Viele Fahrer unterschätzen die Gefahr, die von Ablenkungen bei der Autofahrt ausgeht. Dabei gilt der Gebrauch des Handys als eine der häufigsten Unfallursachen in Deutschland. Doch was passiert, wenn Sie einen Unfall wegen dem Handy haben?
FAQ: Unfall wegen Handy am Steuer
Ja, im Gegensatz zum einfachen Handyverstoß müssen Verkehrssünder bei einem Unfall mit einem Bußgeld von 200 Euro, zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot rechnen.
Ja, wenn bei einem Personenschaden eine fahrlässige Körperverletzung angenommen wird, kann ein Handy hinterm Steuer auch eine Geld- oder Freiheitsstrafe bedeuten.
Ja, das ist möglich. Wertet die Versicherung des Fahrers als grob fahrlässig, muss eine Regulierung nicht erfolgen.
Video: Das Wichtigste zum Handyverstoß
Handy am Steuer und ein Unfall: Welche Strafe droht Ihnen?
Inhalt
Dass die Handynutzung während der Autofahrt verboten ist, weil sie nachweislich zur Ablenkung der Fahrer führt, wird vermutlich jedem Verkehrsteilnehmer bekannt sein. Dies ist in § 23 Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) eindeutig festgelegt. Telefonieren ist bspw. nur über eine Freisprecheinrichtung gestattet, sodass das Gerät nicht in die Hand genommen werden muss.
Wer während der Fahrt mit dem Handy in der Hand erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt im Fahreignungsregister rechnen. Liegt darüber hinaus eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer vor, erweitern sich die Sanktionen auf 150 Euro, zwei Punkte und ein einmonatiges Fahrverbot. Kommt es gar zu einem Unfall wegen dem Handy, liegt das Bußgeld bei 200 Euro. Dazu gibt es wiederum zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von einem Monat.
Dabei können Sie sich noch glücklich schätzen, wenn der Unfall mit dem Handy am Steuer „nur“ einen Blechschaden zur Folge hat. Bei einem Personenschaden können Sie nämlich wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagt werden, was mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft werden kann.
Im schlimmsten Fall kann das Handy am Steuer zu einem Unfall mit tödlichem Ausgang führen. Das hieße, Sie müssten sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Der § 222 Strafgesetzbuch (StGB) sieht dafür entweder eine Geld- oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vor.
Welche Faktoren beeinflussen bspw. die Sanktionen bei einem Unfall wegen dem Handy?
- Schwere des Unfalls
- Verletzungen der Unfallbeteiligten
- Schuldfrage etc.
Womöglich kommen bei einem Unfall, der durch das Handy am Steuer verursacht wurde, auch Schadensersatzansprüche der anderen Unfallpartei auf Sie zu, sodass Sie sie für die erlittenen Verletzungen entschädigen müssen.
Trägt die Versicherung die Kosten bei einem Unfall wegen Handy?
Es ist nicht einfach festzustellen bzw. nachzuweisen, dass ein Fahrer z. B. SMS vor dem Unfall geschrieben und in der Folge wegen der starken Ablenkung den Unfall verursacht hat. Wenn allerdings erwiesen ist, dass die Unfallursache die Bedienung des Handys war, wirkt sich dies nicht nur auf die zu erwartende Strafe aus, sondern unter Umständen auch auf den Versicherungsschutz.
Bei grober Fahrlässigkeit müssen die Kaskoversicherungen nämlich nicht zahlen. Vernachlässigen Sie Ihre Sorgfaltspflicht, liegt nach § 276 Absatz 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) eine solche Fahrlässigkeit vor.
Nehmen Sie während der Fahrt mit dem Auto das Handy zur Hand, gehen Sie damit mutwillig das Risiko ein, andere zu schädigen oder zu behindern, da Sie dabei zwangsläufig Ihre Aufmerksamkeit von der Straße ab- und dem Telefon zuwenden. Kommt es anschließend zu einem Unfall nur wegen Ihrem Handy, kann die Versicherung die Zahlung wegen Ihres grob fahrlässigen Verhaltens verweigern.
Meine Tante war auch mal in so einen Unfall mit Handy am Steuer verwickelt. Da hatte ein Fahrradfahrer das Handy während der Fahrt benutzt. Sie stießen zusammen und sämtliche Dokumente, de der Fahrradfahrer dabei hatte, wurden auf der Straße verteilt. Da hatte die Straßenreinigung nach dem Verkehrsunfall nicht viel zu lachen.