3D-Kennzeichen: Sind dreidimensionale Nummernschilder für Kfz erlaubt?

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Anders als die Aluminium-Kennzeichen, die Sie von den meisten Kfz kennen, gibt es auch Nummernschilder, die aus Kunststoff hergestellt werden. Abgesehen von ihrer Flexibilität, unterscheiden sie sich durch die dreidimensional hervorgehobene Beschriftung von anderen Schildern. Wo aber erhalten Sie in Deutschland 3D-Kennzeichen? Und welche Erfahrungen bezüglich Vor- und Nachteilen gibt es für diese überhaupt? Im folgenden Text lesen Sie mehr darüber.

FAQ: 3D-Kennzeichen

Was ist ein 3D-Kennzeichen?

Ein 3D-Kennzeichen besteht nicht aus Aluminium, wie die meisten klassischen Autokennzeichen, sondern aus dem speziellen Kunststoffmaterial Polypropylen. Im sogenannten Steckpräge-Verfahren werden die Buchstaben und Ziffern dann auf dem Nummernschild befestigt und erzeugen im Vergleich eine dreidimensionalere, plastische Optik. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Sind 3D-Kennzeichen deutschlandweit erlaubt?

Ja, die Bundesrepublik Deutschland lässt 3D-Kennzeichen gemäß § 10 der Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV) uneingeschränkt zu. Seit ihrer Einführung im November 2013 sind sie damit für den öffentlichen Straßenverkehr genehmigt. Das ist der Fall, weil sie, genau wie die herkömmlichen Kennzeichen, den strengen DIN-Vorgaben für die Maße und das visuelle Design von Nummernschildern entsprechen.

Wo können Sie ein 3D-Kfz-Kennzeichen bekommen?

Wer sich für 3D-Kennzeichen interessiert, kann diese bspw. in Online-Shops (auch als Wunschkennzeichen) erwerben. Beachten Sie allerdings, dass die Preise für ein Nummernschild mit dreidimensionaler Beschriftung in der Regel höher sind als für ein reguläres. Mehr zu den Kosten finden Sie in diesem Abschnitt.

Dreidimensionale Autokennzeichen – das 3D-Nummernschild im Überblick

3D-Kennzeichen sind aufgrund ihres Kunststoffmaterials nicht nur langlebiger, sondern auch flexibler und einfacher zu recyceln als Aluminium-Nummernschilder.
3D-Kennzeichen sind aufgrund ihres Kunststoffmaterials nicht nur langlebiger, sondern auch flexibler und einfacher zu recyceln als Aluminium-Nummernschilder.

Plastik-Kennzeichen mit dreidimensionaler Optik sind in Deutschland seit 2013 im Umlauf und gemäß § 10 der FZV offiziell zugelassen, weil sie allen DIN-Normen entspricht. Der Kunststoff (Polypropylen) kommt hier hauptsächlich bei der Grundplatte zum Einsatz und sorgt für mehr Flexibilität als bei Schildern aus Aluminium.

Der Prozess zur Herstellung solcher 3D-Nummernschilder – das Steckpräge-Verfahren – läuft grundsätzlich in mehreren Schritten ab. Das sind die folgenden:

  1. Auftragen einer Folie auf die Grundplatte aus flexiblem Polypropylen
  2. Anfertigung der Buchstaben und Zahlen aus Hartplastik
  3. Befestigung von zapfenartigen Steckverbindungsstücken an der Unterseite der Beschriftung
  4. Kombination beider Schildkomponenten, indem die Verbindungsstücke durch den weicheren Kunststoff der Grundplatte gebohrt und so die Buchstaben und Zahlen auf dem Kennzeichen angebracht werden

Wichtig: Wählen Sie für Ihr 3D-Kennzeichen keine reguläre Beschichtung, sondern eine Carbonoptik, sind mitunter nicht alle Zulassungsstellen bereit, dieses mit einem Prüfsiegel zu versehen. Denn trotz des im Lieferumfang enthaltenen DIN-Zertifikats, erkennen diese nicht alle Stellen an. Bringen Sie ein solches Nummernschild dann trotzdem an Ihrem Kfz an und sind damit im Straßenverkehr unterwegs, bedeutet das einen ordnungswidrigen Verstoß gegen das geltende Verkehrsrecht. Wird die Polizei also bei einer Verkehrskontrolle darauf aufmerksam, dass Sie kein Siegel an Ihrem Kennzeichen haben, kann ein Bußgeld auf Sie zukommen.

