
Die Sanktionen richten sich nach der Art des Verkehrsverstoßes, der zu dem Unfall führte.
Wie bei jedem Unfall muss der Unfallverursacher (bzw. dessen Kfz-Versicherung) für die Schäden aufkommen.
Video: Verhalten beim Unfall
Was sind die Ursachen für Lkw-Unfälle?
Inhalt
Es gibt eine ganze Bandbreite an Gründen, aus denen Lkw-Fahrer einen Unfall verschulden. Die häufigsten vier Ursachen haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst:
- Geschwindigkeitsüberschreitungen: Halten sich Brummifahrer nicht an die vorgeschriebene Maximalgeschwindigkeit für Lkw, kann ein Unfall schnell die Konsequenz sein. Schließlich wird dabei der notwendige Sicherheitsabstand oft nicht eingehalten, was einen Auffahrunfall begünstigt. Innerorts liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 50 km/h, außerorts und auf der Autobahn sind in der Regel maximal 80 bzw. 100 km/h erlaubt.
- Ablenkung: Um der Monotonie entgegenzuwirken, die bei Fahrten mit dem Lkw oft vorherrscht, schreiben manche Kraftfahrer SMS oder telefonieren, andere surfen im Internet oder platzieren sogar einen Laptop auf dem Beifahrersitz, um einen Film anzuschauen. Darunter leidet selbstverständlich die Konzentration. Dass ein derart rücksichtsloses Verhalten früher oder später dazu führt, dass diese Lkw-Fahrer einen Unfall bauen, ist keine Überraschung.
- Übermüdung: Viele Lkw-Fahrer stehen unter hohem Druck, weil sie einem strengen Zeitplan unterliegen, in dem sie ihre Waren ausliefern müssen. Die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten werden teilweise ignoriert, um dies zu schaffen. Wer keine Pause macht, dadurch viel zu lang am Steuer sitzt und die meiste Zeit ausschließlich stur geradeaus fährt, verfällt schnell in einen sogenannten „Sekundenschlaf“ und verschuldet dadurch mit dem Lkw einen Unfall.
- „Toter Winkel“: Befindet sich ein anderes Fahrzeug im sogenannten „toten Winkel“ eines Lkw, ist ein Unfall fast schon vorprogrammiert. Dieser Begriff beschreibt den Bereich, den Brummifahrer trotz Spiegel aus dem Fahrzeuginneren heraus nicht einsehen können. Vor allem beim Abbiegen ist das Risiko sehr hoch, dass es kracht, weil Fußgänger oder Fahrradfahrer schlichtweg übersehen werden.
Wie können Sie vermeiden, dass es mit dem Lkw zum Unfall kommt?
Nicht immer ist es möglich, Unfälle mit dem Lkw zu verhindern. Es existieren jedoch gewisse Maßnahmen, die dem Ganzen zumindest vorbeugen. Dazu gehört es beispielsweise, sich als Brummifahrer an die Lenk- und Ruhezeiten zu halten und die Fahrt keinesfalls übermüdet anzutreten.
Weiterhin sollten Sie nicht gegen geltendes Verkehrsrecht verstoßen, wenn Sie vermeiden möchten, dass es mit einem Lkw zum Unfall kommt.
Geschwindigkeitsüberschreitungen, Abstandsverstöße und riskante Überholmanöver mit dem Lkw sind dementsprechend tabu. Um der Problematik mit dem „toten Winkel“ entgegenzuwirken, müssen Lastkraftwagen bereits seit 2009 über zusätzliche Spiegel verfügen – diese machen jedoch nur Sinn, wenn sie auch genutzt werden.