An der Seitenwand jedes Reifens ist durch den Hersteller eine normierte Zahlen- und Buchstabenfolge angegeben. Innerhalb dieser Kennzeichnung können Sie auch den Geschwindigkeitsindex für den Reifen finden. Dieser wird unter anderem auch als Speedindex bezeichnet. Gemeint ist hiermit die zulässige Höchstgeschwindigkeit, die mit einem Fahrzeug gefahren werden darf, das mit diesen Reifen ausgestattet ist. Im Hinblick auf den Reifenindex fragen sich viele Fahrer: Welcher Geschwindigkeitsindex gilt für welchen Reifen?
Bußgeldtabelle: Geschwindigkeitsindex
Verstoß | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
Laut Fahrzeugschein notwendiger Geschwindigkeitsindex oder Tragfähigkeitsindex unterschritten, sodass die Betriebserlaubnis erloschen ist | 50 Euro | |
… mit Gefährdung der Verkehrssicherheit | 90 Euro | 1 |
M+S-Reifen mit geringerem Geschwindigkeitsindex aufgezogen, ohne eine entsprechende Plakette im Sichtfeld des Fahrers anzubringen | 5 Euro | |
... mit Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit gemäß Geschwindigkeitsindex | 25 Euro |
FAQ: Geschwindigkeitsindex
Der Geschwindigkeitsindex gibt an, für welche Höchstgeschwindigkeit ein Reifen zugelassen ist. Die verschiedenen Klassen werden dabei mit einem Buchstaben bezeichnet, der für eine Geschwindigkeitsangabe steht.
Informationen zur Maximalgeschwindigkeit sind in der Zulassungsbescheinigung vermerkt. Zudem ist auf der Flanke des Reifens ein entsprechender Buchstabe abzulesen.
Ja, der Bußgeldkatalog sieht dafür mindestens ein Verwarngeld in Höhe von 50 Euro vor.
Was verbirgt sich hinter dem Geschwindigkeitsindex?
Inhalt
Was ist mit Geschwindigkeitsindex gemeint und wo finden Sie diesen?
Sowohl am Autoreifen selbst als auch in den Fahrzeugpapieren ist der Geschwindigkeitsindex vermerkt. Dieser ist deshalb zu beachten, da jedem Reifen eine bestimmte Geschwindigkeit zugeschrieben ist, die maximal gefahren werden darf.
Mit anderen Worten: Jeder Reifen besitzt einen individuell angepassten Geschwindigkeitsindex. In Teil 1 der Zulassungsbescheinigung können Sie die Maximalgeschwindigkeit unter Ziffer 15 nachlesen. Am Reifen selbst ist der Speedindex an der Flanke eingeprägt und kann dort abgelesen werden.
Der Geschwindigkeitsindex für Reifen wird in Klassen unterteilt. Jeder Klasse ist eine entsprechende Höchstgeschwindigkeit zugeordnet. Die einzelnen Klassen werden durch Kennbuchstaben angegeben. Folgende Übersicht zeigt die Klasseneinteilung:
Klasse | km/h |
---|---|
Geschwindigkeitsindex H | 210 |
Geschwindigkeitsindex Q | 160 |
Geschwindigkeitsindex R | 170 |
Geschwindigkeitsindex S | 180 |
Geschwindigkeitsindex T | 190 |
Geschwindigkeitsindex V | 240 |
Geschwindigkeitsindex W | 270 |
Geschwindigkeitsindex Y | 300 |
Wie aus der Tabelle hervorgeht, ist zum Beispiel dem Kennbuchstaben H eine Maximalgeschwindigkeit von 210 km/h zugeordnet. In der Praxis bedeutet dies, dass ein Fahrzeug mit einem so gekennzeichneten Reifen nicht schneller als 210 km/h gefahren werden darf. Die Tabelle zeigt lediglich die gängigsten Kennbuchstaben, es gibt jedoch noch weitere Klassen, die in dieser Übersicht nicht aufgeführt werden.
Die Höchstgeschwindigkeit von Reifen ist bauartbedingt und darf deshalb unter keinen Umständen überschritten werden. Wenn die im Geschwindigkeitsindex angegebene Geschwindigkeit übertreten wird, kann das schwerwiegende Folgen haben.