Welche Vor- und Nachteile haben Kennzeichen mit 3D-Optik?

Vorteile von 3D-Kennzeichen:

  • Langlebigkeit: Das verwendete Kunststoffmaterial (Polypropylen) ist deutlich widerstandsfähiger gegenüber äußeren Einflüssen wie Stößen, Wetter oder UV-Strahlung. Dadurch bleibt das Kennzeichen länger lesbar und verfärbt sich nicht so leicht. Außerdem kann es nicht rosten.
  • Flexibilität: Im Gegensatz zu starren Kennzeichen aus Aluminium gilt das Kunststoffmaterial von 3D-Kennzeichen als deutlich flexibler. Somit ist es in der Regel weniger anfällig für Beulen oder Verformungen.
  • Umweltfreundlichkeit: Die Herstellung aus Kunststoff verbraucht weniger Ressourcen und Polypropylen ist leichter zu recyceln. Das macht den Prozess um einiges umweltschonender.

Nachteile von 3D-Kennzeichen:

  • Preis: 3D-Schilder sind in der Regel teurer als herkömmliche Aluminiumschilder. Je nach Anbieter und Ausführung kann der Preisunterschied merklich sein.
  • Verfügbarkeit: Während herkömmliche Kennzeichen überall erhältlich sind, finden Sie 3D-Kennzeichen hauptsächlich bei spezialisierten Herstellern oder in Online-Shops.
  • Montage: Nicht immer lassen sich die alten Kennzeichenhalter zur Befestigung der Kunststoffschilder nutzen (d. h. Sie müssen womöglich neue anbringen). Dafür eignen sich sowohl Halterungen mit Schrauben als auch mit Klettverschlusssystemen, die auf der Unterseite des Kennzeichens und an Ihrem Kfz zu installieren sind.

Wie teuer ist ein 3D-Kennzeichen fürs Auto, Motorrad etc.?

Wie viel können 3D-Kennzeichen kosten? In der Regel sind es 30 bis 35 Euro je Nummernschild.
Wie viel können 3D-Kennzeichen kosten? In der Regel sind es 30 bis 35 Euro je Nummernschild.

Die Kosten für ein 3D-Kennzeichen variieren je nach Anbieter und Ausführung. Im Durchschnitt kostet ein Nummernschild 35 Euro. Für ein Set von zwei 3D-Autokennzeichen (Vorder- und Rückseite) müssen Sie also mit einem Preis von mindestens 70 Euro rechnen.

Mitunter gibt es aber bei einigen Online-Shops auch günstigere Angebote, bei denen der Preis schon bei etwa 60 Euro pro Set beginnt. Darüber hinaus fallen noch Versandkosten von ungefähr 5 Euro an.

Wichtig: Möchten Sie, dass Ihr 3D-Schild mit einer anderen Optik versehen wird, kommen weitere Kosten auf Sie zu. Online-Anbieter geben Ihnen bspw. die Option, der schwarzen Beschriftung eine glänzende Beschichtung oder Carbonoptik zu geben. Das macht ein einzelnes 3D-Kennzeichen nochmal entweder etwa 15 oder 30 Euro teurer. Wenn Sie ein kleineres Nummernschild (z. B. für ein Motorrad) benötigen, gibt es grundsätzlich auch einen Aufpreis von ca. 5 Euro pro Schild.

Quellen und weiterführende Links

Über den Autor

Murat Kilinc (Rechtsanwalt)
Murat Kilinc

Murat Kilinc studierte Jura an der Uni Bremen. Sein Referendariat führte ihn in den Landgerichtsbezirk Verden sowie das OLG Celle. Seine Zulassung als Anwalt erhielt er 2014. Seit 2018 ist er zudem Fachanwalt für Verkehrsrecht und befasst sich umfassend mit diesem Rechtsgebiet.

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