Es können zum Beispiel Beschädigungen an Fahrzeug und Reifen auftreten, wodurch im schlimmsten Fall ein Unfall verursacht werden kann. In diesem Zusammenhang besteht unter anderem die Gefahr, dass sich Lauffläche und Karkasse des Reifens voneinander trennen. Die Berücksichtigung des Speedindex bei Reifen dient also nicht zuletzt der eigenen Sicherheit.
Wie können Sie prüfen, welche Reifengeschwindigkeit für Ihr Fahrzeug gilt?
Die Maximalgeschwindigkeit eines Reifens und die zulässige Höchstgeschwindigkeit eines Fahrzeugs stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Das bedeutet, dass der Geschwindigkeitsindex, auch durch die maximal zulässige Geschwindigkeit Ihres Fahrzeugs bedingt wird. In der Regel liegt der Index etwas höher, da im Allgemeinen ein Sicherheitsaufschlag enthalten ist.
In jedem Fall gilt: Die Höchstgeschwindigkeit eines Reifens ist der Maximalgeschwindigkeit eines Fahrzeugs stets anzupassen. Vor dem Reifenkauf sollten Sie sich daher immer genau informieren, welche Geschwindigkeitsindizes für ihr Auto zulässig sind.
Was ist beim Geschwindigkeitsindex bezüglich der Winterreifen zu beachten?
Der Sommer ist zu Ende und die kalte Jahreszeit hat begonnen. Sobald der Winter sich ankündigt, gilt für Autofahrer in Deutschland Winterreifenpflicht. Wer sich neue Reifen für die kalte Jahreszeit kauft, sollte dabei nicht zuletzt auf den Geschwindigkeitsindex achten.
Im Allgemeinen sollten solche Winterreifen aufgezogen werden, die mindestens bis zur technisch möglichen Endgeschwindigkeit des jeweiligen Fahrzeugs zugelassen sind. Bei Winterreifen ist aber auch die Verwendung von Reifen mit niedrigerer Maximalgeschwindigkeit erlaubt. Sofern ein eindeutiges Schild mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit der Reifen im Sichtfeld des Fahrers angebracht wird.
Sie sollten also beim Reifenwechsel in der Werkstatt am besten darauf achten, dass ein Aufkleber mit der maximalen Reifengeschwindigkeit am Armaturenbrett angebracht wird. Das heißt, der Geschwindigkeitsindex darf bei Winterreifen unterschritten werden, vorausgesetzt eine ordnungsgemäße Beschilderung am Fahrzeug wurde vorgenommen.
In der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) ist der Sachverhalt, im Hinblick auf Winterreifen, wie folgt geregelt:
Bei Verwendung von M+S-Reifen – Winterreifen – gilt die Forderung hinsichtlich der Geschwindigkeit auch als erfüllt, wenn die für M+S-Reifen zulässige Höchstgeschwindigkeit unter der durch die Bauart bestimmten Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs liegt, jedoch
1. die für M+S-Reifen zulässige Höchstgeschwindigkeit im Blickfeld des Fahrzeugführers sinnfällig angegeben ist und
2. die für M+S-Reifen zulässige Höchstgeschwindigkeit im Betrieb nicht überschritten wird.“
Generell sind mit den weicheren Winterreifen nur geringere Geschwindigkeiten möglich als mit Sommerreifen. Da moderne Fahrzeuge aber immer schneller werden, gibt es auch auf dem Reifenmarkt zahlreiche Hochgeschwindigkeits-Spezialisten. Die belastbarsten Modelle unter den Winterreifen tragen den Index W und erlauben mehr als 270 km/h.
Geschwindigkeitsindex: Tabelle für Winterreifen
Klasse | Maximalgeschwindigkeit |
---|---|
S | 180 km/h |
T | 190 km/h |
H | 210 km/h |
V | 240 km/h |
W | 270 km/h |
Gilt der Geschwindigkeitsindex auch für Motorradreifen?
Nicht nur für Auots, sondern auch für Motorräder gilt der Geschwindigkeitsindex. Handelt es sich um Sportmotorräder, ist er sogar von besonderer Bedeutung. Denn bei hohen Geschwindigkeiten erhöht sich auch die Belastung für die Reifen. Um Motorradunfälle zu vermeiden, ist also auch bei diesem Fahrzeug die Einhaltung des Index verpflichtend.
Aus diesem Grund müssen bei Geschwindigkeiten ab 210 km/h Abzüge bei der Tragfähigkeit gemacht werden. Denn mit jedem Stundenkilometer mehr wirken größere Kräfte auf das Fahrzeug und die Reifen, das Risiko eines Platzers steigt daher in diesen Situationen.
In der Praxis sind Reifen betroffen, die mit dem Geschwindigkeitsindex V, W, oder Y gekennzeichnet sind. Gegenüber dem regulären Lastindex sinkt die Maximallast bei diesen Reifen bei Höchsttempo um ca. fünf bis 15 Prozent ab.
Worin unterscheiden sich Geschwindigkeitsindex und Lastindex ?
Im Gegensatz zum Geschwindigkeitsindex bezieht sich der Lastindex des Reifen nicht auf die Geschwindigkeit, sondern die Tragfähigkeit. Mit anderen Worten bestimmt der Loadindex welches maximale Gewicht ein Autoreifen tragen darf. Eine Überladung gilt es in jedem Fall zu vermeiden.
Warum spielt beim Reifen neben der Höchstgeschwindigkeit auch das Maximalgewicht eine Rolle? Weil der Reifen dem Fahrzeuggewicht angepasst sein muss, um ein Fahrzeug sicher bewegen zu können. Die Tragfähigkeit des Reifen sollte beim Reifenkauf also genauso beachtet werden, wie der Geschwindigkeitsindex.
Der Loadindex muss der zulässigen Achslast des Fahrzeugs entsprechen. Berechnen lässt sich der Tragfähigkeitsindex mit Hilfe folgender Formel: höchste Achslast / 2 = Lastindex
Beispiel:
technisch zulässige, maximale Achslast des Fahrzeugs: 1030 kg; Betriebskennung: 195/65R15 91 V
Berechnung des mindestens erforderlichen Lastindex:
1030 kg / 2 = 515
Ergebnis:
Der Lastindex „85“ wäre in diesem Fall ausreichend.
Zu beachten ist bei der Berechnung des Tragfähigkeitsindex, dass ab einer Geschwindigkeit von 210 km/h Abzüge bei der Tragfähigkeit gemacht werden. Wie für den Geschwindigkeitsindex gibt es auch für den Loadindex Tabellen, in denen sämtliche Indizes nachgelesen werden können.
Für den Lastindex – auch Loadindex genannt – gilt, dass er laut Vorschrift zwar höher sein darf, aber unter keinen Umständen niedriger als in den Fahrzeugpapieren angegeben.
Wird der Loadindex unterschritten, kann der Reifen während der Fahrt Schaden nehmen, weil das Fahrzeuggewicht zu hoch ist. Gerade bei Fahrten mit höherer Geschwindigkeit und einer vollen Beladung entwickeln sich beim Beschleunigen und Bremsen Kräfte, die zum Härtetest für jeden Reifen werden können. Um Unfällen vorzubeugen, ist eine Unterschreitung des Index daher zu vermeiden.
Ist ein Reifen aufgrund seiner Materialmischung nicht für entsprechende Lasten ausgelegt, ist das Platzen unter Druck und Kräfteeinfluss keine Seltenheit. Geschwindigkeitsindex und Tragfähigkeitsindex bilden gemeinsam die Betriebskennung eines Reifen, die vom Hersteller in die Reifenwand eingeprägt wird.
Entgegengesetzt steigt die Belastbarkeit, wenn der Befülldruck steigt. In diesem Fall kann der Lastindex heraufgesetzt werden.
Folgende Regel gilt es hierbei zu beachten: Eine Druckerhöhung um 0,1 Bar erhöht die maximale Tragfähigkeit eines Reifen um ca. einen Loadindex-Punkt. Jedoch ist es in keinem Fall zulässig, einen zu niedrigen Lastindex durch den Überdruck eines Reifen auszugleichen.
Ähnlich der Regelung hinsichtlich des Geschwindigkeitsindex ist auch beim Lastindex entscheidend, ob es sich um Sommer- oder Winterreifen handelt. Es gibt allerdings keine Pauschallösung für jeden Fahrzeugtyp. Ein entscheidendes Kriterium ist die Reifengröße. Ist bei den Winterreifen ein anderes Reifenprofil oder ein größerer Durchmesser in den Fahrzeugpapieren angegeben, beeinflusst dies in der Regel auch den Tragfähigkeitsindex.